Meine liebsten Bücher in diesem Jahr

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Anfang des Jahres hielt ich es für möglich innerhalb von 12 Monaten 100 Bücher zu lesen. Weil man bei dieser Menge schnell den Überblick verlieren kann, hielt ich jedes gelesene Buch in einer Evernote-Notiz fest. Jetzt, Mitte Dezember, kann ich mein Ziel nicht mehr erreichen. Am Ende werde ich nur etwa 75 Bücher gelesen haben. Aber damit bin ich zufrieden. Vor allem, weil mir einige dieser Bücher neue Perspektiven aufgezeigt und mich etwas gelehrt haben. Andere empfand ich als unterhaltsam oder berührend.

Nun sah ich meine Liste durch und markierte zehn Bücher, die mir am besten gefallen haben. Diese möchte ich dir in diesem Artikel vorstellen. Ich nenne sie in der Reihenfolge, in der ich sie gelesen habe. Die meisten habe ich auf Englisch gelesen, doch ich verlinke hier mit drei Ausnahmen die deutschsprachigen Ausgaben.

1. Hillbilly-Elegie – J. D. Vance

Dieses ist eines der ersten Bücher, die ich in 2017 gelesen habe, und es ist auch eines der besten. Der Autor J. D. Vance wuchs in einem heruntergekommenen Industriegebiet der USA auf, einer Gegend ohne Zuversicht. Seine Familie war zerrüttet: Die Mutter drogenabhängig, die Männer im Haushalt gaben sich die Klinke in die Hand. Er erzählt die Geschichte seiner Jugend, und wie es ihm dank seiner Großmutter gelang, sich aus diesem Milieu zu befreien. Später studierte er Jura an der Yale-Universität.

Das Buch ist seit seiner Veröffentlichung ein Bestseller, erschien es doch zu einem günstigen Zeitpunkt, nur wenige Monate vor der Wahl zur US-Präsidentschaft. Anhand von Hillbilly-Elegie wird häufig versucht zu erklären, in welchen Verhältnissen viele der Menschen leben, die Donald Trump zum Wahlerfolg verhalfen. Ob das Buch dies leisten kann, vermag ich nicht zu sagen. Aber es ist ein eindrucksvoller Einblick in eine Gesellschaft in der Krise.

2. Konzentriert arbeiten – Cal Newport

Auf Cal Newports Konzept der konzentrierten Arbeit stieß ich während der Recherche für meine Texte über Talent und Bewusstes Lernen. In dieser Zeit las ich einige interessante Bücher1, doch dieses ist das praxistauglichste für den typischen Büroarbeiter. Newport schreibt über eine Welt, in der wir trotz aller technischen Fortschritte kaum effizienter werden, da wir uns fortlaufend ablenken lassen: von sozialen Netzwerken, Nachrichten, Youtube, Smartphones & Co. So fühlen wir uns zwar ständig unter Strom, aber produktiv sind wir nicht.

Der Autor erläutert, was genau es bedeutet konzentriert zu arbeiten, was man dabei in kurzer Zeit alles leisten kann und wie ihm es gelingt, Ablenkungen zu vermeiden. Aus meiner Sicht ist „Konzentriert arbeiten“ ein gutes Buch für alle, die das Gefühl haben ständig zu strampeln, aber nichts zu schaffen.

3. Eine wie Alaska – John Green

In seinem Debütroman erzählt John Green die Geschichte des 16-Jährigen Miles, dessen größtes Hobby es ist, berühmte letzte Worte aufzuspüren. Auf der „Suche nach dem großen Vielleicht“ wechselt er von seinem behüteten Zuhause auf ein Internat. Was er dort findet, ist seine Mitschülerin Alaska, in die er sich verliebt. Das Buch besteht aus zwei Teilen, die schlicht „Vorher“ und „Danach“ heißen. Zwischendrin geschieht etwas, das den Verlauf der Geschichte stark verändert.

„Eine wie Alaska“ ist ein rührendes Buch mit einer etwas melancholischen Erzählweise, so wie ich es mag. Ich fand es besser als John Greens wesentlich erfolgreicheres Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“.

PS: Ich habe die englische Ausgabe („Looking for Alaska“) gelesen. Der deutsche Titel und das Buchcover hätten mich nicht angesprochen.

4. Moneyball – Michael Lewis

Michael Lewis gilt als einer der begabtesten Sachbuchautoren. Er schreibt über Business-Themen so spannend, als seien es Krimis. Bisher gefällt mir „Moneyball“ am Besten, und das, obwohl es ein Buch über das Baseball-Geschäft ist. Ich verstand rein gar nichts von Baseball, bevor ich dieses Buch las, und so nahm ich immer wieder das Smartphone zur Hand, um nach Fachbegriffen zu googeln und das Spiel erstmals zu begreifen.

Der Autor folgt in dem Buch Billy Beane, dem damaligen Manager des Baseball-Teams Oakland A’s. Diesem gelang es jahrelang mit bescheidenen finanziellen Mitteln ein Spitzenteam zu formen, indem er Spieler rekrutierte, die sonst niemand haben wollte. Auch wenn ein Kandidat aussah, als hätte er in der Major League Baseball nichts verloren, so zählten für Beane allein seine statistischen Werte. Ein Vorgehen, das in der gesamten Branche damals als absurd galt, aber heute gelebte Praxis ist.

Das Buch gibt es nicht in deutscher Übersetzung.

5. Elon Musk – Ashlee Vance

Zunächst hatte ich keine Lust auf noch eine Biographie á la Steve Jobs: Ein genialer Unternehmer, der sich über alle Grenzen hinwegsetzt, aber nicht sozialverträglich ist. Doch als ich das Buch zu lesen begann, habe ich den Text in kürzester Zeit aufgesaugt. Die Überschrift des Buchs lautet: „Wie Elon Musk die Welt verändert“. Das zeigt diese Biographie tatsächlich auf.

Was Elon Musk mit seinen Unternehmen schafft, ist atemberaubend. Vor allem den Werdegang des Weltraumunternehmens SpaceX finde ich sehr inspirierend. Musk knöpfte sich eine Branche vor, die es eigentlich gar nicht gab, weil die Raumfahrt in staatlicher Hand lag. Doch er empfand die Arbeit der NASA als behäbig und ineffizient. Heute bieten SpaceX und andere private Unternehmen unbemannte Raumflüge zum Schnäppchenpreis an.

6. Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs – Gerd Kommer

Da ich mich mit finanzieller Freiheit beschäftige, habe ich in diesem Jahr mehr als zehn Finanzbücher gelesen. Die meisten davon fand ich hilfreich. Aber ich möchte diese Liste nicht mit Finanzliteratur verstopfen, daher entscheide ich mich für eine Empfehlung, die dem deutschen Leser vermutlich den größten Nutzen stiftet: die ETF-Bibel von Gerd Kommer.

In diesem Buch erklärt der Autor, wie Privatanleger auf lange Sicht und mit geringem Aufwand an den Finanzmärkten eine ordentliche Rendite erwirtschaften können – und zwar, ohne den Finanzberatern Finanzverkäufern horrende Gebühren zu zahlen. Wer nur ein Buch darüber lesen möchte, wie man sein Geld langfristig für die Altersvorsorge anlegen kann, sollte sich für dieses entscheiden.

7. Eine kurze Geschichte der Menschheit – Yuval Noah Harari

Geschichtsbücher langweilen mich für gewöhnlich so sehr, dass ich gelernt habe einen großen Bogen um sie zu machen. Aber dieses Buch von Yuval Noah Harari lief mir so häufig über den Weg, dass ich es einfach kaufte und trotz seiner vielen Seiten schnell durchlas. Selten habe ich mich so für die Menschheitsgeschichte interessiert.

Harari beantwortet in diesem Buch die Fragen, wie sich Homo Sapiens gegenüber den anderen menschlichen Spezies durchsetzen konnte, wie es zum Ackerbau kam, wie Städte entstanden, woher Religionen kommen, wie das Vertrauen in Geld entstand usw. Der Autor versteht es, diese Materie recht unterhaltsam zu vermitteln. Möglicherweise werde ich dieses Buch eines Tages noch einmal lesen, da die Informationen so dicht sind, dass ich schon wieder vieles vergessen habe.

8. The Psychopath Test – Jon Ronson

Jon Ronson ist in diesem Jahr zu einem meiner Lieblingsautoren geworden. Zunächst erhielt ich den Tipp, sein Buch „So you’ve been publicly shamed“ zu lesen, das mir schon sehr gut gefiel. Es kostet für Kindle zurzeit übrigens nur 1,19 Euro.

Aber empfehlen möchte ich „The Psychopath Test“, das mir noch besser gefiel. In diesem Buch widmet sich Ronson Psychopathen. Er reist ihnen nach, spricht mit Opfern sowie mit Psychologen. Diese Inhalte paart er mit einem gewissen Humor, sodass seine Bücher kurzweilig sind.

Von diesem Buch gibt es eine deutsche Übersetzung, die laut amazon-Rezensionen allerdings ungenügend sein soll.

9. Black like me – John Howard Griffin

„Black like me“ ist das Ergebnis eines Selbstexperiments des weißen Journalisten John Howard Griffin, das er im Jahr 1959 durchführte. Mithilfe von Medikamenten und Schminke ließ er seine Hautfarbe vorübergehend derart verdunkeln, dass er bei seinen Mitmenschen als Schwarzer durchging. Als dieser schwarze Mann reiste er in den Süden der USA, in einer Zeit, als dort noch Rassentrennung herrschte.

Was er als Schwarzer erlebte und wie deutlich sich sein Leben innerhalb weniger Tage auf den Kopf stellte, schrieb er in ein Tagebuch, aus dem anschließend „Black like me“ entstand. Das Ergebnis ist schockierend.

10. Einer flog über das Kuckucksnest – Ken Kesey

Dieses ist das beste fiktionale Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Zu Beginn fiel es mir schwer, den wirren Gedanken des Erzählers zu folgen, doch nach etwa 50 Seiten war ich in die Geschichte eingetaucht und verschlang den Rest des Buchs.

„Einer flog über das Kuckucksnest“ handelt von den Insassen einer Nervenheilanstalt, die von der Oberschwester bevormundet werden und für die ein Tag dem anderen gleicht. Bis eines Tages der Patient McMurphy eingeliefert wird, der von sich behauptet, eigentlich gar nicht verrückt zu sein. Er bringt den ganzen Laden durcheinander und haucht mit seiner forschen Art den Patienten wieder Lebensmut ein. Das Buch ist unterhaltsam, aber auch ernst und tragisch, da es den Umgang mit Patienten in Heilanstalten zu jener Zeit beleuchtet.

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Quellen

  1. Siehe Buchempfehlungen unter den jeweiligen Artikeln

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