Ich habe mir gerade ein paar Nudeln gemacht. Das ist nicht die höchste kulinarische Kunst – das ist mir bewusst. Trotzdem war es eine bessere Entscheidung als eine Brezel in den Ofen zu schieben oder ein Stück Kuchen vom Bäcker zu holen. In diesem Artikel geht es um die vielen Gründe, warum du öfter zum Kochtopf greifen solltest. Vielleicht hast du bisher selten bis nie gekocht und siehst auch keinen Grund dazu. Dann hoffe ich, dich zum häufigeren Kochen zu animieren. Wenn du schon ab und zu den Kochlöffel schwingst, erfährst du hier, warum du es im Zweifelsfall noch öfter tun solltest.
1. Selber gemacht schmeckt besser
Do it yourself macht glücklich: Studien haben gezeigt, dass wir selber gemachte Dinge besser bewerten als fertig gekaufte Sachen. Das bezieht sich nicht nur auf handwerkliche Projekte. Auch Essen schmeckt uns besser, wenn wir es selber zubereitet haben. Warum das so ist? Dafür gibt es einige Begründungen aus der Psychologie. Einerseits hat es etwas mit unserem Streben nach „kognitiver Konsistenz“ zu tun. Das heißt, dass wir Widersprüche vermeiden wollen. Wir streben danach, dass die Dinge, die wir sehen, mehr oder weniger dem entsprechen, was wir erwarten. Wenn wir schon eine Stunde Gemüse geschnippelt und am Herd gestanden haben, muss es doch schmecken. Sonst wäre alles umsonst gewesen! (Das ist übrigens der Grund, weshalb wir nach einem Kauf häufig eine bestätigende Botschaft wie „Herzlichen Glückwunsch zum Kauf von … Das war eine gute Entscheidung!“ per Email, Produktbeileger oder Bedienungsanleitung empfangen…)
Wir haben beim Selbermachen Mühe und Zeit investiert und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Geschmack mögen. Das hast du bestimmt auch schon öfters erlebt: Du bist bei jemandem eingeladen, vielleicht bei deiner Familie, und fragst dich beim Essen, ob etwas weniger Salz nicht auch gereicht hätte oder ob du als Einzige/e das Fleisch zu trocken findest. Wenn du aber selber etwas kochst, findest du es eher nicht zu salzig, trocken oder fad… Du wirst dein Essen auch eher gegen Kritiker verteidigen.
Ich persönlich denke manchmal darüber nach, wenn ich mit einer Backmischung einen Kuchen backe. Ich spare durch die fertigen Backmischungen Zeit, na klar. Aber die Firmen nutzen auch den Aspekt, dass wir das Gefühl haben, etwas selber gemacht zu haben, auch wenn das durch die Backmischungen nur noch ein sehr geringer Anteil ist. Beim Probieren wird es uns nämlich sehr wahrscheinlich gut schmecken (ist schließlich selbst gemacht und oft sehr gehaltvoll, also aufgrund der Zutaten zum guten Geschmack „verdammt“). Wem werden wir das zuschreiben? Sicher uns selbst, aber auch der Marke – Dr. Oetker & Co.
Generell macht Kochen nicht nur Spaß, sondern das Esserlebnis ist auch besser als bei einem Fertigprodukt. Ich bin erfahrungsgemäß auch länger satt, was mich zum zweiten Punkt bringt.
Wenn du Probleme hast dich zum Kochen zu motivieren, findest du hier unsere Motivationshacks zum Kochen sowie unsere Tipps zum Zeit sparen in der Küche. Außerdem haben wir einige Rezeptsammlungen im Angebot.
2. Du wirst satter
Du denkst vielleicht, dass du satter wirst, weil du mehr isst. Weil der Teller voll ist. Das meine ich aber nicht. Hast du schon mal festgestellt, dass du nach einem Brötchen (oder zwei) noch genau so viel Hunger wie vorher hattest? Ging dir das nach einem vollen Teller bei Mama oder Oma oder im Restaurant auch so? Wahrscheinlich nicht. Das liegt nicht nur an der gehaltvollen Bratensoße, sondern auch am Genusserlebnis.
Oft hat eine Mahlzeit bestehend aus Fleisch, Gemüse und Beilage auch mehr Kalorien als ein Brötchen vom Bäcker. Aber auch die Dauer der Mahlzeit, die Optik des Tellers (das Auge isst mit) und die soziale Komponente spielen eine wichtige Rolle. Einen Teller leer zu essen, dauert länger. Das Sättigungsgefühl tritt ungefähr nach 20 Minuten ein. In jedem Fall solltest du dir Zeit lassen. Natürlich kannst du dich auch an einer gekochten Mahlzeit überessen. Das ist mir aber öfter so gegangen, wenn ich mir nichts Warmes gemacht hatte, sondern irgendetwas Fertiges oder Kaltes nach und nach am Laptop oder vorm Fernseher (sowieso ein Fehler!) gegessen habe.
3. Du fühlst dich in Gemeinschaft besser
In Gemeinschaft zu essen hat nicht nur etwas mit Kochen zu tun. Du kannst schließlich auch zusammen mit Freunden oder der Familie Fast Food essen. Trotzdem ist es günstig, eine Mahlzeit – idealerweise eine selbst gekochte – zusammen einzunehmen. Warum? Du spürst dabei die Augen der Anderen und hältst dich eher zurück. Das sagen zumindest Studien. Ich habe zwar gelesen, dass dies eher für Frauen gilt und Männer in Gemeinschaft eher zu größeren Mengen animiert werden. Zumindest kommt es aber eher nicht zu Fressattacken, bei denen du den Kühlschrank nach und nach plünderst.
Mir geht es öfters so, dass ich mich besser zum Kochen motivieren kann, wenn ich für jemandem etwas zubereite. Es „lohnt“ sich nicht nur gefühlt mehr, sondern ich kann jemandem auch eine Freude machen. Auch das stillt einen gewissen Hunger. Ich gebe mir mehr Mühe beim Würzen und Anrichten. Dies gibt mir auch eine gewisse Befriedigung. Schließlich muss ich beim Kochen auch öfters probieren und bin allein deshalb schon halb gesättigt.
4. Du lebst gesünder als mit Fast Food
Bei Fast Food denkst du vielleicht an Hamburger und Pommes. Aber auch „Etwas vom Bäcker“, Döner und Fertigessen für die Mikrowelle zählen dazu. Ungünstig sind dabei die überwiegend schnell verbrennenden Kohlenhydrate (mit einem hohen glykämischen Index), die fehlenden Ballaststoffe und die „schlechten“ Fette. Außerdem sind es industriell verarbeitete Lebensmittel, in denen der Nährstoffgehalt nicht mehr sehr gut ist. Ab und zu ist das okay. Es ist aber keine Dauerlösung und schmeckt auch oft nicht besonders.
Wenn du dir als Alternative jeden Tag Nudeln mit einer Fertigsoße oder Ketchup machst, ist das auch keine besonders ausgewogene Mahlzeit. Ich werde dir auf diesem Blog aber Ideen geben, wie du mit wenig Aufwand ein reichhaltiges Essen zauberst, das dich sättigt und gesund ist. Vielleicht geht es dir irgendwann wie mir, dass du Fertigessen aus der Tiefkühltruhe nicht mehr kaufen würdest. Es ist schon klar, dass du dir nicht jeden Tag mehre Stunden zum Kochen freihalten willst. Trotzdem sollte dir deine Ernährung wichtig sein und damit zu einer Routine werden, die im Sinne deiner Gesundheit ausgerichtet ist.
5. Du wirst weniger frieren
Im Winter habe ich oft kalte Füße. Vor ein paar Jahren bin ich als pendelnde Studentin mit dem Fahrrad (bei Wind und Wetter) über acht Kilometer pro Strecke durch Dresden zum Bahnhof und zurück gefahren und war deshalb oft ein Eiswürfel. Meine Nachbarin, eine Expertin für Shiatsu und chinesische Medizin, empfahl mir damals, öfter warm zu essen. Das hat mir die Augen geöffnet. Natürlich muss der Körper kalte Nahrung erst erwärmen. Dafür braucht er Energie, die er nicht zeitgleich zum Heizen des Körpers verwenden kann. Wenn ich kalt esse, friere ich noch mehr.
Deshalb habe ich angefangen, früh warme Haferflocken zu essen. Mittags aß ich sowieso etwas Warmes in der Mensa (vollwertige Mahlzeit statt „etwas vom Bäcker“) und abends nochmal etwas Warmes statt Salat. Suppen sind ideal zum Durchwärmen. Im Übrigen sagen die Chinesen, dass Milch ein „nasses“, kühlendes Lebensmittel ist, das wir Menschen eigentlich nicht brauchen. Gerade wer mit einer „Rotznase“ kämpft, erzeugt durch die Milch noch mehr Schleim. Daher habe ich Haferflocken einfach mit Wasser aufgekocht. Das kann ich Frostbeulen im Winter nur empfehlen. Auch Sportler essen das häufig. Es klingt unappetitlich. Du kannst den Brei aber z.B. mit frischem (oder aufgetautem Tiefkühl-) Obst (z.B. Banane, Beeten), Zimt und Zucker, Marmelade, Honig oder Nutella aufpeppen. Auch hier wirst du merken, eine Schüssel mit Haferschleim macht satter als Cornflakes oder ein Brötchen (oder 2).
Da ich zeitweise um sechs aufs Rad steigen musste, habe ich mir den Haferschleim abends zubereitet und über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Dann hatte es keinen wärmenden Effekt mehr, war aber immer noch genießbar und sättigender als Brötchen oder Brot. Radfahrer füllen sich den etwas verdünnten Brei übrigens auch in Trinkflaschen für längere Strecken…
6. Du wirst erfahrener und probierst mehr aus
Ich habe in den letzten Monaten deutlich mehr gekocht als in den letzten Jahren. Dadurch traue ich mich jetzt mehr. Ich suche mir nicht nur kompliziertere Rezepte raus, sondern koche auch mal etwas ohne Rezept. Das ist für mich die wahre Kunst: improvisieren zu können, wenn eine Zutat fehlt, du dich einfach mal ausprobieren oder einfach Reste verwerten willst. Irgendwann wirst du eine Gelassenheit entwickeln. Du wirst öfter, spontaner und bereitwilliger für dich und andere kochen. Mir macht es mittlerweile richtig Spaß, für meinen Freund, Freunde und mit Freunden zu kochen.
Wenn du dich für einen Kochanfänger hältst, findest du hier unsere Tipps rund ums Kochen für Anfänger inklusive einer Liste für eine Grundausstattung.
7. Du wirst Geld sparen
Eine Brezel für 0,60 Euro, ein belegtes Brötchen für 2 Euro oder ein Döner für 3 Euro sind preislich kaum zu unterbieten. Trotzdem kannst du auch sehr günstig etwas Warmes zubereiten. Dafür musst du dich an saisonale und regionale Produkte halten. Koche außerdem größere Portionen, bei denen etwas zum Einfrieren und Aufbewahren übrig bleibt. Es stimmt, dass regionale Produkte manchmal auch teuer sind. Aber gerade im Winter sind beispielsweise die Kosten für einen Eintopf mit Wintergemüse fast zu vernachlässigen. Nudeln, Reis und Kartoffeln sind wie die meisten Lebensmittel in Deutschland vergleichsweise günstig. Für mich als Vegetariern sind diese Beilagen in Kombination mit Gemüse die halbe Miete. Vegetarische „Ersatzprodukte“ wie Schnitzel oder Tofu sind oft nicht billig. Ich brauche sie aber auch nicht ständig.
Tipp: Bilde „Kochgemeinschaften“ mit Arbeitskollegen oder Freunden! Ich habe mich während meiner Zeit bei einer Online Marketing Agentur mit einer befreundeten Arbeitskollegen mit dem Kochen abgewechselt. Wir haben abends abwechselnd gekocht und das bzw. den Teil, der übrig war, am nächsten Tag auf Arbeit mitgebracht. So mussten wir nicht jeden Tag kochen, hatten Abwechslung und profitierten von dem Erlebnis, jemanden zu bekochen und dafür auch gelobt zu werden.
8. Vegetarische Quickies zum Nachmachen
Es ist leichter, als du denkst. Du wirst auf diesem Blog bald mehr schnelle und leckere Rezepte finden. Wenn dich die Argumente überzeugt haben, kann ich dir fürs Erste die folgenden vegetarischen Quickies empfehlen:
- Nudeln, Reis oder Kartoffeln kochen
- Gemüse schnippeln
- In Zwiebeln abraten
- Würzen
- Zusammensetzen
- Mit Käse verfeinern
Ich mache das oft mit Nudeln, wobei ich Möhrenscheiben in das Nudelwasser mit hineinwerfe und mitkoche. Käse drüber – fertig. Ein absoluter Quickie, aber auch nicht für jeden Tag!
Alternativ koche ich Reis, brate Tomaten und Zucchini in Zwiebeln oder Schalotten (kleiner) und Knoblauch an, gebe Gewürze dazu, werfe alles zusammen, lege eine Scheibe Käse drüber (oder Fetawürfel oder Parmesan), fertig.
Hier findest du unsere vegetarischen Lieblingsrezepte zum Nachmachen.
Ein Auflauf geht auch sehr schnell und oft nach dem Prinzip: Zutaten vorkochen (bissfest) bzw. kurz anbraten, in eine gefettete Auflaufform geben, eine Soße aus Ei, Gewürzen, Milch oder Sahne und/oder Frischkäse, Salz, Pfeffer anrühren, drübergießen, geriebenen Käse drüber – 30-40 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen, fertig.
Ich war selber früher von den „schnellen Rezepten für jeden Tag“ genervt, für die du tagelang Hülsenfrüchte aus dem Reformhaus einweichen und in gefühlt 100 Schritten verarbeiten sollst. Aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es oft einfacher ist, als ich denke und besser schmeckt als erwartet. Wenn ich das kann, kannst du das auch.
Und was kochst du heute?
Foto: Frau in der Küche von Shutterstock
Was haltet Ihr von diesem superschnellen Rezept?:
rote Linsen in Gemüsebrühe kochen, Rosinen dazu würzen nach Geschmack (Salz, Pfeffer, evtl eine afrikanische Gewürzmischung, kleinen Schuß Walnussöl (o.ä.)
Ist in max 10 minuten fertig und schmeckt und sättigt wunderbar!
Lieben Gruß Margret
Liebe Margret,
das klingt nach einem sehr einfachen und schnellen Rezept. Vielen Dank dafür. Das werde ich ausprobieren!
Viele Grüße,
Jasmin
Ich beschäftige mich mit basischer Ernährung/Übersäuerung. Daraus (auch daraus) resultiert diese Erkenntnis:
Fleisch sollte aus vielen Gründen der kleinste Teil sein, dh. bitte ein Gemüseberg, und dazu meinetwegen max. 100g Fleisch, nicht andersrum. Es gibt Familien, die teilen sich zu viert 1kg Braten und 250g Buttergemüse.
Vermeide Glukosesirup, der viel stärker als Zucker süßt und vom süßen Geschmack abhängig macht. Nimm lieber Zucker in ehrlichen überschauberen Mengen – als Gewürz.
Liebe Viola, danke für deinen Beitrag. Da hast du auf jeden Fall Recht. Faszinierend finde ich, welch „ganze Arbeit“ die Fleischlobby in den letzten Jahrzehnten geleistet hat.
Mit basischer Ernährung habe ich mich auch schon befasst. Leider fehlt mir bis jetzt der Antrieb, um mich umzustellen und auf sämtliche sauren bzw. sauer machenden Lebensmittel zu verzichten. Zugegeben esse ich z.B. Käse viel zu gern. Ernährst du dich konsequent basisch?
Bei mir ist alles etwas anders, da ich eine Großfamilie habe und selbst kein Eiweiß außer Fleisch vertrage (ja, keine Milch, Eier, Gluten, Soja, Nüsse, Kohl…). Bio ist eine Kostenfrage, auch wenn man selbst kocht und folglich an Fertigprodukten wiederum spart. Wenn ich also mitdiskutiere, ist mir bewußt, daß ich eine andere Ausgangslage als Ihr habe. Verzeiht mir also, wenn ich auch immer den erzieherischen Gesichtspunkt anklingen lasse.
Wir suchen nach einem verträglichen Mittelweg, der der „großen Sache“, dh. gesunder Ernährung und Gesundheit allgemein gerecht wird. Deshalb achten wir auch auf die anderen Punkte, die Ihr nennt. Ich werte es als Bestätigung, daß die Kinder fast nie krank sind.
Doch wir halten auch Ausnahmen für wichtig, um keinem Dogma zu verfallen. Es hilft ja nichts, wenn man zu streng ist, und wenn die Kinder dann ausziehen, schwenken sie auf das Gegenteil um und ernähren sich nur noch von allem, was wir jetzt für Ungesund halten. Ich setze auf Auklärung, auch zu Werbeversprechen (cremfina…) und freiwillige Mitarbeit. Außerdem ist es mir zu stressig, stur auf Dogmen zu beharren, sonst wäre ich den ganzen Tag nur noch am Schimpfen, Verbieten oder Sklavenantreiben. Denn Ihr habt ja recht: es geht um Gewohnheiten und den Alltag insgesamt. Ich finde es wichtig, auf seine Gesundheit zu achten, aber sie ist für mich kein Hobby an sich, sondern nur das Mittel zum Zweck, dh. Voraussetzung dafür daß ich alles machen kann, was mich interessiert.
Fazit zu Deiner Frage wegen „streng basisch“: „Streng“ sowieso nicht, und für „basisch“ bemühe ich mich, die Säuren im Blick zu behalten und auszugleichen, dh. viel Gemüse, viel pflanzlich, wenig Fleisch, Kaffee unter Beobachtung usw.
Liebe Viola, vielen Dank für die ausführliche Darstellung. Ich kann mich dem nur anschließen. Pauschale Verbote bringen nichts, da es wiederum wieder nur einen Reiz (des Verbotenen) erzeugt. Ich finde es vorbildlich, dass du „trotz“ der Großfamilie und gezwungenermaßen dir so viele Gedanken um gesunde Ernährung machst. Dabei auch noch die Säuren im Blick zu behalten – ich glaube, damit bist du in Sachen Gesundheitsbewusstsein weit über dem Durchschnitt. Wir können bestimmt noch einiges von dir lernen :-)
Viele Grüße
Jasmin
Da ich Kochen gelernt habe und nicht trotz sondern wegen der Kinder gesund koche, könnt Ihr mich gerne bei Fragen aller Art anschreiben; vielleicht hab ich einen Tip für Euch. Empfehlen möchte ich noch die kleinen Büchlein hrsg. von Schrot&Korn (DIN A6), in dem was über schnelle gesunde Küche steht – auch die roten Linsen werden dort erwähnt, weil sie die einzigen Linsen sind, die nur 20min statt 4Std. brauchen.
Liebe Jasmin,
wie Du richtig schreibst, gesundes Essen ist eine Voraussetzung für gesundes Leben. Ich koche seitdem meine Töchter auf der Welt waren, gesund. D.h. wenig Fleisch, viel Gemüse, Eiweiß aus pflanzlicher Herkunft, gute Fette und Öle.
Das ist also auch nur eine Frage der Gewohnheit. Fertigessen aus der Mikrowelle – no go. Dörner und Pommes gaaaaanz selten, also alle paar Jahre einmal. Softdrinks gab’s nie!
Dafür Dinkel, Quark, Käse aus biologischer Tierhaltung, Fleisch und Wurst nur vom Metzger meines Vertrauens, Säfte mit Wasser verdünnt.
Das ist aufwändig, zugegeben. Schmeckt aber hundertmal besser als Convinient Food.
Alles eine Frage der Gewohnheit – und des Geschmacks.
Liebe Dagmar, vielen Dank für deinen Kommentar. Wir sehen das genauso. „Ordentliches“ Essen schmeckt besser und irgendwann kommt etwas anderes nicht mehr in Frage. Ich finde es toll, dass du „trotz“ kleiner Kinder die „bequeme“ Food Variante vermeidest!
Hallo Jasmin,
Glückwunsch zu deinem tollen Artikel.Ganz besonders freut mich, dass so eine junge Frau wie du, sich Gedanken über das Essen und Kochen macht. Leider gibt es das heute nicht mehr so oft. Ich habe schon immer jeden Tag gekocht, mit ein paar Ausnahmen (Urlaub,Restaurant). In den 80er fingen die Frauen in meiner Bekanntschaft an, immer weniger zu kochen. Sie wollten sich lieber „selbstverwirklichen“. Oft mußte ich mir dumme Sprüche anhören. In der Schule wurde der Kochunterricht zurückgefahren. Meine Tochter hatte nicht ein einziges Mal Kochunterricht. Darum wundert es mich nicht das viele Leute gar nicht oder selten kochen. Sie hatten keine Vorbilder oder nicht gelernt. Zum Glück ändert sich das wieder. Mein Enkel hat im Kindergarten schon „Kochstunde“. Fleisch gibt es bei uns sehr wenig. Da wir Biofleisch kaufen, ist es finanziell gar nicht möglich. Obst und Gemüse unbedingt zu passenden Jahreszeit einkaufen, da sind sie am schmackhaftesten und günstig. Ich habe meine Liebe zum Einkochen entdeckt. Bei Eintöpfen koche ich gerne große Portionen und der Rest kommt ins Glas. So habe ich immer etwas da, was nur noch kurz aufgewärmt werden muß. Genauso mache ich das bei Paprika und Tomaten.
Ich bin erst kurz hier und habe auf dieser schönen Seite viele interessante Anregungen gefunden, weiter so.
Hallo Esther, vielen Dank für das Lob – das spornt an! Ich glaube, dass Kochen wieder „in“ ist. Während es lange Zeit mit dem Hausfrauenklischee behaftet war, gibt es jetzt wieder mehr junge Leute, die Fertigprodukte hinterfragen und im Kochen auch ihre kreative Seite entfalten. Mir selbst ging es auch so. Vielen fehlt wahrscheinlich auch die richtige Ausrüstung, wobei es schon beim scharfen Messer losgeht.
Vielen Dank für dein Feedback!
kurzer Einkaufstip: Gemüseabo. Wird von umliegenden Bio-Betrieben bereitgestellt. Man kann Single-Kisten wählen, wöchentliche oder zweiwöchtige Liefertung, regionales Gemüse oder Lieblingssorten, Gemüsesorten ausschließen, Stillkisten, Kinderkisten, Käsekiste, Obstkiste, Joghurtkiste usw. Wir haben seit den Studentenzeiten welche von verschiedenen Höfen.
Für mich sehe ich folgende Vorteile:
– ich bekomme einen Grundstock, den ich verkochen kann. Was da ist, wird gegessen.
– ich spare Zeit, weniger beim Einkaufen als bei der Entscheidungsfindung, was es denn sein soll
– es ist regional und saisonal, man tut der Umwelt was Gutes, indem man die Umgebung nicht so vergiftet
– man unterstützt Kleinbetriebe und macht damit was gegen die Arbeitslosigkeit
– die Preise sind im normalen Rahmen
Wenn Ihr Euch immer noch nichts darunter vorstellen könnt, hier ein link. http://www.Elbers-Hof.de hat eine der umfangreichsten Auswahlmöglichkeiten, weil ein shop angeschlossen ist.
Also Karotten einfach im Nudelwasser mitzukochen finde ich genial. Dass ich darauf nie gekommen bin. Vielen Dank für die Anregungen für die Schnelle gesunde Küche. Ich les mich gerade (wieder mal) quer durch den Blog und hab schon einiges gelernt oder sagenwir – mir ist einiges bewusster geworden, denn die Theorie ist mir großteils ja eigentlich klar – aber die Umsetzung ;)
Hi Lisa,
so sehen wir das auch: Das Wissen ist oft schon da, aber es mangelt an konkreten Ideen, wie das Wissen in die Tat umgesetzt werden kann. Dafür sind wir da :-)
Wieder ein toller Artikel, Lob an euch.
Ich liebe kochen, also war der Artikel für mich gar nicht so essenziell, aber meine Mutter hasst Kochen leidenschaftlich, also werde ich ihr wohl mal den Link schicken :)
Denn gesund leben kann nur der, der selbst kocht. Oder genug Geld hat, um jeden Tag in gute Restaurants zu gehen.
Meine Mutter hatte relativ regelmäßig gekocht, als wir Kinder waren. Sobald wir aber älter wurden, wurde das Kochen als Hausarbeit aufgeteilt. Meine ersten kompletten Gerichte bereitete ich mit 10 zu. Seitdem wuchs meine Leidenschaft und ich begann, zu variieren und zu testen. Irgendwann übernahm ich größtenteils die Kochaufgabe. Ich liebe es, andere zu bekochen :)
Rückblickend finde ich es genial. Viel zu viele Eltern versäumen diesen Schritt – also mit den Kindern kochen und ihnen das Zubereiten der Speisen beibringen. Schon ab der Grundschule können sie Gemüse putzen oder vorsichtig Karotten schibbeln oder Kartoffeln schälen. Muss ja nicht gerade das japanische Messer sein, mit dem sie sich ernsthaft verletzen können. Kleine Schnitte passieren und gehören zum Leben dazu.
Ich bin jetzt 30 und in meiner Firma arbeiten zum Großteil Leute in etwa meinem Alter. Ich bin fast die einzige, die regelmäßig kocht und jeden Tag was zu Mittag mitbringt. Die anderen holen sich fertige Salate, Brötchen oder etwas von der Pommesbude. Sie bringen nicht einmal selbst geschmierte Brote zum Frühstück mit, sondern holen sogar hier was vom Bäcker. Immer noch ist es „In“, nicht kochen zu können und immer noch haftet dem Kochen ein Hausfrauen-Image an. Es wird regelmäßig geschmunzelt, weil mein Freund (24) aktuell fast immer für uns kocht, da er jobbedingt mehr Zeit hat. Es hält sich hartnäckig das Image, dass es Frauensache ist. Es wird der Kopf geschüttelt, wenn ich erzähle, dass wir uns einen guten Schmortopf oder scharfe Messer gekauft haben, statt in der Fernsehergröße zu updaten (der übrigens in 4 Jahren nur 5 mal benutzt wurde).
Kochen hat sein Image und es ist etwas absonderlich, wenn man darin viel Zeit investiert.
Ich weiß nicht einmal, ob sich hier etwas ändern wird, denn die Lebensmittelindustrie arbeitet tatkräftig dafür, dass wir ihre Gerichte als gesund und nahrhaft wahrnehmen. Man hat nach der Arbeit immer weniger Zeit für sich. Ein furchtbarer Kreislauf.
Nun ja, in einem sind sich meine Kollegen zumindest einig: was ich mitbringe, sieht extrem lecker aus und ist bestimmt nahrhafter als das, was sie haben. So ernte ich neidische Blicke überall. Nur wäre es auch schön, würde das dann zu einem Umdenken bewegen.
Viele Grüße
Silvia