Wo du dein überflüssiges Zeug loswirst

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In einem unserer letzten Artikel hatte ich ein paar Ideen aufgeschrieben, wie du dich entscheiden kannst, welche Dinge in deinem Leben du nicht mehr brauchst. Diese Entscheidungen kosten viel Überwindung, aber die aufwendige Arbeit beginnt erst danach. Nun musst du das Zeug loswerden.

Diese beiden Dinge gehen Hand in Hand. Die Entscheidung, dich von einem Gegenstand zu trennen, wird dir leichter fallen, wenn du bereits weißt, wo du ihn loswirst. Es gibt nahezu immer eine Alternative zur Mülltonne. Welche für dich die Richtige ist, hängt davon ab, was dir wichtig ist:

  • Möchtest du möglichst viel Geld herausholen?
  • Möchtest du möglichst wenig Aufwand haben?
  • Ist dir wichtig, dass es jemandem einen Nutzen stiftet?

Für jede dieser Prioritäten gibt es mehrere Optionen. Die gängigsten stelle ich dir in diesem Beitrag vor. Die meisten davon habe ich selbst bereits angewendet.

Hier wirst du dein Zeug los

Freundeskreis: Gegenstände, die ich mag und/oder die noch nützlich sind, versuche ich in meinem Umfeld unterzubringen. Mein altes iPad hat nun mein Opa, der damit Skat spielt. Ein paar Bücher hat mir Jasmin abgenommen. Andere Dinge habe ich über mein privates Facebook-Profil angeboten und bin so auch einiges losgeworden. Gegenstände an Freunde abzugeben hat viele Vorteile: Der Aufwand ist vergleichsweise gering, denn ich muss das Produkt nicht anpreisen, es gibt keine Preisverhandlungen, ich muss es nicht versenden – und ich kann vielleicht jemandem eine Freude bereiten. Aber Achtung: Der Grat zwischen nützliche Dinge verschenken und anderen meinen Krempel andrehen ist schmal.

FBA (Fulfilment by amazon): Bei amazon kann jeder zum Marktplatzhändler werden. Du kannst dort deine Gegenstände verkaufen und selbst an die Kunden schicken – oder du schickst erst alles zu amazon und lässt es von denen verschicken. Dafür musst du dich für Versand durch amazon registrieren und nur einmal ein großes Paket schnüren. Das habe ich 2012 gemacht, als ich meinen Hausstand auflöste. Über FBA habe ich etliche CDs, DVDs, Bücher und ein bisschen Elektronik verkauft. Das lohnt sich jedoch nur bei größeren Mengen und bei wertbeständigen Produkten.

Momox: Momox ist einer der größten Ankäufer von Büchern, CDs, DVDs und Spielen. Neuerdings kauft Momox auch Kleidung an. Vor Kurzem habe ich eine große Kiste mit Büchern und DVDs gepackt und sie an Momox geschickt. Dafür musste ich mir nur die App aufs Handy laden und konnte damit jeden Artikel scannen. Der Ankaufspreis wurde sofort angezeigt. Für viele Artikel gibt es nur Cent-Beträge, aber dafür ist es sehr bequem. Am Ende drucke ich einen Lieferschein aus und einen bereits frankierten Adressaufkleber und ab geht’s. Ich kann das Paket sogar kostenfrei zu Hause abholen lassen.

Wirkaufens: Wirkaufens funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Momox, allerdings nicht für Medien, sondern für Elektronik: Vom Laptop bis zur Digitalkamera wirst du dort alles los. Das kann sich lohnen, wenn du ein wertbeständiges Produkt hast, das noch gut in Schuss ist, aber keine Lust auf eBay & Co. hast. Wirkaufens eignet sich auch gut, um einfach mal den Marktwert von Geräten zu testen.

Rebuy: Rebuy ist eine Mischung aus Momox und Wirkaufens. Dort kannst du sowohl Medien, als auch Elektronikartikel verkaufen. Ich habe jedoch noch keine Erfahrungen mit Rebuy gemacht.

eBay: Der Klassiker – dazu muss ich wenig sagen. Ich nutze eBay nur ganz selten, um etwas zu verkaufen, da ich nicht scharf darauf bin, viele kleine Artikel einzeln zu versenden. Größere Artikel möchte ich erst recht nicht versenden und setze daher lieber auf lokale Kleinanzeigen.

Kleinanzeigen: Für sperrige und werthaltige Dinge verwende ich öfter eBay Kleinanzeigen. Eine Anzeige kostet dort nichts und wenn der Gegenstand einigermaßen attraktiv ist, melden sich in jedem Fall Interessenten. In aller Regel verkaufe ich dort nur an Selbstabholer. Vor meiner großen Reise bin ich dort viel Zeug losgeworden und auch heute nutze ich es noch ab und zu. Dort habe ich auch mein defektes Macbook verkauft. Alternativen zu eBay Kleinanzeigen sind Quoka und Kalaydo, die ich jedoch noch nicht genutzt habe.

Schwarzes Brett: In Leipzig gibt es ein Schwarzes Brett von der Uni. Vielleicht gibt es das auch in deiner Stadt? Dort kannst du prinzipiell alles für einen schmalen Taler loswerden. Studenten können immer etwas gebrauchen.

Facebook-Gruppen: Für größere Städte gibt es bei Facebook Gruppen, in denen du dein Zeug verschenken kannst. In Leipzig gibt es bspw. Free Your Stuff Leipzig und Free Your Books Leipzig. Dort stelle ich lediglich ein Foto von meinen Dingen ein und schon melden sich interessierte Menschen, die den Gegenstand noch gebrauchen können und holen ihn ab. Für viel Kleinkram ist mir das zu aufwendig, aber Dinge, die sich schlecht verschicken lassen und keinen hohen Wiederverkaufswert haben, bin ich dort gut losgeworden.

Flohmarkt: Wenn du gerne direkt an andere Menschen verkaufst, ohne vorher alles zu fotografieren und Anzeigentexte am Computer zu schreiben, kannst du dein Zeug auch auf einem Flohmarkt verkaufen. Da wirst du von der CD bis hin zu kleinen Möbelstücken vermutlich alles los. Hier hilft die Google-Suche nach „Flohmarkt“ und deiner Stadt weiter.

Kleider- und Möbelspende: Kleidung und Möbel kannst du in wahrscheinlich jeder Stadt spenden, z. B. ans Deutsche Rote Kreuz, Diakonie, Caritas etc. Suche dafür bei Google einfach nach „Kleiderkammer“ oder „Kleiderspende“ und deiner Stadt. Die Kleidung wird – soweit Bedarf besteht – regional umverteilt bzw. für einen symbolischen Preis verkauft. Möbelannahmestellen findest du, indem du deine Stadt in Verbindung mit dem Wort „Möbelspende“ googelst. Auch in Oxfam-Läden kannst du Sachspenden abgeben, aber nur in einwandfreiem Zustand.

Altkleidercontainer: In Städten steht an gefühlt jeder zweiten Straßenecke ein Altkleidercontainer. Wenn du deine Kleidung dort ablädst, ist es auch eine Spende, aber nicht unbedingt an bedürftige Menschen, sondern an Unternehmen, die den Inhalt dieser Container ins Ausland weiterverkaufen. DRK, Johanniter & Co. werden an den Erlösen beteiligt, wenn deren Logo auf dem Container prangt.

Kleiderkreisel: Auf der Website kleiderkreisel.de kannst du Kleidung verkaufen, tauschen oder verschenken. Dafür fotografierst du dein Kleidungsstück (am besten vorteilhaft), stellst es online und verschickst es an jemanden, der es gebrauchen kann. Die Plattform wird hauptsächlich von Frauen genutzt.

Secondhand-Läden: Deine Kleidung kannst du auch an Secondhand-Läden verkaufen. Das ist aufwendiger, als sie zu spenden, dafür bekommst du für modische und gut erhaltene Kleidung noch etwas Geld. Suche bei Google einfach nach „Secondhand Laden“ und deiner Stadt.

Bibliothek: Bücher, CDs und DVDs könntest du auch in deiner lokalen Bibliothek abgeben. Das habe ich vor ein paar Jahren mit Medien gemacht, die ich nicht verkaufen konnte.

Kramkiste: In Leipzig sehe ich manchmal Kramkisten auf der Straße stehen, in denen sich Passanten bedienen können. Ein Schild „zu verschenken“ deutet darauf hin. Einige Dinge wirst du auf diesem Wege an einer vielbelaufenen Straße wahrscheinlich los. Doch wenn nicht, solltest du den Krempel wieder zu dir nehmen und die letzte Option ansteuern.

Bücherschränke: In einigen Städten gibt es wetterfeste Schränke zur Aufbewahrung von Büchern. Bei uns in Sachsen scheint das nicht sehr verbreitet zu sein, daher habe ich noch nie einen gesehen. Im Westen des Landes sieht das schon anders aus. Dort kannst du Bücher ablegen, die du selbst nicht mehr brauchst.

Sperrmüll: Wenn alles andere nicht wirkt oder du es dir ganz leicht machen möchtest, dann lade einfach alles ins Auto und bringe es zum Sperrmüll. Es ist nicht die ökonomischste oder ökologischste Variante, aber der letzte Ausweg, wenn alle Bemühungen nichts bringen. Manche Gegenstände sind nun mal einfach Müll.

Diese Aufzählung ist etwas unübersichtlich, wenn du bereits auf einem Berg von konkreten Gegenständen sitzt, die du jetzt loswerden möchtest, daher findest du hier noch einmal alles sortiert nach Art des Gegenstandes.

Sortiert nach Art des Gegenstandes

Bücher, CDs & DVDs, Games: Freundeskreis, amazon FBA, amazon Trade-In, Momox, Rebuy, Facebook-Gruppen, Bücherkisten, Bibliothek, Freundeskreis, eBay, Kramkiste, Bücherschränke, Flohmarkt, Oxfam
Kleidung: Altkleidercontainer, Kleiderkammer, Flohmarkt, Secondhand Laden, Kleiderkreisel, Momox, Oxfam (nur neuer Zustand), Kleinanzeigen
Möbel: Freundeskreis, Kleinanzeigen, Schwarzes Brett, Möbelspende, Flohmarkt, Sperrmüll
Elektronik: Wirkaufens, Rebuy, Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen, amazon FBA, Freundeskreis, Schwarzes Brett, eBay, amazon Trade-In, Flohmarkt
Andere Dinge: Schwarzes Brett, Facebook-Gruppen, Kleinanzeigen, eBay, Flohmarkt, Sperrmüll

Ich glaube, viel mehr Optionen gibt es nicht. Was du jedoch nicht tun solltest: deinen Krempel einfach in den Keller räumen. Was einmal dort steht, schafft es nie wieder nach oben und kann in jedem Fall weg. Es wird mit der Zeit nur immer belastender und verliert weiter an Wert. Bemühe dich daher sofort darum, es loszuwerden.

Jetzt wünsche ich dir erfolgreiches Ausmisten!

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