12 Schritte zu weniger Negativität in deinem Leben

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Wir Menschen neigen dazu, uns auf das Negative zu konzentrieren. Wenn ich die Nachrichten einschalte, erfahre ich wie schlecht die Welt ist. Wenn ich für mein Buch 30 positive Rezensionen erhalte und eine negative, dann beschäftigt mich die eine negative länger als 30 gute.

Negativität erhält unsere volle Aufmerksamkeit. Für die positiven Dinge sind unsere Sinne weniger geschärft. Das ist auch kein Wunder, denn in der Natur schützen wir uns so vor den Gefahren der Wildnis. Das ist in unseren Genen verankert. Doch das Leben ist nicht mehr so gefährlich. Wir müssen nicht mehr vorm Säbelzahntiger flüchten. Die meisten natürlichen Gefahren sind aus unserem Alltag verschwunden. Nun leben wir so sicher wie nie zuvor – und widmen uns immer noch den negativen Dingen.

Dabei ist Negativität wirklich … negativ! Sie fühlt sich mies an. Sie macht uns unglücklich und krank. Sie schürt das Misstrauen gegenüber unseren Mitmenschen. Sie hält uns davor zurück unser Potential auszuleben. Und sie verstärkt sich von selbst: Das, auf was wir uns konzentrieren, wird zu unserer Realität. Wer viel Negatives erwartet, erhält genau das.

Grund genug, die Negativität in unserem Leben zu reduzieren. Ich arbeite daran schon seit einiger Zeit und möchte dir zwölf Schritte zeigen, mit denen du einen großen Teil der Negativität in deinem Alltag vermeiden kannst.

1. Meide die Massenmedien

Ich empfehle, die Medien weitgehend zu meiden. Damit meine ich Nachrichten, Talk Shows, viele Dokumentationen, Zeitungen, die meisten Zeitschriften und die entsprechenden Online Medien. Sie arbeiten nach dem Motto „Only bad news is good news“. Und wer kann es ihnen verübeln? Schlechte Nachrichten – dazu noch dramatisiert – verkaufen sich. Das sind alles Unternehmen, die sich selbst erhalten müssen. So berichten sie nur über die Probleme der Welt und blähen diese noch künstlich auf. Und wenn eigentlich alles in Ordnung ist, dann werden mögliche Probleme heraufbeschworen. Folglich sehen wir die Welt negativer, als sie tatsächlich ist.

Doch jetzt stelle dir mal folgende Frage: „Wie oft haben Nachrichten meinen Alltag verändert?“ Ich wette, so gut wie nie. Egal, wie viele Krisen und Skandale es in den letzten Jahren gab: Sie alle hatten keinen Einfluss auf mein Leben. Ich habe in meinem Alltag nichts verändert, nur weil die Medien ein Problem aufgebauscht haben.

Daher konsumiere ich (fast) nur noch Informationen, die mich persönlich beeinflussen. Das sind Themen rund um mein Wohlbefinden, meine Weiterentwicklung, mein Business. Und ich konsumiere diese Informationen „just in time“ – also dann, wenn ich sie brauche. Zeitschriften habe ich abbestellt, Fernsehen schaue ich nur sehr ausgewählt, Spiegel Online scanne ich nur noch flüchtig und auch den Social-Media-Konsum habe ich eingeschränkt (wobei hier noch mehr geht). Mir fehlt absolut nichts. Im Gegenteil: Es geht mir besser, da ich mit weniger Negativität konfrontiert werde.

2. Meide negative Menschen

Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Besteht dein Umfeld aus ambitionslosen Menschen, verlierst du selbst deine Ambitionen. Umgibst du dich mit Lästerern, wirst du selbst lästern. Begeben sich deine Freunde in eine Opferrolle, wirst du bald selbst zum Opfer. So läuft das. Die Menschen um uns herum beeinflussen unsere eigene Mentalität stärker als uns bewusst ist.

Dich mit inspirierenden Menschen zu umgeben ist daher ein wichtiger Schritt weg von der Negativität. Du brauchst Freunde, die eine positive Einstellung zum Leben haben. Das färbt auf dich ab und sie machen es dir leichter, selbst positiv zu sein.

Ich empfehle, dass du deine Beziehungen hinterfragst. Sollte es darunter welche geben, die dich mehr herunterziehen als sie dir nutzen, dann ist es an der Zeit, den Kontakt zu reduzieren.

3. Lästere nicht

Lästern hat eine soziale Funktion. So lernen wir etwas über Menschen, ohne sie selbst gut zu kennen. So schützt uns Lästern vor schädlichen Menschen. Aber wiegt es die Nachteile auf? Die Informationen sind ja ohnehin subjektiv und mit Vorsicht zu genießen. Aber vor allem basiert (negatives) Lästern auf Ärger. Wer lästert, hat seinen Ärger nicht gegenüber dieser Person zum Ausdruck gebracht. Dafür teilt er seinen Ärger allen anderen mit. Doch das verursacht Stress, denn beim Lästern muss man Angst haben, entdeckt zu werden. Und wofür? Nichts Positives ist jemals beim Lästern entstanden.

Wer lästert, rückt sich selbst in ein schlechtes Licht, denn von dem erwarte ich, dass er früher oder später auch über mich lästern wird. Wenn du viel lästerst, wird es dir schwer fallen, ein Netzwerk von nicht-lästernden Menschen um dich herum aufzubauen. Sie wollen nichts mit dir zu tun haben.

Du musst also zuerst damit aufhören. Das ist ziemlich hart. Ich mache es manchmal immer noch. Aber ich versuche es zu minimieren, seitdem ich begriffen habe, dass es mir schadet.

Lästern kann man nicht allein. Wenn du merkst, dass jemand mit dir lästern möchte, steige nicht darauf ein – auch wenn du dich in dem Moment unfreundlich fühlst.

4. Beklage dich nicht

Es gibt immer etwas zu meckern: über das Wetter, den Verkehr, den Job, den Chef, die Politiker. Nach all meinen Reisen kommt es mir so vor als seien wir Deutschen besonders gut darin. Es ist ein kleiner Volkssport. Aber das Problem mit Meckern ist: Es bringt nichts Positives, aber verschlechtert unsere Laune.

Meckern ist eine Gewohnheit und Gewohnheiten lassen sich ändern. Dafür müssen wir uns erstmal bewusst werden, dass wir uns häufig beschweren. Eine beliebte Methode stammt von Will Bowen, der eine Complaint Free World erschaffen möchte. Demnach soll man sich ein Armband ums Handgelenk streifen. Jedes Mal, wenn man sich beim Meckern erwischt, muss das Armband das Handgelenk wechseln. Dadurch steigt das Bewusstsein für das eigene Meckern.

Unsere eigene Variante sieht etwas anders aus: Für eine Weile haben wir uns Liegestütze für jedes Meckern auferlegt.

Egal, ob mit Armband, Liegestütze oder ohne: Wenn du dir bewusst machst, dass du gerade meckerst, kannst du dich fragen wie sinnvoll das ist. Solange du an der Situation nichts änderst oder ändern kannst, ist Meckern sinnlos. Übe dich stattdessen lieber in Empathie für die Mitmenschen, mit denen du gerade unzufrieden bist. Wahrscheinlich tun sie auch nur ihr Bestes, gut durchs Leben zu kommen.

5. Lüge nicht

Lügen sollen uns das Leben erleichtern, aber in Wahrheit machen sie es uns schwerer. Sie verursachen Stress und Schuldgefühle. Wer lügt, kann kein gutes Selbstwertgefühl entwickeln. Er wird stattdessen immer besorgt sein, entdeckt zu werden.

Ich möchte nicht dafür werben, nie mehr zu lügen. Das dürfte in einer sozialen Gemeinschaft nicht funktionieren. Aber sei dir bewusst, dass du für jede Lüge mit negativen Emotionen bestraft wirst. Das sollte es dir wert sein, häufiger ehrlich zu sein. Auch dir selbst gegenüber.

6. Vergleiche dich nicht mit anderen

Wir neigen dazu, uns mit anderen Menschen zu vergleichen. Wir vergleichen Jobs, Einkommen, Autos, Attraktivität, Beziehungen, Intelligenz, Mut und noch viel mehr. Ich verstehe das. Mir geht’s da nicht anders. Vergleiche geben uns Orientierung in einer komplizierten Welt. Wir wollen wissen, wo wir stehen.

Aber ich habe gelernt, dass Vergleiche ungesund sind. Sie machen mich unglücklich, laden mir Schuldgefühle auf und nagen an meinem Selbstvertrauen. Es gibt immer jemanden, der mehr Geld oder Grips hat und attraktiver oder mutiger ist.

Wir sehen immer nur diesen einen Aspekt und fühlen uns minderwertig. Aber ein Mensch besteht aus mehr als einer Facette. Wenn wir uns schon vergleichen, dann doch bitte mit allen Facetten. Das ergibt ein viel ausgeglicheneres Bild. Aber noch besser wäre es, uns nur auf uns selbst zu konzentrieren. Denn Selbstwertgefühl kommt nur aus uns selbst.

7. Verbessere dein Selbstwertgefühl

Und das ist auch schon der nächste Schritt. Negativität kommt von einem schwachen Selbstwertgefühl. Wer sich selbst nicht für kompetent hält, ein glückliches Leben zu führen und dies auch wert zu sein, der neigt stärker zu negativen Gefühlen. Ein geringer Selbstwert lädt zu Gefühlen wie Neid, Hass, Angst, Sorge, Minderwertigkeit oder Hilflosigkeit ein.

Ich habe lange darauf gewartet, dass mein Selbstwertgefühl durch meine Erfolge steigen würde. Oder durch andere Menschen. Doch darauf könnte ich heute noch warten, denn so funktioniert das nicht. Ein Gefühl von Selbstwert können wir uns nur selbst geben.

Der Weg dorthin führt über Selbstakzeptanz, Ehrlichkeit, Eigenverantwortung, Leidenschaften und einen gesunden Lifestyle. Das ist ein Thema für sich, dass wir bei Healthy Habits sicher noch aufgreifen werden.

8. Erfinde keine Probleme

Beschäftige dich nicht mit Problemen, die es noch gar nicht gibt. Wir Menschen sind gut darin, uns Sorgen um alles Mögliche zu machen. Aber 99 Prozent unserer Sorgen werden nie Realität. Sie sind nutzlos. Und solange wir selbst nichts tun können, ist auch das andere 1 Prozent nutzlos. Das sind 100 Prozent nutzlose Sorgen!

Wenn du dich das nächste Mal dabei erwischst, wie du in deinem Kopf Probleme konstruierst, dann überlege dir, ob du aktiv etwas gegen sie tun kannst. Wenn nicht, dann gehe zum nächsten Schritt und akzeptiere, was du nicht ändern kannst.

9. Akzeptiere, was du nicht ändern kannst

Reibst du dich manchmal an Dingen auf, die du nicht ändern kannst? Vielleicht ist es das Wetter. Vielleicht ist es aber auch etwas Größeres, das nicht in deiner Hand liegt. Versuche, dich das nächste Mal bei solchen Gedanken zu ertappen. Sie sind unnütz. Unseren Seelenfrieden finden wir nur, wenn wir die Dinge akzeptieren, die wir nicht beeinflussen können.

Und wenn du dich sorgst, weil du nicht weißt was auf dich zukommt, überlege dir, was der schlimmste Fall sein könnte. Wenn alles schief läuft, was wäre das schlimmste zu erwartende Ergebnis? Beginne dich damit anzufreunden. Akzeptiere den Worst Case. Nimm ihn als deine Realität an. Dann versuche, Verbesserungsschritte herbeizuführen. Was kannst du tun, um ein besseres Ergebnis zu erzielen als den Worst Case – den du bereits akzeptiert hast? Von hieran kann es nur noch besser werden.

10. Lebe achtsam im Hier und Jetzt

Wie du weißt, bestehen fast alle unsere Probleme nur in unseren Köpfen. Diese fiesen Gedanken basieren auf den Erfahrungen und Informationen aus der Vergangenheit und auf den Sorgen vor der Zukunft. Unser Leben geschieht aber nicht in der Zukunft und schon gar nicht in der Vergangenheit sondern hier und jetzt.

Der beste Weg sich auf die Zukunft vorzubereiten, ist heute ein gesundes Leben zu leben und die bestmögliche Arbeit zu verrichten. Wenn du dich heute bemühst, kann morgen ruhig kommen.

Es ist allerdings nicht so leicht, sich in Gedanken von gestern und morgen zu lösen. Unser Gehirn will uns irgendwie immer vom Heute fern halten. Für mich ist Meditation ein gutes Mittel, die Achtsamkeit im Hier und Jetzt zu üben. Wenige Minuten am Tag genügen schon, um mich für eine Weile aus meinem Gedankenkarussell zu lösen.

11. Übernimm Verantwortung für dein Leben

Probleme wirken dann besonders groß wenn wir sie gedeihen lassen. Und genau genommen wirken sie nicht nur so sondern werden mit der Zeit tatsächlich größer. Wenn du heute mit dir oder deinem Leben unzufrieden bist, wird es durch Inaktivität nur schlimmer. Ein aufreibender Job führt irgendwann zum Burnout. Ein kleines Bäuchlein wird zu Übergewicht. Aus einer schwierigen Beziehung wird Bitterkeit.

Dieser negativen Spirale entkommst du nur, wenn du Verantwortung für deine Probleme übernimmst. Befreie dich aus der Lethargie und sage Nein zu dieser Entwicklung. Nein zum aufreibenden Job, Nein zum Übergewicht und Nein zur schlechten Beziehung.

Verantwortung ist einer der wichtigsten Schritte weg von der Negativität. Denn die ersten zehn Schritte setzen voraus, dass du selbst aktiv wirst. Es liegt in deiner Verantwortung, negative Medien zu meiden, schädlichen Menschen aus dem Weg zu gehen, nicht zu lästern usw.

12. Nutze den Tetris-Effekt für dich

Wir bekommen vom Leben genau das serviert, was wir erwarten. Sind wir nur von Negativität umgeben und erwarten, dass das so bleibt, bekommen wir nur Negatives zurück. In der Psychologie nennt man das den Tetris-Effekt. In diesem Fall läuft er gegen uns.

Konzentrieren wir uns allerdings auf die positiven Seiten des Lebens, erleben wir mehr Positives. Das ist auch der Tetris-Effekt, aber für uns genutzt. Mehr möchte ich dazu noch gar nicht sagen. Denn dieser zwölfte Punkt ist ein Vorgeschmack auf den nächsten Artikel, der von positiven Emotionen handelt.

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