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Was mich am Älterwerden am meisten stört, ist die schwindende Leichtigkeit. Es wird immer schwerer, herumzualbern und sich gehen zu lassen. Umso mehr bewundere ich Erwachsene, die das können. Ich bin fasziniert von Eltern, die Quatsch mit ihren Kindern machen und alles um sich herum vergessen. In solchen Situationen stehe ich daneben und weiß nicht so recht, wohin mit mir.
Normalerweise tragen Kinder kiloweise Leichtigkeit in sich. Sie leben jeden Tag, als wäre er der einzige und denken nicht an morgen oder nächste Woche. Kinder haben kaum etwas zu entscheiden oder richtig zu machen. Das war auch in meiner Kindheit so. Die schwierigsten Fragen lauteten damals: Spielen wir draußen Fußball oder drinnen Lego? Sprite oder Apfelschorle? Zwei oder drei Portionen Nudeln?
Irgendwann werden aber auch Kinder spürbar älter. Bei mir fing das vergleichsweise früh an. Im Kindergarten spielte ich am liebsten Rot-As mit der Kindergärtnerin. Noch lieber spielte ich Schule, weil ich gern Schreiben lernte. Alle prophezeiten mir Langeweile in der ersten Klasse und sie sollten Recht behalten. Im Gymnasium wollte ich zunehmend mein eigenes Ding machen und freute mich deshalb ungefähr ab der neunten Klasse auf die Uni.
Das Studium fiel mir leicht, da meine Eltern es finanzierten und ich das Lernen bereits in der Schule gelernt hatte. Meine Welt war klein und überschaubar. Sie bestand aus Vorlesungen, Uni-Sport und Uni-Partys. Zwar dachte ich mittlerweile etwas langfristiger und verbrachte ein Semester in Mexiko, aber die echte Welt da draußen schien immer noch sehr weit weg.
Diese Unbeschwertheit währte bis in meinen ersten Job hinein. Das lag an der Startup-Atmosphäre und dem Learning by Doing. Zudem bekam ich für relativ leichte Arbeit, die auch noch Spaß machte, mehr Geld, als ich ausgeben konnte. Deshalb dachte ich mit 20 das erste Mal an Altersvorsorge – ein Indiz dafür, dass ich die Reste meiner Jugend langsam abstreifte.
In den Jahren darauf folgten Ereignisse, die Erwachsenwerden beschleunigten und die Leichtigkeit weiter bröckeln ließen: der erste Streit mit dem Vermieter, die eine oder andere Trennung, diverse Umzüge und die Ernüchterung, dass man ersetzbar ist, wenn man ein Unternehmen verlässt.
Mit diesen Erfahrungen im Gepäck ging ich zum Masterstudium und gehörte dort zu den Älteren, denn die meisten Kommiliton*innen hatten im Gegensatz zu mir nach dem Bachelor nahtlos weiterstudiert. Manche schienen grün hinter den Ohren und manche beneidete ich darum. Sie genossen das Studentenleben, feierten und glänzten durch Abwesenheit, während ich pendelte, viel arbeitete, nochmal umzog und die Existenzängste meines damaligen Partners mittrug. Diese Zeit konnte nicht leicht sein. Meine überschaubare Leichtigkeit schwand daher weiter. Gerade in diesen Jahren verdunstete sie so unbemerkt wie das Wasser in einem Glas. Erst als ich nach längerer Zeit wieder hinsah, fiel mir der Unterschied auf.
Im Vergleich zu damals ist heute vieles leichter. Ich verdiene meine Brötchen; ich pendle nicht mehr und muss keine Vorgesetzten beeindrucken. Trotzdem kann ich das Rad nicht zurückdrehen. Die Leichtigkeit lässt sich nicht wieder anknipsen.
Vielleicht lag sie mir auch noch nie so richtig im Blut. Möglicherweise verträgt sich Leichtigkeit nicht mit meinem Hang zur Tiefe? Wir Introvertierten und Hochsensiblen können uns zumindest damit trösten: Viele Dichter und Denker gehörten zur dieser eher ernsten Sorte Mensch mit Hang zur Melancholie. Das erinnert mich an ein Zitat des englischen Philosophen John Stuart Mill:1
Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr. Und wenn der Narr oder das Schwein anderer Ansicht sind, dann deshalb, weil sie nur die eine Seite der Angelegenheit kennen.
Nicht, dass wir alle unzufrieden wären. Aber hin und wieder würde ich mein Gedankenkarussell gern gegen eine Portion Leichtigkeit eintauschen.
Die Nachteile von zu wenig Leichtigkeit
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wenn es an Leichtigkeit fehlt, konzentriert man sich nur noch auf Probleme und Ungerechtigkeiten. Man ist selten gelöst und kann schwer abschalten. Ich bin beispielsweise eine chronische Bedenkenträgerin. Wenn andere auf Hochzeiten begeistert Luftballons steigen lassen, habe ich ein überwiegend schlechtes Gefühl. Wenn sich andere über ein Feuerwerk freuen, denke ich an die Tiere, die gerade Todesangst haben.
Als Bedenkenträger*in versucht man manchmal auch, andere Menschen zu bekehren, sei es weniger Fleisch zu essen oder Plastikmüll zu vermeiden. Oft ist Weltschmerz eine Motivation dafür. Man denkt an Elektroschrott, während andere ihr nagelneues Handy präsentieren; man sieht Windelmüllberge vor seinem inneren Auge, während andere ihr Baby wickeln. Ob jedoch Weltschmerz eine Ursache für mangelnde Leichtigkeit oder die Folge davon ist, weiß ich nicht. Was ich jedoch aus eigener Erfahrung weiß, ist, dass man das Leben nicht mehr genießen kann, wenn die Schwere überhandnimmt.
Fehlende Leichtigkeit macht außerdem skeptisch und ängstlich. Man macht sich ständig Sorgen oder fühlt vorausschauenden Kummer. Man bedauert z. B. weit im Voraus, dass Familienmitglieder oder das Haustier irgendwann sterben, oder man bereit sich mental darauf vor, dass jemand einen Unfall haben könnte und dass dann die Polizei vor der Tür stünde, um die Nachricht zu überbringen.
Ängste halten uns aber auch klein. Sie sorgen dafür, dass wir uns (immer) weniger zutrauen. Wir klettern nicht mehr leichtfertig auf Bäume, weil wir die Risiken kennen. Das klingt vernünftig, doch die Risikoaversion hat ihre eigenen Risiken und Nebenwirkungen, die ganz nebenbei auch noch unsichtbar sind. Wenn wir beispielsweise unser Geld bei null Zinsen auf dem Konto lassen, fühlt sich das sicher an. Der Wert schrumpft jedoch unaufhaltsam.
Die Vorteile mangelnder Leichtigkeit
Mangelnde Leichtigkeit hat auch ihre guten Seiten – und es wäre untypisch für mich, diese unter den Tisch fallen zu lassen. Ich kann die Dinge beispielsweise gut durchdenken, analysieren und abwägen. Mir wird nicht langweilig, sie zu sezieren und mich so auch in schwierige Themen einzufuchsen. Andernfalls hätte ich die meisten Texte in diesem Blog nicht schreiben können und das Programmieren nach zwei Tagen aufgegeben.
Positiv ist zudem, dass ich mir böse Überraschungen erspare. Schließlich habe ich mir den Worst Case schon ausgemalt. Während unbeschwerte Menschen losstürmen, durchdenke ich alles zweimal. Ich vermeide Schnellschüsse, verpasse dadurch aber auch gute Chancen.
Das wird mir immer wieder bei Fuckup Nights bewusst. Auf diesen Veranstaltungen sprechen Menschen übers Scheitern, sei es aufgrund der falschen Geschäftsidee, bürokratischer Umstände oder mangelnder Erfahrung. Manche Gründer*innen haben sich ohne jedes Vorwissen in ein Business gestürzt, was mich immer wieder fasziniert. Es ist das Gegenteil von dem, was ich tun würde.
Was tun für mehr Leichtigkeit?
Manche Stimmen behaupten, man könne sich das Kindliche und Spielerische erhalten, wenn man älter wird. Ich aber frage mich, wie das gehen soll. Soll ich mir eine kostenlose Wiener an der Fleischtheke geben lassen – so wie früher? Oder das nächste Steuerformular einfach ein bisschen ausmalen?
Ein Anfang wäre zumindest, wenn ich unnötige Lasten vermeide. Das kann ich tun, indem ich mich weniger damit beschäftige, was nicht in meiner Macht liegt oder mich nichts angeht. (Ich habe schon erörtert, warum uns Empathie nicht immer weiterhilft.) Eine unnötige Last ist auch die Tretmühle, in der viele von uns gefangen sind. Sie geben viel Geld aus, müssen daher viel verdienen, also arbeiten sie viel, wofür sie sich durch mehr Konsum entschädigen müssen usw. Im Gegensatz dazu wird alles leichter, wenn wir unser Leben klein und unsere Ausgaben gering halten. Dann kann man eine Auszeit nehmen oder den Beruf wechseln, ohne sich finanziell zu ruinieren.
Eine weitere Last ist Perfektionismus. Wir Kopfmenschen sollten deshalb mehr auf unseren Bauch hören, als alles mit dem Verstand lösen zu wollen. Kinder wissen schließlich auch sofort, ob sie lieber Schoko oder Vanille oder beides möchten. Sie folgen ihren Impulsen, anstatt diese mit Rationalität abzutöten. Was spricht dagegen, sich endlich für den Gitarrenkurs anzumelden, den man schon immer machen wollte? Einer fixen Idee zu folgen und schnell anzufangen, ist sogar typisch für mich. Viele Artikel sind so entstanden – auch wenn ich im Schreibprozess so viel umschreibe, dass fast ein neuer Text dabei herauskommt.
Vielleicht fehlt mir aber auch gar nicht so viel Leichtigkeit, wie es auf den ersten Blick scheint. Darauf brachte mich eine Freundin, die es als ein Fokusproblem ansieht. Ihrer Ansicht nach könne man sich auf das Ernste und Schwere in seinem Leben einschießen. Die Lösung sei, den Blick bewusst auf das Lockere und Leichte zu richten. Es gäbe genug Situationen dieser Art, aber man müsse hinsehen.
Sicher übersehe ich im Alltag vieles, während ich mit mir selbst, meinen Gedanken oder meinem Handy beschäftigt bin. Daher versuche ich mittlerweile, meinen Blick zu öffnen für leichte Momente in meinem Leben und siehe da: Es gibt sie. Zum Beispiel wenn andere Menschen überraschend freundlich sind, wenn sie mich an der Kasse vorlassen oder mir etwas Nettes sagen. Vielleicht hilft es, darüber Buch zu führen?
Meine Oma notierte jedenfalls die Weisheiten, die mein Bruder und ich als Kleinkinder zum Besten gaben. Beispielsweise überlegten wir einmal, ab welchem Alter man eigentlich eine Oma sei. So mit 60, 66 oder 70 Jahren? Wie herrlich und niedlich mir diese Überlegung heute vorkommt!
Überhaupt sollte ich noch mein Faible für Niedliches anführen. In meinen Augen sind sehr viele Dinge niedlich: die noch so hässliche Promenadenmischung, eine buschige Pflanze, sowieso die meisten Tiere sowie Tiere aus Plüsch und anderen Materialien – und manchmal auch Kopfkissen oder Handtücher, in deren Umrissen ich ein Lebewesen erkenne.
Und natürlich Schafe. Vor allem Schafe. Wenn ich Schafe sehe, reagiere ich so, wie andere Menschen, die sich über einen Kinderwagen beugen. Schafe lassen mich „Oooohr“ sagen, lächeln und strahlen. Sie wecken das Kind in mir.
Schafe sind mein kleiner Dachschaden, den ich nicht reparieren werde. Schließlich sorgt er für eine Prise Leichtigkeit in einer manchmal schweren Welt.
Vielleicht sollte ich viel öfter an Schafe denken. Und was ist mit dir?
Vielleicht hast du auch so ein Element in deinem Leben, das du noch nie in diesem Licht gesehen hast? Manchmal macht es einen großen Unterschied, wenn wir die Dinge aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Wenn du einen Impuls dazu hast, freue ich mich auf deinen Kommentar.
Liebe Jasmin
Danke für deinen tollen Artikel. Es ist schön zu wissen, dass es auch anderen so geht :)
Danke, Leta. Es freut mich, dass du dich wiedererkannt hast :-)
Ein interessanter Artikel, Jasmin, darüber habe ich mir in letzter Zeit auch Gedanken gemacht. Ich glaube, wir Bedenkenträger leben zuviel in der Zukunft. Selbst wenn wir leichte und spielerische Momente erleben, wird das oft achtlos abgehakt und weiter geht´s. Es ist ja noch so viel zu tun, zu bedenken, zu planen.
Meiner Meinung nach ist es die hohe Kunst, in der Gegenwart zu leben, den Moment zu schätzen, innezuhalten und nachzudenken und zu – fühlen: Was ist jetzt, jetzt in diesem Moment?, die uns mehr Leichtigkeit verleiht.
Und ich übe, glückliche Momente, Momente, in denen ich etwas geschafft habe, ganz bewusst wahrzunehmen und auszukosten. Haben wir das nicht als Kinder auch getan? Erfolge gefeiert, sie anderen mitgeteilt, sie nochmal im Geiste durchlebt und genossen, statt zu denken: „Ja, hat geklappt, check, weiter“.
Über den Tag verteilt immer wieder für einen Atemzug zu spüren: Jetzt gerade…. ist alles gut, ist alles leicht. Die Formulierung „Jetzt gerade….“ ist für mich ein Trigger, der mich inzwischen sofort aus der Schwere herausholen kann.
Stufe 2 ist: „Wenn ich jetzt und hier fliegen könnte, was würde ich wahrnehmen?“. Das geht natürlich draußen in der Natur am besten.
Liebe Jasmin, beim Fliegen könnte dir ein fliegendes Schaf begegnen ;o)
Liebe Grüße
Dagmar
Liebe Dagmar,
wie schön wieder mal von dir zu lesen! Ich muss ganz ehrlich sagen: Dir traue ich ganz viel Leichtigkeit zu bzw. hätte ich gedacht, dass Leichtigkeit für dich eine leichte Übung ist. Du hast eine so kreative Arbeit, ich habe dich mehrfach „locker und leicht“ (klingt wie ein Jogurt :-D) erlebt. Aber ich weiß, auch du hast eine Bedenkenträgerin in dir. Danke, dass du deine Strategie und deinen Jetzt-gerade-Trigger hier mit uns teilst.
Ich kann mich nicht so genau erinnern, ob ich als Kind Erfolge gefeiert habe. So richtig fällt mir da nichts ein. Aber vermutlich habe ich mich unverhältnismäßig darüber gefreut, wenn ein Ball ins Tor ging oder es ein Bienchen von der Lehrerin gab…
Liebe Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin,
das ist wieder ein ganz toller Artikel von Dir.
Ja, die Kindheit und Jugend waren schon eine schöne Zeit.
Trotzdem, auch da gab es Sorgen… die nächste Klassenarbeit… Aufgaben zu Hause, um die Eltern zu entlasten, und gleichzeitig der Wunsch, mit Freunden zu spielen, …. abgelehnte Freundschaften. Dies waren auch Probleme, natürlich in einer ganz anderen Dimension, wenn man sie aus der heutigen Perspektive betrachtet.
Insofern hat sich das Thema nicht grundlegend geändert, sondern die Dimension der „Unleichtigkeit“ hat sich vergrößert.
Aber, wie Du schon schreibst, man muss sich die positiven Momente (oder auch Zeiträume) bewusst machen. Dann wird man feststellen, dass das Leben doch schön ist.
Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Artikel.
Liebe Grüße
Volkmar
Hallo Volkmar,
danke für das Lob :-) Das ist ein interessanter Gedanke, dass sich die „Unleichtigkeit“ verschoben bzw. ihre Dimension sich vergrößert hat. Ich weiß noch genau, wie „schwer“ z. B. das Thema Herbarium zu Schulzeiten wog (vielleicht erinnert sich der/die Eine oder Andere). Es hat mich monatelang beschäftigt, dass ich am Schuljahresende so eine Sammlung getrockneter Pflanzen abgeben muss. Vielleicht hat es mich genauso sehr beschäftigt, wie mich heute ein monatelanger Kampf mit der Versicherung einnimmt.
Liebe Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin
Es ist toll jemanden mit gleichem Namen anzuschreiben! =)
Ich habe gespannt deinen Text gelesen und schon während dem Lesen an meiner Meinung rumstudiert.
Es stimmt, die wenigsten Erwachsenen haben ein Stückchen ihrer kindlichen Leichtigkeit ins Erwachsenenleben hinüber “retten“ können. Ich gehe sogar so weit, dass sie es schlicht und einfach vergessen haben. Ausserdem ist unserer Gesellschaft gar keinen Platz mehr für diese Leichtigkeit. Es heisst immer nur schneller, höher, weiter. Ich verstehe jeden, der bei diesem Druck die Leichtigkeit unbewusst aif der Strecke bleiben lässt.
Dass sich die meistens Menschen ihre Zeit mit nachdenken verbringen ist klar, doch Dinge tod denken hat noch nie jemandem geholfen. Jedoch ist uns dieses Denken von klein weg so beigebracht worden… „denk erst nach bevor du…… sprichst, dieses oder jenes tust oder eben nicht…. ect.“. Wir wurden zu Denkern heran gezüchtet! (Meine Wortwahl ist Absicht 😉)
Es hat uns aber niemand gesagt, dass das Leben nicht in unseren Köpfen stattfindet, sondern draussen. Auch ich habe dies immer mal wieder vergessen und mir Dinge tod gedacht. Natürlich soll man sich nicht blind ins Verderben stürzen, denken ist ja nicht grundsätzlich schlecht! Aber wir merken glücklicherweise immer mehr, dass nur denken nicht hilft.
Auch ich muss mir manchmal noch in den Hintern treten, wenn ich mich verliere… Mir hilft dann die Frage „wird es besser wenn ich noch länger darüber nachdenke? Ändert sich dabei was? Kann ich überhaupt etwas zu der Änderung beitragen?“ wenn ja, dann loos! Wenn nein, dann lass es los. Es hilft ja nicht wenn ich trübsal blase, ich kann ja auch genauso gut glücklich sein!
Dann kommt die Leichtigkeit von alleine wieder her, wenn sie Platz hat (wenn man ihr den Platz lässt).
Habt also einen schönen Tag, geht raus und geniesst das Leben!
Liebe Grüsse Jasmin =)
Vielen Dank, liebe Namensvetterin, für deine Gedanken zu diesem Thema. An diesem schönen Tag, übrigens, sitze ich seit um 8 Uhr am Laptop, arbeite, mache meine Steuererklärung und beantworte Mails. In der Mikrowelle bäckt ein Brötchen auf, das mein Mittagessen sein wird. So viel zum Thema „geht raus und genießt das Leben“ :-D Aber ich mag meinen Arbeitsalltag. Es soll nicht so rüberkommen, als wäre das eine Last. Ich habe es mir ja so ausgesucht.
Viele Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin,
Danke für den inspirierenden Artikel. Habe mich sehr darin wieder gefunden. Manchmal hilft es auch sich als Bedenkenträger so anzunehmen wie man ist und ein bisschen Leichtigkeit kommt wieder.
Meinen kleinen Sohn frage ich vor dem einschlafen was das schönste an seinem Tag war. Das überlege ich mir mittlerweile auch. Und ich bilde mir ein, dass es wirkt ;-)
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
danke für deinen Kommentar! Ja, ich habe lange Zeit jeden Abend 3 gute Dinge aufgeschrieben. Mittlerweile ist es mir ein bisschen langweilig geworden, aber vielleicht sollte ich es mal wieder aufnehmen.
Viele Grüße,
Jasmin
Liebe Jasmin, vielen Dank für das Teilhabenlassen an deinen Gedanken und Erfahrungen.
Gerade heute ist mir bewusst geworden, wie schön es sein kann, die kindliche Leichtigkeit in sich rauszulassen. Ich war auf einer längeren Radtour, schon ziemlich abgekämpft und da kam plötzlich eine steile Strecke bergab. Ich hab mich gehen lassen, wurde immer schneller und ganz von alleine musste ich lachen und sogar jubeln. Es hat einfach so gut getan und riesigen Spaß gemacht.
Kann ich jedem nur empfehlen ;)
Ganz liebe Grüße
Katharina
Liebe Katharina,
danke für deinen Kommentar und dieses Beispiel :-)
Viele Grüße,
Jasmin
Es war wieder schön, von Dir zu lesen, liebe Jasmin.
An etlichen Punkten konnte ich voll nachfühlen. Du hast so offen geschrieben. Ich übe immer wieder , Bedenken und Sorgen abzulegen. Am Schluss musste ich schmunzeln, wo es um die Schafe ging. Und mir kam der Gedanke, dass ich auch ein Schaf sein darf, dass dem großen Hirten vertrauen darf, der für mich sorgt. Davon steht schon soviel in der Bibel, das kindliche Vertrauen und in der Gegenwart zu leben wird ganz groß geschrieben, z.B. in der Bergpredigt „Vom Schätzesammeln und Sorgen “ heißt es : “ Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an… Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“ Da ist soviel Wahres dran. Auch Mut , gegen den Konsumtrend zu schwimmen.
Und jeden Tag heißt es : Einordnen von Dingen, die ich beeinflussen kann und welche nicht, und dann die Bedenken abzulegen. Da ist mir die Lebensregel von Friedrich Oetinger ( meist wird es ihm zugeschrieben) eine Hilfe:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Ich wünsche uns innere Freiheit und wachsende Gelassenheit und Vertrauen und auch eine gewisse Resistenz bei Panikmachern im Umfeld manchmal,
viele Grüße von Beate
Liebe Beate,
vielen Dank für deinen Kommentar! Das Gelassenheitsgebet ist mir wohl bekannt und ich denke auch öfters daran. Trotzdem finde ich es eben auch gerade schwer, zwischen Panikmachern und berechtigten Bedenkenträgern zu unterscheiden sowie mich nicht anstecken zu lassen.
Danke für deinen Impuls und dein Feedback!
Viele Grüße,
Jasmin
nun ja, Leichtigkeit ist auch eine Definitionssache, für mich hat das nichts mit „Quatsch machen“ zu tun. Mehr mit positivem Leben und Gedanken und vor allen Dingen mit Urvertrauen. Mein Urvertrauen bringt mir die Leichtigkeit in mein Leben. Ich bin mir sicher, dass zu jeder Zeit genau das richtige für mich passiert. Und dass mir nur Lebensaufgaben gestellt werden, die ich auch bewältigen kann, mal mit mehr, mal mit weniger Leichtigkeit, aber mit einer positiven Einstellung meist locker-flockig ;-)
Liebe Silvia,
ja, ich glaube auch, dass Leichtigkeit viel mit Urvertrauen zu tun hat. Schön (und bewundernswert!), dass du es hast :-)
Liebe Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin!
Schön, nochmal was von Dir/Euch zu hören…Schade, das Patrick „mal weg“ist, aber wenn er meint.Ich wünsche ihm eine schöne Zeit und viele neue Eindrücke.
Dein Artikel ist mal wieder super und paßt mal wieder zu 100% zu mir:Ich stelle mir auch gerne den schlimmst möglichen Ausgang vor: Und habe tatsächlich beim schmusen mit der Katze gedacht:“Wie schlimm es wohl wird, wenn sie stirbt.“ Als mein Mann vor 5 Jahren sehr krank war und eine 5 Std OP gut überstanden hatte, konnte ich mich gar nicht richtig freuen:Man hatte zufällig noch eine Gewebsveränderung gefunden, die untersucht werden mußte.Für mich war klar:Krebs, noch mehr OPs, Chemo, und dann bin ich allein…Da begegnete mir auf dem Flur die Anästhesistin: Eine super nette Frau!“Na, hat doch alles bestens geklappt“ „Ja“, sagte ich, „aber was jetzt noch alles kommt!!“Da hat sie zu mir gesagt ICH SOLLE NUR MIT DEN DÄMONEN KÄMPFEN, DIE JETZT DA SIND…und damit hätte ich zur Zeit genug zu tun..Diesen Satz würde ich mir am liebsten auftätowieren lassen..fällt mir immer wieder ein.Lidbe Grüsse und ich hoffe, Du machst weiter..zumindest ein wenig!
Liebe Christiane,
vielen Dank für dein Lob und deinen Kommentar. Da ähneln wir uns scheinbar sehr :-) Danke für diesen Impuls. Das ist wirklich ein Satz, den ich mir öfter zu Gemüte führen sollte: MAN SOLL NUR MIT DEN DÄMONEN KÄMPFEN, DIE JETZT DA SIND.
Viele Grüße
Jasmin
Danke dir für die interessanten Gedanken und Anregungen. Ich denke aktuell auch über solche Themen nach. Ich finde da gehört aber noch mehr in dieses Netz. Neben der Leichtigkeit hat bei mir auch die Bewunderungs- und Begeisterungsfähigkeit zunehmend abgebaut. Das ist mir gestern noch einmal klarer geworden, als ich einen Vlog von einem Musiker sah, der dort nebenher noch einmal erwähnte, wie schön Ibiza ist, obwohl er seit 19 Jahren im Sommer wöchentlich dort ist. Dieses Bestaunen und Schönheit empfinden ist bei mir immer weniger geworden. Es ist eine Eigenschaft, die man auch als Kind unheimlich stark inne hat. Wie neulich jemand sagte: Ein Kind schaut einen Käfer mit einer Faszination an, als würde es zum ersten Mal in seinem Leben einen Käfer sehen. Ich denke, dass diese beiden Themen miteinander verwoben sind. Wie geht es dir damit? Empfindest du heute noch so viel Bewunderung für deine Umwelt wie vor 20 Jahren?
Liebe Grüße,
Matthias
Danke dir, Matthias. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, über den ich auch schon oft nachgedacht habe. Ich bin darauf gekommen, weil eine Freundin von mir ganz besonders begeisterungsfähig ist. Wenn ich mit ihr zusammen bin, fällt mir der Kontrast immer sehr auf. Ich habe ihr das auch schon oft gesagt.
Ich denke auch, dass meine Begeisterungsfähigkeit nachgelassen hat. Zum Teil hat sie sich auch verschoben, z. B. auf Nerd-Themen. Ich freue mich, wenn ich etwas gebastelt bekomme oder wenn sich eine Funktionalität schnell und einfach implementieren lässt. Die Freude währt zwar nur kurz, aber sie ist da. Jemand Anderes ohne Einblick in das Thema könnte sich dann im Vergleich zu mir vielleicht wieder weniger begeistern :-) Vielleicht gibt es da bei dir auch solche speziellen Themen, die du vielleicht grade nicht siehst?
Viele Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin,
danke für den interessanten Artikel.
Wenn du mal Zeit und Lust hast, informiere dich mal über Hochsensibilität im Zusammenhang mit Nährstoffmängeln. Ich bin der Meinung, dass die Hochsensibilität „nur“ einem Mangel eines oder mehrerer Nährstoffe (vermutlich Mineralien) geschuldet ist. Meine Hochsensibilität hat durch Supplemente etwas nachgelassen. Hochsensibilität ist meiner Meinung nach nichts, was man ewig mit sich herumtragen muss. Man kann durchaus die guten Lernerfahrungen mitnehmen und sich dann das Leben aber erleichtern, indem man rausfindet welche Stoffe einem fehlen könnten.
Würde mich, falls du das im Detail recherchierst, über einen Artikel dazu freuen und über mehr Leichtigkeit & verzögertes Altern :)
Liebe Grüße
David
Ist Leichtigkeit nicht in erster Linie ein einlassen auf den Moment, ein vergessen der Sorgen von Morgen und der Ängste aus Gestern? Sich voll einlassen können darauf, wie lustig ein Baum aussieht statt sich Sorgen zu machen ob er morgen vielleicht umfällt oder was er erlebt haben muss um so krumm zu werden.
Einfach im Moment sein, den Moment genießen. Volle Aufmerksamkeit für das, was vor unserer Nase liegt, egal, ob es ein gutes Essen, ein Mensch oder unsere Arbeit ist.
Hallo Jasmin,
ich schreibe eher keine Kommentare in Internetseiten, aber du faszinierst, da ich viel von mir in dir erkenne. Deshalb muss ich das folgende Zitat, was mir spontan beim Querlesen deiner (du laberst zu viel) Artikel einschoss, loswerden:
Schönheit ist der Sinn der Welt, Schönheit geniessen, heißt die Welt zuverstehen.“ Otto Julius Bierbaum
Das ist mein Leitspruch seit dem Abi. Und Leichtigkeit hab ich zum einen an meine Kinder „vererbt“, zum anderen verordne ich mir in meinem Perfektionismus kontrolliert Leichtigkeitszeit, wo ich das Universum wechsle. So und ab wieder ins Hamsterrad!
Vielen Dank, Matthias :-)
Hallo Jasmin,
ein sehr interessanter Artikel. Ich bin jemand, dem Leichtigkeit sehr leicht fällt. Der Lieblingsonkel seiner Neffen, weil er allerhand Quatsch spontan ausdenken kann.
Ich glaube Leichtigkeit ist mit Tiefe nicht unbedingt widersprüchlich, ich glaube dagegen Leichtigkeit entsteht aus Loslassen (von den Vorstellungen anderer) und eine Art kreative Weltsicht (Was wäre wenn … ), sowie ein gesundes Maß an Rücksicht auf andere. Ich möchte ein Beispiel geben: Vor drei Jahren habe ich mir als Fahrradfreund ein Fatbike gekauft (Ein Mountainbike mit 10cm breiten Reifen). Rational betrachtet kauft der typische Mensch hier in Deutschland ein Trekking Rad. Fährt man mit dem Fatbike durch die Gegend, entsteht in den Gesichtern der Mitmenschen zwei Mienen: „Was fürn Quatsch!“ oder „Finde ich witzig!“.
Die Wahrheit ist: Die Welt stand mir noch nie so offen: Mein Fatbike kann sogut wie jeden Untergrund überqueren, ich war neugierig, welche Möglichkeiten sich mit diesem Fahrrad ergeben. Und ich wurde belohnt: Mal abgesehen davon, was andere darüber denken, konnte ich mit diesen Fahrrad über die sommerlichen Sandstraßen der Uckermark fahren, oder verregnete, beinahe morastige Stelle im Herbst durchqueren – ich habe inzwischen einen Gepäckträger montiert und es ist mein neues Trekking Rad geworden. Würde ein Fatbike eine kritische Vorüberlegung bei dir überleben? Manchmal muss man die Dinge wagen, und sich seine eigene Realität schaffen.
Desswegen werden viele eine Hemmnis spüren, wenn sie selbst so ein Rad fahren sollen … „Aber jeder fährt doch ei Trekking Rad, oder Rennrad, sowas fährt man doch nicht!…“
Eine Formel gegen Weltschmerz kenne ich leider nicht. Mir genügt es z.B wenn ich das Beste für mich schaffe / freundlich zu meinen Mitmenschen bin, wenig Plastik verbrauche und Biofleisch kaufe, so möglich. Mir reicht der Gedanke, wenn jeder so handelte, würde die Welt von allein besser werden. Ich meide tatsächlich Zeitung und öffentliche Nachrichten, denn mir ist aufgefallen, dass dies meiner Stimmung nicht zuträglich ist.
Meine Gedanken zum Artikel,
viele Grüße,
Martin
Danke, Martin, für deine Gedanken! Schön, dass du deine Erfahrungen hier teilst und ich finde, das ist ein interessantes Beispiel mit deinem Fat Bike. Meine kritischen Überlegungen hätte es garantiert nicht überstanden! :-)
Ein sehr schöner Artikel! Zur Fragestellung was tun für mehr Leichtigkeit würde ich gerne folgendes hinzufügen:
Für eine wichtige Komponente um überhaupt „Leichtigkeit“ zu empfinden halte ich die Gesundheit, sowohl körperlich als auch psychisch. Logischerweise fällt Leichtigkeit in einer Depression zum Beispiel sehr schwer bzw. ist unmöglich. Ich würde daher jedem empfehlen sich einmal jährlich das Blut von einem Molekularmediziner ausführlich untersuchen zu lassen. Es braucht nur einen geringen Vitamin D Spiegel (90% haben hier einen Mangel) oder ein schlechtes Aminogramm (z. B. wenig Tryptophan) und schon ist Leichtigkeit eigentlich undenkbar. Für viele ist leider unbekannt wie stark Ernährung und Sport die Psyche beeinflussen können und daher sollte man zusätzlich sein besten tun um dem Körper mit Vitaminen und guten Makronährstoffen zu versogen. Seitdem ich mich mit diesen Themen intensiv beschäftigt habe und an den entsprechenden Schrauben gedreht habe, habe ich deutlich mehr Tage mit Leichtigkeit als früher und viel weniger negative Stimmungsschwankungen, die wiederum in der Regel ins negative Gedankenkarussel führen.
Ja, das ist ein interessanter Aspekt, danke für den Hinweis!
Viele Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin,
vielen Dank für Deinen Artikel! Ich glaube, dass gerade wir in Deutschland dazu neigen, die Dinge mit großen Bedenken zu sehen. Was kann nicht alles schief gehen und passieren und das nimmt die Leichtigkeit weg. Wir sind schlau und gebildet und deshalb sehr gut darin, Gründe zu finden, warum Dinge nicht klappen (und die Medien überschlagen sich ja immer vor lauter bad news).. Aber gerade deshalb ist es genauso möglich viele Gründe zu finden, warum Dinge klappen werden. Dieser andere Ansatz – der bewusste Fokus auf „Warum es funktionieren wird“ – bringt mehr Leichtigkeit. Mir hilft das sehr.
Herzliche Grüße, Ulrike
Hallo ihr zwei, ich bin heute auf eurer Seite gelandet. Respekt vor soviel Ehrlichkeit mit Sinn für Tiefgang und Humor und Anregungen. Schön dass mich der Link gefunden hat….. Lg Patricia
Vielen Dank, Patricia :-)
Hallo Jasmin,
dein Artikel ist toll und spricht mir aus der Seele – ich bin also nicht alleine ;)
Danke dafür und irgendwie geht es mir jetzt etwas besser!
Daniela