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Einer der am weitesten verbreiteten Glaubenssätze ist, dass wir für Mittelmäßigkeit gemacht sind. Wir bestaunen Menschen, die mega-erfolgreich und in der ganzen Welt bekannt sind. Wir lesen ihre Bücher, lauschen ihrer Musik, kaufen ihre Produkte oder Tickets und träumen von einem ähnlichen Leben. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, dass diese Menschen aus einem anderen Universum stammen, mit dem wir nichts zu tun haben.
Das stimmt natürlich nicht. Fast jeder erfolgreiche Mensch kommt aus normalen oder schwierigen Verhältnissen. Heute wirkt es so, als hätte es diese Menschen, ihre Kunst oder ihre Unternehmen schon immer gegeben. Als hätten sie schon immer ihre Branche dominiert. Von anderen glauben wir, sie seien über Nacht zum Megastar aufgestiegen. Doch das ist fast nie wahr. Jede Erfolgsgeschichte fing einmal ganz bescheiden an und immer ist sie mit viel Arbeit verbunden. Sechs davon möchte ich dir heute vorstellen. Einige dieser erfolgreichen Menschen verfolge ich schon seit Jahren, von anderen las ich eine Biographie. Neben den bescheidenen Anfängen und harter Arbeit haben alle noch etwas gemeinsam.
1. Ray Kroc, der Unternehmer
Der Name Ray Kroc wird dir nichts sagen, wenn du dich nicht mit der Entstehungsgeschichte von McDonalds beschäftigt hast. McDonalds ist eines dieser unfassbar großen Unternehmen, die gefühlt schon immer existiert haben. Das ist natürlich nicht wahr. Das McDonalds-Imperium entstand erst vor 60 Jahren, als sich Ray Kroc dem Unternehmen annahm. Er selbst war da bereits 52 Jahre alt und verkaufte Milchshake-Maschinen. Einer seiner Kunden: ein kleines lokales Restaurant namens McDonalds. Als er es sich genauer ansah, erfasste ihn die Vision einer weltweiten Kette. Zunächst vermittelte er den Inhabern einige Franchise-Nehmer. Später kaufte er ihnen gleich das ganze Business ab, da die Inhaber seine Vision nicht teilten. Die Expansion war oft eine finanzielle Gratwanderung. Sein eigenes Bankkonto war zweitrangig.
So wurde aus einem mittelmäßigen Verkäufer von Milchshake-Maschinen im Alter von 52 Jahren ein Unternehmer, der die mit Abstand größte Restaurantkette der Welt erschuf. Über diese Geschichte las ich in seinem Buch Grinding It Out: The Making of McDonalds.
Übrigens: Ähnlich spannend fand ich Made in America von Sam Walton, dem Gründer von WalMart. Auch er fing mit einem einzigen Geschäft an.
2. Warren Buffett, der Investor
Diesen Namen dürftest du kennen. Warren Buffett ist der bekannteste und wohl erfolgreichste Investor der Welt. Seit Jahrzehnten erzielt er für sich und die Anteilseigner seines Unternehmens Berkshire Hathaway hohe Renditen. Da er so oft den richtigen Riecher hat, nennt man ihn das Orakel von Omaha. Aber Buffetts Erfolg hat nichts mit Hellsehen zu tun, sondern mit einem ausgeprägten Sinn fürs Business und mit viel Arbeit.
Schon im Kindesalter versuchte er sich mit kleinen Geschäften am Geldverdienen. Seinen großen Durchbruch schaffte er später mit Aktienkäufen unterbewerteter Unternehmen. Seine Entscheidungen trifft er nicht, weil er „Der Aktionär“ liest oder sich auf Börsen-Websites herumtreibt, sondern weil er Tausende Geschäftsberichte bis ins Detail liest. Seit Jahrzehnten sitzt er jeden Tag unzählige Stunden in seinem Arbeitszimmer und studiert die Berichte. Harte geistige Arbeit, zu der sich kaum ein Anleger aufraffen kann. Es ist seine Leidenschaft, es macht ihm Spaß, also investiert er die notwendige Zeit und es funktioniert immer wieder.
Buffett ist dafür bekannt, sehr bescheiden zu leben. Mit Geld kann er privat wenig anfangen. Er liebt es jedoch, Geld zu verdienen. Nach seinem Tod wird 99 Prozent seines Vermögens wohltätigen Zwecken zugehen.
Über Warren Buffett las ich in dem interessanten Buch Buffet: Die Geschichte eines amerikanischen Kapitalisten.
3. Leo Babauta, der Blogger
Von einem der reichsten Menschen der Welt kommen wir zu Leo Babauta, der mit zenhabits einen der meistgelesenen Blogs betreibt. Auch wenn ich ihn nicht regelmäßig lese, verfolge ich Leo schon seit einigen Jahren.
Leo Babauta war geschieden, verschuldet, übergewichtig und nikotinabhängig. Irgendwann legte er den Schalter um und änderte seine Gewohnheiten. Heute führt er erfolgreiche Unternehmen rund um seine Blogs, ist schuldenfrei, raucht nicht mehr, ernährt sich vegan, läuft Marathons – und das alles während er eine Familie mit sechs Kindern hat! Leos Geschichte zeigt, dass jeder sein Leben umkrempeln kann, auch wenn die Umstände alles andere als ideal sind.
Heute ist er im englischsprachigen Raum einer der angesehensten Blogger. Nicht nur wegen seiner Reichweite, sondern wegen seiner Authentizität. Er verkauft seine Werte nicht für kurzfristigen Profit (Angebote erhält er genug), sondern stellt seine Leser in den Mittelpunkt. Die Einnahmen kommen später.
4. Stephen King, der Schriftsteller
Letztes Jahr las ich Das Leben und das Schreiben von Stephen King. Das Buch ist halb Biographie, halb Anleitung zum Schreiben. Ich bin kein Fan seiner Bücher, aber den Einblick in das Leben des Autors hinter den Büchern fand ich interessant. Auch er als Bestseller-Autor hat einmal klein angefangen. In der Schule schrieb er für die Schulzeitung, später versuchte er sich an Kurzgeschichten. Diese schrieb er während der langweiligen Arbeit in einer Wäscherei. Anschließend arbeitete er als Lehrer.
Jahrelang schrieb er fast jeden Tag – egal, ob er damit etwas verdiente oder nicht. Erst nach einigen Jahren verkaufte er seinen ersten Roman (Carrie) an einen Verlag. Das war sein Durchbruch. Bis dahin lebte er ein bescheidenes Leben, gab seine Leidenschaft aber nie auf.
Apropos Schriftsteller: Noch markanter und bekannter ist die Geschichte von J. K. Rowling, die am Existenzminimum lebte, bevor ihr ein Verlag Harry Potter abkaufte.
5. Louis C.K., der Comedian
Mit dem Beruf des Komikers beschäftige ich mich schon länger. Nicht, dass ich einer sein möchte! Aber ich mag Comedy und bin Komikern sehr dankbar. Sie kennen die Jahre der harten Arbeit. Kein Komiker stellt sich auf die Bühne und ist sofort lustig. Sie müssen am Publikum ausprobieren, was funktioniert und was nicht. Sie arbeiten sich von kleinsten Nachtclubs hoch bis auf die größten Bühnen. Das ist die ganz harte Schule. Und das alles, um Menschen zum Lachen zu bringen. Mein Leben machen sie dadurch besser!
Einer meiner liebsten Comedians ist Louis C.K. In Deutschland ist er kaum bekannt, in den USA aber der angesagteste Comedian der letzten Jahre. Im Alter von 17 Jahren versuchte er sich – erfolglos – erstmals auf kleiner Bühne. In seinen 20ern konnte er kaum die Miete aufbringen und schlug sich irgendwie durch. Sein Aufstieg gelang ihm als Witzeschreiber für andere Comedians. Den Durchbruch schaffte er jenseits der 40 Jahre. Heute füllt er große Bühnen, seine Shows werden auf HBO ausgestrahlt. Auf seiner Website verkauft er sie für fast lächerliche 5 US-Dollar. Geld ist nicht das Wichtigste.
Ich schaue ihn mir immer wieder gerne an. Wenn ich gut drauf bin, kann ich laut über seine Witze lachen. Wenn ich schlecht drauf bin, geht es mir anschließend etwas besser. Das hat er sich erarbeitet. Es hat 25 Jahre gedauert.
Übrigens: Einer meiner anderen Favoriten ist Jerry Seinfeld. In den 90ern war er der am besten verdienende Entertainer der Welt. Auch er kam von ganz unten über die harte Tour nach ganz oben.
6. Coolio, der Musiker
Als Rapper erreichte Coolio seinen Durchbruch 1995 mit Gangsta’s Paradise, einem dieser universellen Songs, die sogar ich mag (ich höre sonst keine Rap-Musik) und heute noch gern höre. Plötzlich war er da, hielt sich ein paar Jahre und tauchte dann wieder unter. Was ich nicht wusste: Vor Gangsta’s Paradise arbeitete er bereits 17 Jahre an seiner Karriere. So lange dauerte es, bis er seinen ersten Hit landete. Das ist ungefähr 34 Mal länger, als die meisten Blogger durchhalten!
Über seine Geschichte erfuhr ich in einem Podcast-Interview, das vor ein paar Monaten erschien. Die Tonqualität ist leider sehr schlecht, aber es ist hörenswert. Coolios Tipp an Menschen, die an ihrer Kunst oder Leidenschaft arbeiten: „Don’t do it for the money. Or the girls.“ Wäre es nur um Geld gegangen, hätte er vermutlich nicht 17 Jahre lang durchgehalten.
Tipp: In seinem Podcast spricht James Altucher jede Woche mit Menschen, die groß rausgekommen sind. Mit seinen gezielten Fragen kitzelt er häufig ihre Hintergrundgeschichte heraus: Wie lange es dauerte, den Durchbruch zu schaffen und wie sie bis dahin für mittelmäßig gehalten oder ausgelacht wurden. Bis der eine Tag kam, an dem ihre Fähigkeiten von einem großen Publikum wertgeschätzt wurden.
Ich könnte noch mehr Geschichten aus meinem Bücherregal hervorkramen: von Nelson Mandela, Michael Jackson, Marylin Manson, Mike Tyson, Steve Jobs, Albert Einstein. Es ist immer wieder die gleiche Story: Sie alle waren normale Menschen wie du und ich. Einigen ging es schlechter als dir und mir. Was sie von den meisten Menschen unterscheidet, ist, dass sie weiterarbeiteten auch als es so aussah, als würden sie damit nie erfolgreich werden. Sie machten einfach weiter. Sie investierten ihre 10.000 Stunden (oder mehr) und wurden zu den Besten in ihren Bereichen. Geld war für sie nie ein Motivator. Wem es nur um Geld geht, der kann nicht so lange durchhalten.
Um ehrlich zu sein, hatte ich früher wenig Verständnis für Menschen, die sich an „brotloser Kunst“ versuchen. Ich glaubte, sie sollten lieber etwas „Richtiges“ machen und anderen nicht auf der Tasche liegen. Mit der Zeit habe ich meine Einstellung geändert. Die Biographien dieser erfolgreichen Menschen haben vermutlich dazu beigetragen. Sie zeigen mir, was möglich ist, wenn man nur an sich glaubt und sein Ding durchzieht.
Für die nächsten Wochen habe ich weitere Biographien auf dem Nachttisch liegen. Ich erwarte ähnliche Geschichten von Leidenschaften, viel Arbeit und einem langen Aufstieg zum Erfolg.
Tipp: Bevor ich diese Biographien las, inspirierte mich das Buch The Magic of Thinking Big dazu, nicht nur durchschnittlich zu denken, sondern … Big.
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10 Comments
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Biographien sind etwas tolles, unglaublich bewegendes und motivierendes.
Mich fasziniert unter anderem noch Elon Musk. Und ich bin gespannt, ob Tesla nicht eines Tages unsere deutsche Automobilindustrie überholt.
Viele liebe Grüße
Tanja
Hi Tanja,
der hier erwähnte James Altucher hat letzte Woche gerade etwas über Elon Musk geschrieben. Fand ich auch ganz interessant. Sonst weiß ich aber nicht viel über ihn. Bestimmt eine weitere inspirierende Geschichte!
Falls du mehr lesen magst, die wiwo hatte neulich einen guten Artikel über ihn, da hab ich die Biografie entdeckt:
http://www.wiwo.de/technologie/gadgets/mr-100-000-volt-elon-musk-der-naechste-steve-jobs/11015436.html
James Altucher klingt groß, der ist mir in letzter Zeit häufiger begegnet, muss ich auch mal mehr lesen :-)
Liebe Grüße
Tanja
Sehr gute Beispiele. Ich finde auch die Geschichte von Arnold Schwarzenegger sehr inspirierend. Seine Biographie Total Recall ist spitze.
Und danke für die Empfehlung von Louie CK. Den kannte ich noch nicht und habe gerade die letzten 1,5 Stunden auf Youtube mit seinen Videos verbracht. Ausgezeichnet!
Hi Sebastian,
genau, die Arnie-Biographie steht noch auf meinem Wunschzettel. Jetzt kommen erst mal Meat Loaf und Jim Morrison.
Schön, dass dir Louis CK gefällt! Ich nehme an, du hast heute schon viel gelacht ;-)
Bei mir war es vor allem Bede Griffiths, dessen Biographie ich vor bald zehn Jahren las. Sie weckte meine Jugendträume und -interessen wieder und ich zehre heute noch häufig von der Biographie: Ich habe das Buch leider nicht mehr, doch wann immer es mir sehr schlecht geht, kommen mir Passagen daraus ins Bewußtsein zurück, so daß ich doch nicht sterben, sondern weiterkämpfen will… :)
Interessant ist auch noch der Gründer von Kentucky Fried Chicken, der auch im hohen Alter noch etwas überrragendes auf die Beine gestellt hat. Daher sollte man NIE aufgeben und NIE aufhöhren zu träumen!
(Und niemals NIE sagen :D )
Gruß,
Ben
Ich finde die Geschichte hinter Jack Ma, dem Gründer vom größten E-Commerce Unternehmen der Welt (Alibaba), sehr interessant. Einst wurde er an diversen Universitäten nicht genommen und bei seine Bewerbungen immer abgelehnt z.b. bei KFC, welcher 23 von 24 Bewerbern einstellte (er war der jenige der nicht genommen wurde ;-) ) Beim zweiten Anlauf schaffte er die Eignungsprüfung von einem nicht gerade angesehenen College. Nachdem er das College absolvierte wurde er Englischlehrer und verdiente 5 Jahre lang ca.15 Dollar monatlich. Zudem glaubten die meisten Leute nicht an ihn und seine Projekte.
Und trotzdem schaffte er mit Alibaba den Durchbruch und ist nun der reichste Chinese. Destotrotz hat er es bis heute nicht verlernt bescheiden zu leben.
Seine Biographie ist für mich die Erfolgsgeschichte schlechthin. Schade dass sie noch nicht niedergeschrieben oder verfilmt wurde.
Ein echt schöner Artikel, der mir gerade sehr sehr gut tut ;-) Auch ich stehe momentan an einem Anfang… und wurde auch schon als Träumerin bezeichnet. So, und jetzt erst recht!! Vielen Dank für den schönen Bericht!
Hallo hier ist meine persönliche Motivationsgeschichte!
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Meine Geschichte
Mein Name ist Dominic Kuhn und ich bin 14 Jahre alt. Meine große Leidenschaft ist Wasserski (Instagram: kuhn_dominic). Ich habe bereits mit 5 Jahren begonnen und trainiere leistungsmäßig seit 4 Jahren. Meine Vorbilder sind meine Mutter (38-fache Staats- und 3-fache Europameisterin). Sie ist auch meine Trainerin.
Für diese Saison hatte ich mir große Ziele gesetzt: Qualifikation für die Jugendeuropameisterschaften und wenn möglich dort dann auch Plätze im Finale zu erreichen. Von einer Medaille wagte ich kaum zu träumen.
Vorbereitung ist alles: nach dem Wintertraining in der Kraftkammer bereitete ich mich durch 3 Auslandstrainings in Florida (insgesamt 7 Wochen) vor, begann hier in Österreich bereits im April bei 11 Grad Wassertemperatur regelmäßig am Wasser zu trainieren. Wenn meinen Freunde nachmittags spielten oder ins Kino gingen, nahm ich meine Ausrüstung und fuhr zum Training zum See. Es galt in 3 Disziplinen in Form zu kommen: Slalom, Trick und Springen. Das bedeutete mindestens 3 Stunden Training am Wasser. Abends dann Hausübungen und Lernen für die Schule am nächsten Tag.
Nach einigen erfolgreichen nationalen Wettkämpfen trainierte ich härter denn je für die immer näherkommende EM, die in der Ukraine stattfinden sollte. Dann passierte es: während des Slalom Trainings verspürte ich plötzlich einen heftigen Schmerz im Rücken, der mit den Atem und jegliche Kraft nahm. Gerade in der wichtigsten Vorbereitungsphase musste ich jetzt eine Pause einlegen – trotz aller Maßnahmen: Arzt, Masseur, Physiotherapeut usw. wurde ich nicht schmerzfrei.
Dann der Abflug in Richtung Ukraine: vorher ein paar trainingsfreie Tage, langsame Erholung von den Schmerzen. Das erste Training am Wettkampfort nur mittelmäßig nach der langen Pause. Meine Erwartungen hatte ich schon reduziert, wollte aber um jeden Preis alles geben. Mein 1. Bewerb: Slalom. Ich gab alles! Dennoch verpasste ich den Finaleinzug – mein Ziel – ganz, ganz knapp um einen Platz. Ich war am Boden zerstört. Am nächsten Tag dann der Trickbewerb: ich war voll konzentriert und konnte meine Leistung tatsächlich – trotz meines psychischen tiefs – gut abrufen und wurde in der Ausscheidung sogar 2.! Finale somit souverän erreicht! Im Sprungbewerb hatte ich dann schon mehr Selbstvertrauen und sprang ebenfalls ohne Probleme ins Finale.
Dann die Finalwettkämpfe: Zuerst Trick! Ich war unheimlich nervös – wusste: jetzt hängt alles davon ab, dass ich keine Fehler mache. Die Leistungsdichte war enorm, jeder kleinste Fehler wirft dich weit zurück. Als 2. Der Ausscheidung war ich als Vorletzter dran. Alle vor mir kamen fast fehlerfrei durch – das erhöhte den Druck noch mehr. Dann ich: Es galt innerhalb von 20 Sekunden möglichst viele und möglichst schwierige Figuren (Drehungen und Saltos) zu absolvieren. Ich begann mein Programm: erste Figur: voll daneben – fast gestürzt!! Was jetzt? Kein Gedanke ans Aufgeben – jetzt erst recht. Ich lies nohc die 2 Figur aus und konzentrierte mich jetzt voll auf meine schwierigsten Figuren: eine Serie von 4 unterschiedlichen Saltos. Plötzlich hatte ich alles wieder im Griff und fuhr den Rest des Programm absolut perfekt! Silbermedaille! Vize-Europameister! Unfassbar, nach all diesen Problemen.
Doch die EM war noch nicht vorüber: im Springen (eigentlich nicht meine Spezialdisziplin) passte alles: 3.Platz und Bronzemedaille – ich konnte das kaum fassen! Dann kam meine Mutter (=Trainerin) zu mir und rief: das bedeutet jetzt auch in der Kombination den 3. Platz und damit deine 3. Medaille! Bevor ich das noch richtig realisierte hatte stellte sich heraus, dass durch meine außergewöhnliche Leistung, das Team Austria in der Teamwertung noch auf den 3. Platz (unter 15 Nationen) vorgerückt war und ich damit eine 4. Medaille gewonnen hatte.
So kehrte ich von dieser EM mit 4 Medaillen und einem Vize-Europameistertitel zurück. 2 Wochen zuvor war ich nach meiner Verletzung schon knapp vor dem Aufgeben. Aber ich verlor mein Ziel nie aus den Augen und war immer bereit mehr als 100% dafür zu geben!
Dominic