Was macht glücklich?

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Mit 16 Jahren gewinnt Callie Rogers als Großbritanniens jüngste Lotto-Gewinnerin 1,9 Millionen Britische Pfund. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie noch bei einer Pflegefamilie und glaubt, mit dieser Summe wären alle Probleme gelöst. Sie kauft Autos, Immobilien, Klamotten, Make-up, lässt sich Tattoos stechen und die Brüste vergrößern, lebt in den Tag und das Nachtleben hinein. Bald ist sie kokainabhängig und gibt Hundertausende für Drogen aus. Ihre Beziehung geht in die Brüche. Sie wird depressiv und versucht drei Mal sich das Leben zu nehmen.

Das Geld sei ein Fluch gewesen, sagt sie drei Jahre später. Inzwischen führe sie wieder ein normales Leben mit einem neuen Partner, der bei ihrem Kennenlernen noch nicht um ihr Vermögen wusste. Sie arbeitet, spart für Urlaube und lässt ihre Kinder bis zum Geburtstag warten, wenn sie etwas haben wollen. Auf ihrem Konto habe sie noch 2.000 Pfund und sei glücklicher als je zuvor.1

Jane Park ergeht es ähnlich. Sie gewinnt mit 17 Jahren 1,2 Millionen Pfund und sagt später, das Geld habe ihr Leben ruiniert. Zeitweise wollte sie das verantwortliche Lotterieunternehmen verklagen, denn ihrer Auffassung nach hätte sie das Geld in ihrem jungen Alter nie gewinnen dürfen.2 3

Obwohl gescheiterte Lottogewinner keine Seltenheit sind4, spielen ca. 30 Millionen Deutsche Lotto oder Toto.5 Es gilt als wahrscheinlicher, vom Blitz getroffen zu werden6, als den Jackpot zu knacken. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Geld macht glücklich – und viel Geld macht noch viel glücklicher. Dieser Glaube steckt tief in uns drin, auch wenn wir es abstreiten mögen. Warum sonst pendeln viele täglich zum besser bezahlten Job? Weshalb verhandeln wir über unser Gehalt oder ärgern uns, wenn wir es uns nicht trauen?

Die Abkürzung zu Glück und Zufriedenheit scheint naheliegend. Schließlich nimmt Geld Existenzängste, ermöglicht Bequemlichkeit und Genuss. Daher opfern viele ihre Freizeit und Gesundheit, um mehr Geld zu erwirtschaften.

Die meisten unserer Leser allerdings haben genug davon. Sie sind gut ausgebildet und arbeiten in vernünftigen Jobs. Trotzdem fehlt vielen etwas zum Glück: die Arbeit fühlt sich sinnlos an, das Pendeln nervt – oder der Schuh drückt an einer anderen Stelle. Irgendwas ist immer. Deshalb ist die Suche nach dem Glück allgegenwärtig.

Weil man schon länger ahnt, dass Geld nicht alles ist, sucht man das Glück an anderen Stellen. Kein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Glückssau durchs Medien-Dorf getrieben wird: Studien zufolge macht Mittagsschlaf glücklich7 so wie auch: Weinen8, Gezwitscher9, scharfes Essen10, fettige Würstchen11, Avocado12 und Vanillejoghurt13.

Mir erschien es wenig zielführend, Würstchen in Chili-Avocado-Vanillejoghurt zu dippen und mich unter Vogelgezwitscher in den Mittagsschlaf zu weinen. Ich vertiefte mich stattdessen in den Dschungel der Glücksforschung und befasste mich mit den folgenden Fragen: Wie glücklich sind wir? Macht Geld glücklich? Wie verhält es sich mit Gesundheit, Familie, Freunden und Arbeit? Sind Verheiratete glücklich? Muss man Kinder kriegen, um glücklich zu sein? Oder seine Leidenschaft im Beruf finden? Ich wollte wissen, was Forscher empfehlen und wovon sie abraten. Herausgekommen ist dieser Artikel über das Glück.

Nach der Lektüre wirst du einige (Pseudo-) Glücksfaktoren mit anderen Augen sehen und skeptischer sein, wenn dir Artikel mit Glücksgeheimissen über den Weg laufen. Du wirst sehen, dass es kein Patentrezept für Zufriedenheit gibt, weil nahezu jede Studie ihre Zweifler hat. Immer wenn jemand etwas bewiesen haben will, kommt ein anderer, um das Gegenteil zu zeigen. Aber lies selbst.


Was ist eigentlich Glück?

Im Deutschen verwenden wir ein Wort für drei verschiedene Dinge:14

  • Glück (englisch: luck) kann man haben, es beruht auf Zufall.
  • Glück erlebt man in Glücksmomenten (englisch: pleasure).
  • Dauerhaftes Glück beschreibt, wie zufrieden wir mit unserem Leben sind (englisch: happiness).

Wir wissen folglich nicht immer, von welcher Art Glück die Rede ist. Es ist nicht eindeutig, sondern für jeden Menschen etwas Anderes, schreibt Autor und Blogger Scott H. Young. Am besten könne man es als Bündel von Gefühlen verstehen, nach dem wir streben.15

Der kanadische Lifestyle-Entrepreneur und Blogger Peter Adeney alias Mr Money Mustache schreibt, Glück sei ein Mix aus Dopamin, Oxytocin, Serotonin und ein paar Endorphinen.16

Für Arthur Schopenhauer war Glück die Abwesenheit von Unglück.17

Der US-amerikanische Autor James Altucher18 beschreibt Glück als den Quotienten aus Realität und positiven Erwartungen. Wir sind glücklich, wenn die Realität besonders hoch (gut) ausfällt oder wir geringe positive Erwartungen haben:

Glück = Realität / Positive Erwartungen

Der aus England stammende Bestsellerautor Adam Fletcher19 teilt nicht, sondern subtrahiert:

Glück = Realität – Erwartungen

Statt Glück könnte ich – je nach Kontext, Autor und Quelle – auch von Wohlergehen, Wohlbefinden, Wohlfahrt, Nutzen, Zufriedenheit, Bewertung des Lebens usw. schreiben. Der Einfachheit halber verwende ich allerdings hauptsächlich die Begriffe glücklich oder zufrieden. Wer es genauer wissen will, kann gern in den Quellen weiterlesen.

Definitionen bringen uns allerdings nur begrenzt weiter. Hinterfragen wir als Nächstes den Sinn des Ganzen: Ist Glück ein Luxusproblem? Müssen wir glücklich sein – und wenn ja, warum?

Wozu glücklich sein?

Sowohl Glück als auch Unglück spielten in der Evolution eine wichtige Rolle. Beides trug dazu bei, dass du und ich jetzt hier sitzen und uns mit diesem Text beschäftigen. Denn was unseren Vorfahren beim Überleben half, macht uns heute noch glücklich. Dieser Auffassung ist der britische Ökonom und Professor für Wirtschaftswissenschaften Richard Layard.20 Leckeres Essen sei ein Beispiel dafür: saftiges Mammut ließ den Urmenschen überleben und macht uns in Form eines Burgers heute noch froh. Das gleiche Prinzip gilt für Sex und Freunde. Alle drei Dinge waren wichtig, um sich fortzupflanzen, seine Gene weiterzugeben und somit die Mission zu erfüllen. Durst, Hunger und Einsamkeit ließen die Chancen sinken und machen uns heute noch unglücklich.

Unglück war allerdings auch wichtig, so Robert Frank, ein US-amerikanischer Ökonom und Professor für Wirtschaftswissenschaften.21 Unsere Vorfahren mussten zeitweise unglücklich sein, um einen Anreiz zur Weiterentwicklung zu haben. Hätte der Mensch nie gefroren, gäbe es heute keine Heizung. Wäre die Schlepperei nicht so anstrengend gewesen, hätte niemand das Rad erfunden. Drei Mal am Tag Wurzeln zu essen, war auf Dauer öde. So baute man irgendwann Getreide an.

In der Moderne gilt Zufriedenheit als Vorteil im Leben. Es fühlt sich nicht nur gut an, sondern mache gesünder und erfolgreicher, sagt der Glücksforscher Shawn Achor.22 Glückshormone stärken das Immunsystem und senken das Stresshormon Cortisol, was insgesamt die Gesundheit fördert. Glückliche Menschen erholen sich schneller von Krankheiten, sind weniger anfällig für Herzerkrankungen und -infarkte.23

Es lohnt sich scheinbar immer noch, glücklich zu sein. Wir alle wollen glücklich sein. Daher zielt auch alles, was wir tun, mehr oder weniger darauf ab. Wir gehen Beziehungen ein oder trennen uns, ziehen Kinder groß oder verhüten, bilden uns weiter oder brechen das Studium ab, spenden regelmäßig oder behalten alles für uns, bleiben jahrzehntelang in einer Wohnung oder ziehen alle zwei Jahre um.

Aber ist das Streben nach Glück nicht egoistisch? Manche glauben, der Sinn des Lebens sei vielmehr anderen zu helfen, schreibt Mr Money Mustache. Wenn wir anderen helfen, tun wir es aber im Grunde auch, weil es uns selbst glücklich macht. Daher geht es doch um persönliches Glück.24

Ob Glück das einzig wahre Ziel ist, brauchen wir an dieser Stelle nicht zu klären. Es reicht, wenn wir uns darauf einigen, dass Glück erstrebenswert ist. Selbst wenn es nicht unser einziges Motiv ist, sind wir lieber glücklich als unglücklich. Daher ist es sinnvoll sich damit zu beschäftigen, wie man glücklicher wird.25 Aber wie glücklich oder unglücklich sind wir eigentlich?

Wie glücklich sind wir?

Im Laufe des Lebens schwankt unsere Zufriedenheit. In einem Diagramm beschreibt die Kurve ein U, d. h. wir sind am Anfang des Lebens glücklich, in der Mitte unglücklich und gegen Ende wieder glücklich. Der Konsum von Antidepressiva zeigt übrigens eine inverse Kurve, d. h. in der Mitte des Lebens nehmen wir am meisten davon.26

„Wie zufrieden sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen?“ So lautete die Frage in einer Umfrage aus dem Jahr 2016. 30% der Befragten waren sehr zufrieden, 62% ziemlich zufrieden, 7% nicht sehr zufrieden und 1% überhaupt nicht zufrieden.27 Mehr als 9 von 10 Menschen waren mindestens zufrieden – kaum zu glauben, dass diese Zahlen aus Deutschland, dem Land des Meckerns, stammen.

Der Vergleich mit anderen Ländern lässt Deutschland aber schon anders dastehen, wie der World Happiness Report28 zeigt. Wie schon häufiger lag Skandinavien 2017 an der Spitze der glücklichsten Länder.

World map of countries by World Happiness Report score (2017).svg
Von Jolly JannerFile:BlankMap-World6, compact.svg (Karte)
(2017) World Happiness Report 2017, New York: Sustainable Development Solutions Network ISBN: 978-0-9968513-5-0., Public Domain, Link

  1. Norwegen
  2. Dänemark
  3. Island
  4. Schweiz
  5. Finnland
  6. Niederlande
  7. Kanada
  8. Neuseeland
  9. Australien
  10. Schweden

  1. USA
  2. Deutschland
  3. Großbritannien
  4. Frankreich
  5. Japan
  6. China

Die Schlusslichter bildeten Syrien, Tansania, Burundi und die Zentralafrikanische Republik. Auf einer Skala von 0 bis 10 lag ihre Lebenszufriedenheit im Schnitt bei 3,4, während sie in den Top-10-Ländern 7,4 betrug. Die USA und Deutschland belegten Platz 14 und 16 – in einer weltweiten Konkurrenz kein schlechtes Ergebnis, aber doch verwunderlich für zwei Länder, die zu den reichsten der Welt gehören (Platz 7 und 20 gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, BIP). 29

Das gibt Psychologen und Ökonomen Rätsel auf. Auch in Langzeitbeobachtungen stagniert oder sinkt die Zufriedenheit in vielen Ländern, obwohl deren Wohlstand wächst. Die USA haben in diesem Zusammenhang traurige Berühmtheit erlangt. Seit 1945 ist die Zufriedenheit nicht sonderlich angestiegen, obwohl sich das Einkommen verdoppelt hat.30 Wir kommen später darauf zurück.

Mit der stagnierenden Zufriedenheit könnten wir leben, wären da nicht die negativen Begleiterscheinungen unseres Wachstums: immer mehr Stress, Depression und Suizide.31 Auch in Deutschland fehlen Arbeitnehmer immer öfter aufgrund von Burnout & Co.32 Ebenso nimmt Alkoholismus zu und hat sich in Deutschland seit den 50er Jahren vervierfacht.33

Wir sind folglich einigermaßen glücklich, aber unglücklicher, als wir sein müssten. Woran liegt das?

In der Tretmühle: Das Glück pendelt sich ein

In den 70er Jahren kam die Set-point-Theorie des Glücks auf.34 Der Mensch hat demnach ein stabiles Glückslevel, zu dem er immer wieder zurückkehrt. Wir passen uns und unsere Erwartungen an. Das bedeutet, wir gewöhnen uns an Veränderungen, weshalb man von Adaption spricht. Folglich machen uns Einschnitte im Leben weder langfristig glücklicher noch unglücklicher. Gemäß dieser Theorie spielen selbst große Veränderungen nach einer Weile keine Rolle mehr.

Dazu gibt es eine vielzitierte Studie mit Lottogewinnern und Unfallopfern, die infolge des Unfalls gelähmt waren. Forscher verglichen die Zufriedenheit dieser Gruppen mit einer Kontrollgruppe. Im Ergebnis waren die Unfallopfer ein Jahr nach dem Unfall zwar unglücklicher als die Lottogewinner, doch die Differenz war nicht so groß, „wie man erwartet hätte“. Beide Gruppen waren fast gleich glücklich.35

Natürlich suchten die Wissenschaftler nach Erklärungen. Eine war, dass durch den großen positiven Einschnitt bei den Lottogewinnern alle gewöhnlichen Freuden des Lebens verblassten. Daher waren sie im Endeffekt so glücklich wie vorher. Bei den Unfallopfern war die Adaption nicht so deutlich, aber auch messbar. Sie waren fortlaufend etwas unglücklicher als die Kontrollgruppe, wahrscheinlich weil sie ihre Vergangenheit idealisierten und die Gegenwart im Vergleich viel schlechter war. Allerdings waren sie nicht so unglücklich „wie erwartet“. Folglich gab es auch hier eine Anpassung.

Die hedonistische Adaption gibt es nicht nur bei Extremsituationen, sondern auch bei gewöhnlichen Dingen wie dem Kauf eines Handys oder dem Umzug in eine größere Wohnung. Man spricht in diesem Kontext von der hedonistischen Tretmühle: Wenn sich unser Glück irgendwann wieder dort einpendelt, wo es vorher war, ändert sich nichts. Wir treten auf der Stelle.36

Wenn Konsum auf Dauer nicht glücklicher macht, warum hat sich das noch nicht rumgesprochen? Wieso kaufen wir überhaupt noch Dinge – abgesehen von lebensnotwendigen Sachen wie Kleidung und Lebensmittel?

Das liegt daran, dass die Ökonomie uns eine andere Auffassung lehrt. Dort ist mehr immer besser.37 Bei den meisten Gütern macht es uns zufriedener, wenn wir mehr Einheiten davon haben. Zwei Stück Kuchen sind besser als eins, zwei Autos sind besser als eins usw. Insofern sind wir auch alle besser dran, wenn sich das Einkommen erhöht, denn dann können wir mehr kaufen.

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard A. Easterlin meint allerdings, weder die eine noch die andere Theorie seien komplett richtig.38 Endloser Konsum mache nicht glücklich, aber eine vollständige Adaption bei allem gäbe es auch nicht. Eine Verschlechterung der Gesundheit mache z. B. nachhaltig unglücklicher, eine Heirat glücklicher, eine Scheidung unglücklicher. Schönheitsoperationen machten die Patienten nachweislich glücklicher.39

Wir werden später nochmal auf diese einzelnen Beispiele und die Anpassung zurückkommen. Werfen wir aber vorher einen Blick darauf, was uns glücklich macht.


Was macht glücklich?

Die Gene entscheiden zum Großteil darüber, wie glücklich wir sind. Das glaubten die Forscher Lykken und Tellegen aufgrund ihrer Zwillingsstudien, weil getrennt aufgewachsene Zwillinge ähnlich glücklich waren. Somit entschied mehr der Zufall als die äußeren Umstände.40 Diese Auffassung findet heute kaum noch Anhänger. Zu wenig vorstellbar ist, dass wir kaum mehr für unser Glück tun können, als auf gute Gene zu hoffen. (Außerdem seien die Lebensumstände der Zwillinge in den verschiedenen Familien wahrscheinlich trotzdem sehr ähnlich gewesen, schreibt Easterlin.41)

Heutzutage haben wir eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was uns glücklich macht: Schokolade mit ganzen Nüssen, Zeitung lesen auf der Toilette, ein Lob vom Chef, mit seinen Kindern Verstecken spielen, die neue Staffel „Grey’s Anatomy“ etc. Wir wollen allerdings nicht auf Einzelmeinungen vertrauen, sondern uns die Frage im großen Stil vorknöpfen.

Was Menschen weltweit glücklich macht, zeigt der seit 2012 jährlich erscheinende World Happiness Report. 42 Für den diesjährigen Bericht hat man in 150 Ländern jeweils ca. 3.000 Menschen befragt. Demnach hängt unsere Zufriedenheit als Erwachsene von drei Aspekten ab:

  • unsere ökonomische Situation (Einkommen, Bildung und Arbeit)
  • unsere soziale Situation (Partnerschaft, Kriminalität)
  • unsere persönliche Gesundheit (physisch und psychisch)

Diese Faktoren leitete man aus den Daten Australiens, Großbritanniens, Indonesiens und der USA ab. Was aber macht die glücklichsten Länder des Rankings zufrieden? Die Top-10-Länder punkteten* bei den folgenden Kriterien43:

  • BIP pro Kopf,
  • gesunde Lebenserwartung,
  • soziale Unterstützung (jemanden haben, auf den man sich verlassen kann),
  • wahrgenommene Freiheit bei Entscheidungen im Leben,
  • Großzügigkeit (gemessen an kürzlich getätigten Spenden),
  • Vertrauen (gemessen an wahrgenommener Abwesenheit von Korruption, Gewalt und Krankheit).

Die meisten dieser Faktoren sind ziemlich abstrakt. Geld, Soziales und Gesundheit scheinen wichtig zu sein, aber was bedeutet das konkret? Sollen wir doch mehr arbeiten, Lotto spielen oder weniger arbeiten und die Gesundheit schonen? Lass mich genauer auf die einzelnen Themen eingehen und erklären, warum die beste Antwort auf diese Fragen Es ist kompliziert ist.


Macht Geld glücklich?

„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein.“

„Geld macht nicht glücklich, aber es fährt sich besser in einem Sportwagen.“

„Geld macht nicht glücklich, aber es verdirbt den Charakter.“

Den Zwiespalt beim Thema Geld kennt man nicht nur vom Hörensagen. Er spiegelt sich auch in der Glücksforschung wider. Geld macht glücklich, aber das Gegenteil stimmt auch. Die Frage ist, von welchem Status Quo wir ausgehen und mit wem wir uns vergleichen.

Easterlin-Paradox: Mehr Geld macht nicht immer glücklicher

In einer Studie von 1974 waren die Reichen innerhalb eines Landes zwar glücklicher als die Armen, dies galt aber nicht, wenn man Länder verglich. Auch im Zeitverlauf steigerte immer mehr Wohlstand irgendwann nicht mehr die Zufriedenheit. Dies ging als Easterlin-Paradox in die Wissenschaft ein. Es stellte erstmals infrage, ob wirtschaftliches Wachstum Menschen glücklicher macht.44

In Japan hatte sich die Produktion beispielsweise zwischen 1950 und 1970 versiebenfacht, die Menschen waren aber nicht zufriedener. Auch in den USA stieg das Einkommen nach dem zweiten Weltkrieg – auch hier nahm die Zufriedenheit nicht so zu, wie der Wohlstand hätte vermuten lassen. Easterlin bewies dieses Paradoxon im Laufe der Jahre immer wieder: Trotz steigenden Wohlstands stagniert die Zufriedenheit in den USA, während Depression und Suizide zunehmen.45

Auch in China ist die Bevölkerung trotz des Wachstums insgesamt nicht zufriedener.46 Während des starken Wirtschaftswachstums der 90er Jahre sank die Zufriedenheit, durchschritt Mitte der 2000er eine Talsohle und erholte sich in den letzten Jahren gerade einmal wieder davon. Unzufriedener seien die Menschen v. a. wegen der steigenden Arbeitslosigkeit, der Auflösung der sozialen Sicherungssysteme und der wachsenden Ungleichheit beim Einkommen. Besonders die ärmere Bevölkerung sei schlechter dran, schreiben Richard A. Easterlin und seine Kollegen.

Gemäß dem Easterlin-Paradox macht Geld nur so lange glücklich, wie es uns hilft, Armut hinter uns zu lassen. Armut heißt, nicht zu wissen, ob man morgen genug zu essen haben wird, und dass ein Großteil der Neugeborenen nicht überlebt. Entscheidend ist folglich, wer fragt, ob Geld glücklich macht, so der britische Ökonom Andrew Oswald. Einem Entwicklungsland, wo die Menschen überwiegend in Armut leben, würde er zu wirtschaftlichem Wachstum raten. Nur steigendes Einkommen kann dort die Zufriedenheit erhöhen. In einem wohlhabenden Industrieland macht mehr Geld die Menschen allerdings nicht mehr glücklicher. 47

Wenn wir einen gewissen Punkt des Wohlstands erreicht haben, d. h. reich genug sind, macht uns mehr Geld nicht glücklicher. Die Schwelle liegt laut Richard Layard bei einem Jahreseinkommen von 20.000 US-Dollar pro Kopf (heute ~ 18.600 Euro, d. h. ca. 40.00 Euro in einem Zweipersonenhaushalt) 48. Der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann sprach 2010 von einem Brutto-Haushaltseinkommen von 75.000 US-Dollar49, was man in deutschen Medien mit 60.000 Euro übersetzte 50. Heute wären es allerdings eher 70.000 Euro.

Wir reden folglich über eine Spanne von 40.000 bis 70.000 Euro Brutto-Haushaltseinkommen. Wir Deutschen liegen in der Mitte: 2015 lag das Brutto-Haushaltseinkommen bei ca. 50.000 Euro (ca. 39.000 Euro netto).51 Bei Einpersonenhaushalten waren es ca. 30.500 Euro brutto.52 Einige Branchen, in denen viele Akademiker arbeiten, liegen allerdings über diesen Durchschnittswerten. Im Bereich Information und Kommunikation sowie bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen lagen die Bruttojahresverdienste 2016 bei über 60.000 Euro im Jahr.53

Ein paar Tausend mehr oder weniger – die meisten von uns dürften den Sättigungspunkt überschritten haben. Müssten wir also nicht alle glücklich sein oder darf’s doch noch ein bisschen mehr sein?

Gegenstimmen: Mehr Geld macht immer glücklicher

Nicht alle Forscher glauben an das Easterlin-Paradox. Der US-amerikanisch-australische Ökonom Justin Wolfers sowie seine Ehefrau und Kollegin Betsey Stevenson bewiesen anhand eigener Daten, dass mehr Geld immer zufriedener macht. In den allermeisten Ländern war das der Fall, nur nicht in den USA und Belgien. (Eine Übersicht über ihre Studie bietet dieses Schaubild.54)

Die Diskrepanz zu Easterlins Ergebnissen erklärten sie mit methodischen Schwächen in Easterlins Studien. In Japan sei beispielsweise die Fragestellung immer wieder geändert worden.55 56 Auch Robert Frank hinterfragt das Paradox, u. a. weil die Arbeitslosenquote in verschiedenen Ländern unterschiedlich berechnet werde und das BIP nur beschränkt aussagefähig sei. Mehr Einkommen heiße nicht unbedingt, dass der typische Mensch mehr verdient; stattdessen kann die Ungleichheit gestiegen sein.57

Weil Wohlstand als Glücksfaktor umstritten ist, raten immer mehr Forscher, die Zufriedenheit der Menschen statt das BIP als Zielgröße in der Politik zu verwenden. In diesem Kontext blickt man immer wieder auf den kleinen Himalayastaat Bhutan, der seit den 1970er Jahren das Bruttonationalglück als Ziel verfolgt. Man verteilt das Vermögen so, dass extreme Armut und ein Wetteifern zwischen den Menschen verhindert wird.58 Im World Happiness Report 2017 steht Bhutan allerdingsnur auf Platz 97.59

Warum macht mehr Geld irgendwann nicht mehr glücklicher?

Ein Grund für das Easterlin-Paradox ist der abnehmende Grenznutzen60. Demnach steigert das erste Stück Kuchen unsere Zufriedenheit deutlich. Das zweite Stück macht ebenfalls zufriedener, aber nicht mehr so sehr wie das erste usw. Diese Sättigung gibt es auch beim Geld. Selbst die eingangs erwähnte Lottogewinnerin Jane Park sagte in einem Interview: „Es bringt nichts ständig shoppen zu gehen. […] Irgendwann habe ich es satt.“61

Man spricht auch von Habituation62: Wir vergleichen alles, was wir erleben, mit vorangegangenen Erfahrungen. Damit nimmt die Begeisterung von Mal zu Mal ab. Wie sehr freut man sich beispielsweise über sein erstes Gehalt – und wie schnell gewöhnt man sich an die monatliche Überweisung.

Verlustängste sind ein weiteres Argument dafür, dass Wohlstand nicht endlos glücklicher macht.63 Mit zunehmendem Besitz steigt die Angst ihn zu verlieren. Dies kenne ich von mir selbst und selbständigen Freunden, die inzwischen gut verdienen. Als wir noch am Anfang standen, gab es nicht viel zu verlieren. Inzwischen haben wir uns an größere, regelmäßige Beträge gewöhnt, die plötzlich fehlen würden, wenn es schlecht liefe.

Geld macht nicht unbegrenzt glücklicher, weil das relative Einkommen entscheidet, d. h. wie viel wir im Vergleich zu anderen bekommen. Eine Gehaltserhöhung von 500 Euro macht uns nur so lange glücklich, wie wir nicht wissen, dass andere 1.000 Euro bekommen haben. Wenn unser Bonus kleiner ist als der von anderen, würden viele lieber ganz verzichten.64

Der soziale Vergleich macht uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung, beispielsweise wenn wir umziehen. Im neuen Viertel wohnen wir zwar besser als vorher, die Nachbarn aber auch. Im Vergleich sind wir vielleicht wieder die Ärmsten und haben nichts gekonnt.65

Der ständige Vergleich macht es allen schwerer, nicht nur uns selbst. Kaufen wir z. B. Luxusgüter und stellen diese zur Schau, fühlen sich alle anderen ärmer. Wir haben die Messlatte höher gelegt. Der Nachbar registriert folglich zähneknirschend, dass wir plötzlich einen größeren Pool haben als er. Die anderen wollen mithalten – und so schaukeln wir uns gegenseitig hoch. Das gilt auch für Erlebnisse. In den USA gaben die Menschen 1980 im Schnitt 11.000 US-Dollar für ihre Hochzeit aus. 2014 war es mit 30.000 US-Dollar fast dreimal so viel.66

Die Lösung liegt laut Wissenschaftlern in einer progressiven Konsumsteuer. Sie belohnt Sparer und hält uns davon ab, immer mehr zu arbeiten, um immer mehr zu kaufen.67

Ein weiterer Grund für das Easterlin-Paradox ist die Inflation unserer Erwartungen. Wir wollen immer mehr. Wenn man Menschen fragt, was für sie zu einem guten Leben dazugehört, sagen sie z. B.: ein Haus, ein Auto, ein Fernseher und Reisen.68 Im Laufe des Lebens leisten wir uns vieles davon, wodurch wir zufriedener werden. Wir erachten aber auch immer mehr Güter als wichtig. Auf einmal brauchen wir einen Pool oder ein Ferienhaus, d. h. je mehr wir besitzen, desto mehr wollen wir haben. So ist es auch beim Einkommen.69 Mit steigendem Alter glauben wir, immer mehr Einkommen zu brauchen, um über die Runden zu kommen.

Die Tretmühle im Berufsalltag

Wir wollen es uns gut gehen lassen, wenn wir schon fünf Tage die Woche schuften. Diese Entschädigung gönnen wir uns in Form eines noch größeren Fernsehers oder einer schickeren Wohnung. Für den besseren Lebensstandard müssen wir wiederum härter arbeiten und brauchen noch mehr Kompensation. Der Teufelskreis ist perfekt.70

Adam Fletcher bezeichnet in seinem Buch Wir können auch anders diese Tretmühle als lifestyle-creep und beschreibt sie anhand seines ehemaligen Kollegen Paul, mit dem er einst bei Microsoft arbeitete (Auszug in Patricks Blog):

„Paul war ein liebenswerter, bodenständiger Kiwi. Dass er in einem Hochdruck-Konzernjob bei Microsoft landete, war wohl eher Zufall als Planung. […] Ich glaube, er war der Meinung, dass man ihn zu irgendeinem Zeitpunkt ohnehin feuern würde (und mich wahrscheinlich mit ihm). Bis dahin erfreute er sich an den Lohnzahlungen und wartete es ab. Nicht, dass er nicht gut gewesen wäre in seinem Job, im Gegenteil. Er war nur einfach keiner dieser hektischen Karrieremenschen, die Microsoft so liebt. Leute, die von morgens um acht bis abends um acht am Schreibtisch sitzen und am Wochenende E-Mails verschicken. […]“

Paul war zunächst nur für sich selbst verantwortlich gewesen, kam öfters zu spät oder verkatert zur Arbeit. Dann bot man ihm unverhofft eine leitende Position an. Die Gehaltserhöhung von ca. 12.000 Euro klang verlockend – Paul war geschmeichelt, aber unschlüssig.

„[N]atürlich machte er sich auch sofort Gedanken darüber, was er mit zusätzlichen 1000 Euro im Monat (vor Steuern natürlich) anstellen könnte. Er brauchte das Geld nicht wirklich. Microsoft bezahlte gut, und wir lebten in Reading, einer preisgünstigen (wenn auch ausgesprochen langweiligen) Stadt in Südengland.

Er schlief eine Nacht darüber und entschloss sich dann, den Job anzunehmen. Wir feierten das Ereignis, indem wir nach der Arbeit ein paar Biere zusammen tranken, und am nächsten Tag präsentierte er mir stolz das riesige neue Smart-TV, das er sich für 1000 Euro über den Konzernshop gekauft hatte.

Adam verließ kurz darauf das Unternehmen und traf seinen Kollegen Paul acht Monate später wieder in einer Bar. Er war kaum wiederzuerkennen, nicht nur weil er mindestens zehn Kilo zugenommen hatte:

„Er sah müde und ausgelaugt aus. Hatte er vorher einen respektlosen und frechen Sinn für Humor gehabt, so kam jetzt kaum noch ein Scherz über seine Lippen, und er schaute auffallend oft auf die Uhr. Ich fragte ihn nach seinem neuen Job, und er erzählte, dass kurz nach seiner Beförderung der Druck immens zugenommen hatte. Konnte er vorher noch vor sich hin wursteln und die Dinge abarbeiten, die man ihm auftrug, so wurde nun erwartet, dass er «proaktiv» tätig wurde. Dass er aus eigener Initiative handelte. Dass er die Aufgaben von anderen definierte und überwachte, während er gleichzeitig selbst genauso viel arbeitete wie vorher. Obendrein war er nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich, sondern für das ganze Team.“

Pauls Leben war anstrengend geworden. Seine Untergebenen wollten ständig etwas von ihm (Rat, Führung, Urlaub) und harmonierten nicht. Schlecht für Paul, der nicht mehr um 18 Uhr nach Hause gehen konnte, selbst wenn seine Arbeit getan war. Das hätte zudem so ausgesehen, als sei er nicht ausgelastet und nicht ehrgeizig. Folglich saß er die Zeit ab, bis seine Vorgesetzten gegangen waren. War wenigstens die Gehaltserhöhung ein Trost?

Paul seufzte. «Das war es nicht wert. Nach Steuern und den Sachen, die ich mir gekauft habe, macht es kaum einen Unterschied.»
«Wenn du noch einmal entscheiden könntest», fragte ich ihn, «würdest du die Beförderung wieder annehmen?»
Er dachte ein paar Sekunden lang nach. «Nein. Nicht bei dem, was ich jetzt weiß.»

Wir geben unser Geld falsch aus

Das Geld selbst ist nicht das Problem, sondern das, wofür wir es ausgeben. Daniel Gilbert hat ein Buch darüber geschrieben, welche Fehler wir beim Vorhersehen von Glück machen und weshalb wir falsche Entscheidungen treffen.71 Verzerrte Erinnerungen spielen beispielsweise eine Rolle. Wir idealisieren die Vergangenheit und füllen notfalls die Lücken im Gedächtnis. Der Urlaub vor zehn Jahren war perfekt in unserer Erinnerung. Wenn wir das Erlebnis wiederholen wollen, ist aber alles nur noch halb so schön. Das Zimmer war das letzte Mal größer, die Kellner netter, das Meer blauer – und die Mücken gab es doch damals nicht?

Wir verwechseln außerdem oft das, was wir kaufen, mit dem, was wir fühlen wollen.72 Wir kaufen Dinge wie „mein Haus, mein Auto, mein Boot“ und wünschen uns Liebe, Anerkennung und Stolz. Die Werbung trägt ihren Teil dazu bei, dass wir aus unseren Fehlern nicht lernen.

Nebenbei übersehen wir, wie unsere Ansprüche steigen und wir uns an Neues gewöhnen.73 Die meisten von uns glauben beispielsweise, dass sie heute zufriedener als vor drei Jahren sind. Dabei unterschätzen sie allerdings, wie glücklich sie damals waren. Sie sehen die damalige Situation vor dem Hintergrund der heutigen Erwartungen. Diese sind gewachsen, weshalb wir im Rückblick unglücklicher erscheinen. Dieser Denkfehler bestärkt uns auf unserem Irrweg.

Wie man sein Geld richtig (oder nicht) ausgibt

Geld sollte ein Mittel zum Zweck sein, d. h. Dinge kaufen, die glücklich(er) machen. Meist denken wir darüber aber nicht nach. Laut David Cain macht ein Kaffee-to-go z. B. nicht glücklicher. Das gute Gefühl währt zwar kurz, hinterlässt dafür aber Mundgeruch und Zahnbelag. Auch Restaurantbesuche verpuffen schnell. Sein Haargel hingegen mache ihn nachhaltig glücklicher. Er fühle sich damit besser und selbstsicherer, wenn er es verwendet.74

Geld macht glücklicher, wenn es unabhängiger und frei macht. Mr Money Mustache ist dafür ein Paradebeispiel. Der Kanadier verprasst sein Geld nicht wie die meisten Menschen, sondern lebt mit Frau und Kind von 25.000 US-Dollar im Jahr. Er vermeidet sinnlosen Konsum, legt sein Geld an und investiert in Häuser, die er vermietet. Seine Philosophie lautet: Fahre Fahrrad statt Auto, pendele nicht und gib nur Geld aus, das du hast. So spart man, ist zufriedener und gesünder.

Der 42-Jährige wäre heute nicht so berühmt, wenn er sich nicht mit 30 Jahren zur Ruhe gesetzt hätte. Mit 30. Wenn viele noch nicht einmal an Altersvorsorge denken. Er hatte nach acht Jahren Arbeit in verschiedenen Jobs als Programmierer ausgesorgt und gründete mit seiner Frau eine Familie. Seitdem hat er keine echte Arbeit mehr. Das heißt aber nicht, dass er faul rumliegt. Er ist ein Do-it-yourself-Fan, schreibt einen Blog und hält ab und zu Vorträge. Der große Unterschied zu seinem Arbeitsleben ist aber: „Arbeit macht mehr Spaß, wenn man das Geld nicht braucht.“ (Hier kannst du seine Geschichte nachlesen.)

Er gibt sein Geld dafür aus, dass er glücklich ist. Dazu gehören für ihn: Gesundheit, Freiheit, Freundschaft, Gemeinschaft, Privatsphäre, eine sinnvolle Arbeit und eine Lebensphilosophie.75 Mehr dazu wird Patrick in seinem nächsten Artikel schreiben.

Eine andere Art sein Geld richtig zu investieren, ist, es für andere auszugeben. Das zeigten Elizabeth Dunn und Michael Norton in ihren Experimenten.76. Sie gaben Probanden Geld und überließen ihnen, wofür sie es ausgeben wollten. Die Probanden waren zufriedener, wenn sie das Geld jemand anderem zugutekommen ließen, z. B. indem sie ein Kuscheltier für die Nichte kauften.

Dunn und Norton schreiben weiterhin, Erlebnisse seien wichtig – sicher auch, weil wir auf sie zurückblicken möchten. Geld sollte dazu dienen, etwas Besonderes zu unternehmen, sich Zeit zu erkaufen und den Effekt der Vorfreude zu nutzen (indem man den Urlaub zeitig bucht).

Minimalismus und die Erlösung von der Qual der Wahl

Gemäß Marie Kondos Philosophie77 macht es glücklicher, weniger zu besitzen. Auch David Cain findet: Je mehr Dinge wir besitzen, desto weniger glücklich machen sie uns.78

Minimalismus (hier findest du die Artikel von uns) ist nicht nur eine Antwortauf grenzenlosen Konsum, sondern auch auf die heutige Entscheidungsflut. Das moderne Überangebot mag vorteilhaft aussehen, letztendlich überlaste es uns aber, sagt der Psychologe Barry Schwartz.79 Die schier unendliche Auswahl in fast allen Lebensbereichen – vom Salatdressing bis hin zur Altersvorsorge – sei kein Vorteil, sondern ein Nachteil. Schließlich steigen mit jeder Option die Opportunitätskosten (was uns entgeht, wenn wir uns für eine Alternative entscheiden) und das Risiko einer falschen Entscheidung. Gleichzeitig erwarten wir Wunder, weil die Auswahl so groß ist.

Schwartz erzählt davon, wie er einmal in einen Laden ging, um eine Jeans zu kaufen. Früher hatte es nur ein Modell gegeben; neuerdings erwarteten ihn zig verschiedene Modelle. Er probierte folglich eine Stunde lang verschiedene Hosen an und verließ den Laden mit der besten und bequemsten Jeans in seinem Leben. Trotzdem fühlte er sich schlecht: Seine Erwartungen waren ins Unermessliche gestiegen; die Realität konnte nicht mithalten.80

 

Bei materiellen Dingen kommen uns unsere Erwartungen immer wieder in die Quere. Jedoch gibt es Bereiche, in denen es anders läuft: nämlich bei Gesundheit, Familie und Freunden.


Macht Gesundheit glücklich?

Gesunde Menschen sind zufriedener, schreibt Easterlin, sowohl bei objektiver Messung als auch bei der Selbsteinschätzung.81 Menschen mit Behinderungen waren in einer Studie beispielsweise unzufriedener als Menschen ohne Behinderungen. 82

In der Studie mit den Lottogewinnern und den Unfallopfern, waren letztere allerdings nicht so unglücklich, wie man erwartet hatte.83 Das heißt, zu einem gewissen Grad arrangiert sich der Mensch mit einem ungünstigen Gesundheitszustand – auch dank technischer Hilfsmittel und sozialer Unterstützung.84

Geld und Gesundheit unterscheiden sich als Glücksfaktoren darin, wie sich unsere Ansprüche anpassen. Beim Einkommen ändern sich Erwartungen gleichermaßen wie die Umstände, bei der Gesundheit nicht. Wir wollen immer gesund sein, egal, was passiert.85 Daher macht eine gesundheitliche Verschlechterung nachhaltig unzufriedener.

Ein Beispiel: Auf einer Skala von 0 bis 10 liegt unser Gesundheitszustand vorher bei 5. Wir sind mittel-gesund, hätten aber gern eine 8. Die Differenz ist -3, wir sind leicht unzufrieden.

Wir werden krank und sinken auf eine 2. Wir wünschen uns trotzdem noch eine 7. Jetzt liegt die Differenz bei -5. Wir sind unzufriedener als vorher.

Wir genesen wieder und steigen auf 7. Jetzt wollen wir eine 9, womit die Differenz auf -2 sinkt. Folglich sind wir zufriedener als ursprünglich.

Bei der Gesundheit sind wir folglich nicht im Hamsterrad wie beim Geld. Das hat auch mit dem sozialen Vergleich zu tun. Der Gesundheitszustand ist von außen i. d. R. schwerer sichtbar als bei materiellen Dingen. Deshalb wollen wir nicht irgendwann eine 20 oder 30. Wir schaukeln uns nicht gegenseitig hoch.

Allerdings altern wir, werden kränker und somit unzufriedener. Das können wir nur verhindern, wenn wir mit dem Alter mehr für unsere Gesundheit tun. Nur so können wir die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit verringern. Statt für immer mehr Geld zu schuften, sollten wir lieber Zeit in unsere Gesundheit investieren.86

Beeindruckt hat mich eine Langzeitstudie, in der man Probanden über 75 Jahre lang begleitete. Wie sie ihr Leben im Alter beurteilten, hing weniger von der Karriere als von ihrer Gesundheit ab.87

Aber macht Geld nicht alles leichter? Kann man mit mehr Einkommen nicht einfacher für die Gesundheit sorgen, sich das Fitnessstudio und Geräte zu Hause leisten? Easterlin verneint dies, denn während man damit beschäftigt sei, mehr Geld dafür zu erwirtschaften, tue man nichts für seine Gesundheit. Man sitze im Büro, statt ins Fitnessstudio zu gehen oder auf dem Ergometer zu Hause zu strampeln. Somit sei der Nettoeffekt negativ.

Nicht vergessen dürfen wir die mentale Gesundheit. Der World Happiness Report88 besagt, dass psychische Erkrankungen in den USA, Großbritannien und Australien eine größere Rolle spielen als das Einkommen, die Arbeit oder eine körperliche Krankheit. Die körperliche Gesundheit war wichtig, aber nie wichtiger als die psychische.

„In allen Ländern würde der stärkste Effekt [im Hinblick auf die Zufriedenheit] daraus resultieren, Depression und Angststörungen zu eliminieren, welche die Hauptformen der mentalen Krankheiten sind. Das wäre außerdem der kostengünstigste Weg, um Leid zu lindern.“


Machen Familie und Freunde glücklich?

Die einfache Antwort lautet: Ja, denn auch in diesem Bereich gibt es keine hedonistische Tretmühle. Das liegt daran, dass sich unsere Erwartungen nicht vollständig an die Gegebenheiten anpassen. Unsere Ansprüche bleiben wie bei der Gesundheit konstant hoch. Deshalb machen uns positive Einschnitte im Leben nachhaltig glücklicher. Demgegenüber werden wir aber auch unglücklicher, wenn wir uns scheiden lassen oder einen Angehörigen verlieren.89

In Robert Waldingers Langzeitstudie waren Beziehungen das wichtigste Kriterium für ein zufriedenes Leben. Wie glücklich jemand im Alter war, sagten seine sozialen Beziehungen zur Familie, zu Freunden und Ehepartnern im mittleren Alter besser voraus als seine Cholesterinwerte.90

Macht Heiraten glücklich?

Ja, Verheiratete sind glücklicher als alleinstehende und getrennte Personen.91 Verheiratete leben zudem länger und gesünder.92

Wenn der Ehepartner stirbt, macht das eindeutig unglücklicher – und zwar noch über ein Jahrzehnt lang.93 Auch eine Scheidung macht nachhaltig unglücklicher, weil die Erwartungen sich nicht vollständig anpassen.94 Eine Scheidung wiege daher doppelt so schwer wie ein 30%-iger Rückgang des Einkommens, schreibt Richard Layard.95

Nein, Heiraten macht nicht glücklicher, sagen die Gegner. Wenn der Flitterwochen-Effekt abklingt, sind Paare so glücklich wie vorher.96

Wie beim Geld scheiden sich auch hier die Geister. Das rührt auch daher, dass man nach der Zufriedenheit mit dem Leben oder der Partnerschaft fragen kann. Man kann das gefühlte Glück oder die Zufriedenheit erfragen. Außerdem verschwimmen die Effekte der Ereignisse, weil wir sie vorwegnehmen. Beispielsweise ist Zeit kurz vor der Scheidung schlimmer als danach, wenn der Gerichtstermin geschafft ist. 97

Machen Kinder glücklich?

Die Geburt des Kindes ist der am häufigsten genannte Glücksmoment im Publikum von Eckart von Hirschhausen.98 Machen Kinder also auf Dauer glücklich?

Wieder ist die Antwort nicht eindeutig. Stefan Bergheim, Direktor einer gemeinnützigen Denkfabrik, sagte in einem Interview:

„Wir wissen, dass Enkelkinder glücklich machen. Weil man als Großeltern lediglich eine temporäre Verpflichtung hat, die man wieder abgeben kann. Kinder bedeuten eine starke Veränderung, die die eigenen Prioritäten durcheinanderwirbeln und die zeitliche Souveränität und Selbstbestimmung der Eltern einschränken. Das hat einen tendenziell negativen Effekt auf die Lebenszufriedenheit. Dennoch haben Kinder grundsätzlich einen positiven Einfluss.“99

Unglücklicher macht die Geburt, weil die Partner weniger Zeit füreinander haben und sich mit finanziellen Engpässen sowie einer klassischeren Rollenverteilung abfinden müssen. Ein Teil des Unglücks sei aber ein Fehler der Statistik. Ehepaare lassen sich kurz nach der Geburt eher selten scheiden, auch wenn sie unglücklich sind. So gehen sie als unzufriedene Verheiratete in die Statistik ein. Befragt man sie nach der Geburt des Kindes, führt man die Unzufriedenheit auf das Baby zurück, obwohl das Paar schon vorher unglücklich war.100

Neuere Studien zeigen wiederum, dass Kinder zunächst glücklich machen, die Zufriedenheit aber nach einer Weile wieder auf das Ausgangsniveau sinkt.101 In einer anderen Untersuchung brachte das erste Kind den Frauen mehr Zufriedenheit, das zweite ließ sie wieder sinken. Bei 50- bis 70-Jährigen machte es keinen Unterschied, ob sie Kinder hatten.102

Kinder als Glücksfaktor lassen sich schwer untersuchen. Zu sehr wollen wir glauben, dass sie uns glücklicher machen. Schließlich erzählt das eine Generation der nächsten, seit es Menschen gibt. Wir wären ausgestorben, hielten wir es nicht für die Wahrheit.

Auch Glücksforscher Daniel Gilbert betrachtet Kinder und Enkelkinder als Glücksfaktor in seinem Leben. Doch wenn man die tatsächliche Zufriedenheit messe, zeigen mehrere Studien Kurven in Form eines Us: Ein verheiratetes Paar ohne Kinder ist ziemlich zufrieden. Die Zufriedenheit sinkt, bis die Kinder in der Pubertät sind. Die Zufriedenheit steigt wieder annähernd auf das Ausgangsniveau, wenn die Kinder das Nest verlassen. Dieser Verlauf treffe besonders auf Frauen zu, die hauptsächlich für die Erziehung verantwortlich sind. Kinder sind eben harte Arbeit – und das größte Glück, solange wir das oft genug wiederholen und es uns schönreden.103

Machen Freunde glücklich?

Als ich einer Freundin von meinen Recherchen erzählte, sagte sie sofort: „Freunde können ja auch wie Familie sein!“ Das sehe ich auch so. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Freunde glücklich machen. Das kann wahrscheinlich jeder aus persönlicher Erfahrung sagen.

Auch im World Happiness Report104 spielte soziale Unterstützung eine große Rolle. In Waldingers Langzeitstudie waren Pensionäre glücklicher, wenn sie es schafften, ihre ehemaligen Arbeitskollegen durch neue Freunde zu ersetzen. Wer hingegen ohne soziale Bindungen das Alter verbrachte, war unzufriedener.105

Freunde sind also wichtig für unsere Zufriedenheit. Dabei geht Qualität vor Quantität: Nicht die Anzahl der Freunde sei entscheidend, sondern wie eng die Beziehungen sind. Es geht darum, sich auf jemanden verlassen zu können.

Freunde linderten die Symptome von depressiven Menschen106 und halfen ihnen zu genesen.107 In Anbetracht zunehmender Burnout-Raten sind Freunde folglich doppelt wichtig.

Die Palliativpflegerin Bronnie Ware verbrachte viel Zeit mit Todkranken und schrieb ein Buch darüber, welche fünf Dinge sterbende Menschen am meisten bereuen.108 Einer der fünf Punkte ist, den Kontakt zu Freunden nicht aufrechterhalten zu haben. „Viele meiner Patienten bedauerten, dass sie nicht genügend Zeit in ihre Freundschaften investiert hatten“, sagt Ware.109

„Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt.“ (Bronnie Ware)

Der Grund, den die Sterbenden für den Kontaktabbruch nannten, war nicht selten die Arbeit. Viele von uns würden sich gern öfter mit ihren Freunden treffen, wäre der Feierabend nicht immer so schnell vorbei. Aber kann die Arbeit das Glück ersetzen, wofür wir durch sie keine Zeit haben?


Macht Arbeit glücklich?

Rund um die Welt sind Menschen glücklicher, wenn sie einen Job haben. Arbeitslosigkeit macht hingegen unglücklich – nicht hauptsächlich wegen des geringeren Einkommens, sondern weil Sinn und Zugehörigkeit fehlen.110 Arbeitslosigkeit macht aber nicht nur Menschen ohne Job unglücklich, sondern auch die mit Job. Steigt die Arbeitslosenquote, sinkt auch deren Zufriedenheit.111 112 Die negativen Effekte der Arbeitslosigkeit halten übrigens an, selbst wenn Arbeitslose wieder in Arbeit kommen.113 114

Bürojobs (white-collar work) machen im Durchschnitt zufriedener als Arbeiterjobs (blue-collar work). Auch eine gute Bezahlung fördert die Zufriedenheit. Innerhalb eines Jobs spielen die folgenden Faktoren die größte Rolle für die Zufriedenheit:115

  • Work-Life-Balance,
  • Autonomie,
  • Abwechslung,
  • Jobsicherheit,
  • soziales Kapital (gemessen an Vertrauen und Kooperation) sowie
  • Gesundheits- und Sicherheitsrisiken.

Wann Menschen bei der Arbeit am glücklichsten sind, beschrieb auch der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi. Er war nicht der erste, der das Phänomen entdeckte, aber er gab dem Zustand seinen Namen: das Flow-Gefühl. Wer im Flow ist, versinkt, ist in Ekstase, gelassen, innerlich geklärt, fühlt sich mit etwas Größerem verbunden, während die Zeit verfliegt.116

„Challenge

Die Abbildung zeigt, wann wir im Flow sind. Wir müssen ein hohes Maß an Fähigkeiten anwenden und uns fordern, dürfen uns aber gleichzeitig nicht überfordern. (Mehr dazu in diesem Artikel.)

Welche Rolle spielt Leidenschaft?

Oft wird behauptet, man müsse seine Leidenschaft finden, um bedeutende Arbeit leisten zu können und glücklich zu sein. Nach Ansicht von Cal Newport117 ist es hingegen eher selten, dass die wahre Leidenschaft mit beruflichen Chancen vereinbar ist. Die meisten Leidenschaften sind schlichtweg Hobbies. Aber seit uns geraten wird, unserer Leidenschaft zu folgen, wechseln Menschen immer häufiger ihren Job. Sie suchen nach etwas, das Spaß macht. Der Arbeitsmarkt kann diese Nachfrage jedoch nicht befriedigen. Wir können nicht alle Schriftsteller und Biertrinker werden. So sinke die allgemeine Jobzufriedenheit.

Um zufrieden und gleichzeitig erfolgreich zu sein, rät er, seine Arbeit zur Leidenschaft zu machen. Je mehr Erfahrung jemand in einem Beruf hat, desto besser gefällt er ihm. Leidenschaft wächst daher mit der Zeit und der Erfahrung. Fähigkeiten und Expertise sind weitere Schlüssel, um die Kontrolle über seine Arbeit zu behalten und somit glücklicher zu sein. Ständig etwas Neues anzufangen bedeutet hingegen, dass wir immer wieder von vorn anfangen. Wir sollten deswegen nicht so viel grübeln, ob unsere Arbeit unserer Leidenschaft entspricht, sondern gut arbeiten.

Wichtiger als zu tun, was man liebt, sei: lernen zu lieben, was man tut. Eine bedeutende Mission zu finden helfe außerdem, stressige Phasen zu überstehen und zufriedener zu sein. Dies ist aber in der Regel erst der zweite Schritt. (Mehr zu diesem Thema in Patricks Artikel Deliberate Practice: Die Kunst, effektiv zu lernen)


Was macht noch glücklich?

Ein paar Glücksfaktoren möchte ich noch erwähnen, ohne ins Detail zu gehen und einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Sie tauchen in der Literatur immer wieder auf und könnten der Ausganspunkt für weitere Recherchen sein.

Persönliche Freiheit und Werte: Menschen, die unterdrückt werden, sind unglücklicher; außerdem wirkt es sich positiv aus, wenn man eine positive Lebensphilosophie hat, wie z. B. religiöse Menschen.118

Bildung/Lernen: Besser ausgebildete Menschen sind im Laufe ihres Lebens glücklicher als Menschen mit geringerer Bildung. Dies liegt u. a. daran, dass mehr Bildung ein höheres Einkommen ermöglicht.119 Lernen ist auch für uns ein wichtiger Glücksfaktor, wie Patrick in seinem Artikel beschrieben hat.

Positiv denken: Richard Carlson rät, an seinem Leben nicht endlos herum zu optimieren. Es sei, wie wenn man das Haus wetterfest machen wolle, aber nie zum Ende komme. Somit richtet man den Blick auf alles, was noch nicht passt und sieht nicht mehr, was alles gut ist.120 (Mehr dazu in diesem Artikel.)

Meditation: Für den Biochemiker und buddhistischen Mönch Matthieu Ricard hat Meditation das Potential, dass wir unser Leben positiver wahrnehmen. Es sei kein Luxushobby, sondern eine Fähigkeit, die unser ganzes Leben und Erleben verändern würde.121 Shawn Achor122 schwört ebenfalls auf Meditation, wie auch der Journalist Dan Harris. Er griff in seinem früheren Leben zu Kokain und Ecstasy, um mit seinem Stress klarzukommen. 2004 erlitt er eine Panikattacke vor laufender Kamera und krempelte sein Leben um. Meditation war ein wesentlicher Baustein für sein neues Leben.123 (Mehr dazu hier.)

Dankbarkeit: “Everything’s amazing“, betont der Comedian Louis CK, „and nobody is happy.”124 Wir sehen alles als selbstverständlich an: Handys, Banken, Flugzeuge oder WLAN im Flugzeug. Um die Wunder des Alltags nicht zu vergessen, verwendet der Benediktinermönch David Steindl-Rast Klebezettel, z. B. am Wasserhahn, um sich daran zu erinnern, welch Luxus fließendes Wasser ist.125 (Mehr dazu hier.)

Mentales Training: Der Dalai Lama sagt, äußere Umstände können nie glücklich machen. Nur mentales Training könne eine positive innere Haltung aufbauen, die auch negativen Einflüssen standhält. Universelles Mitgefühl sei ein großer Baustein sowie Spiritualität. Es brauche einen Perspektivwechsel, um das Gute erkennen, Toleranz und Geduld statt Ärger und Hass.126

Rückschläge nutzen: Aus Misserfolgen sollte man lernen bzw. gestärkt hervorgehen. Das schaffe Resilienz.127 Unser Selbstbild beeinflusst, ob wir Scheitern als Niederlage auffassen – oder als Chance zu wachsen.128

Zweck der Existenz: Um ein glückliches Leben zu führen, müssen wir Antworten auf die Fragen finden: Wozu sind wir hier? Wie kommen wir dem näher? Nur wer den Zweck seiner Existenz kenne, könne die richtigen Entscheidungen treffen und zufrieden sein.129 (Mehr dazu hier.)


Was sollen wir tun?

Das Leben ist kurz, wofür sollen wir also unsere Zeit einsetzen? Die Forschung besagt: in Zweifelsfall für Familie, Freunde und Gesundheit.130 Wir investieren zu viel Zeit für geldliche Ziele, dabei machen uns nicht-geldliche Ziele langfristig glücklicher. Wenn wir unsere Zeit für Gesundheit und Soziales einsetzen, haben wir nachhaltig etwas davon.

In meinem Kopf und Alltag hat sich die Philosophie von James Altucher131 eingebrannt. Er spricht von vier Säulen der Gesundheit:

  • Körperliche Gesundheit: vernünftig essen, schlafen, Sport treiben
  • Mentale Gesundheit: lesen, jeden Tag Ideen aufschreiben und Ideenmuskel stärken
  • Emotionale Gesundheit: sich mit positiven und inspirierenden Menschen umgeben
  • Spirituelle Gesundheit: dankbar und ehrlich sein, Menschen helfen, Kontrolle abgeben

Patrick und ich fanden das Konzept schon immer gut und haben nicht umsonst diese vier Säulen aufgegriffen. Bei Healthy Habits schreiben wir über EAT, MOVE, FEEL und GROW.

Mr Money Mustaches Ansatz sagt mir ebenfalls zu. Er setzt seine Prioritäten im Bereich Familie und Gesundheit. Zudem fragt er sich bei Entscheidungen, was ihn glücklicher machen würde. Zur Erklärung zieht er die gute alte Maslowsche Bedürfnispyramide heran:

Einfache Bedürfnishierarchie nach Maslow

Im Laufe des Lebens arbeiten wir uns von unten nach oben, d. h. zuerst erfüllen wir unsere physiologischen Grundbedürfnisse wie Atmen, Essen, Trinken und Schlafen. Sobald diese erfüllt sind, blicken wir nach oben auf die nächste Ebene. Wir wollen unsere Gesundheit, die Familie, den Job und das Eigentum sichern. Ist diese Ebene erfüllt, treten soziale Bedürfnisse wie Anschluss, Liebe und Intimität in den Vordergrund. Wenn dies abgehakt ist, streben wir nach Individualbedürfnissen, z. B. Stärke, Erfolg, Ansehen, Wertschätzung. An der Spitze stehen Selbstverwirklichung, Kreativität und Wachstum.132

Das Problem unserer reichen Welt sei ein Stolperdraht auf der Sicherheitsebene: Die Konsumkultur suggeriert, dass Luxusgüter uns Respekt, sexuelle Intimität, Selbstbewusstsein und sogar Selbstverwirklichung verschaffen. Stattdessen rauben sie uns jedoch Sicherheit, denn sie leeren unseren Geldbeutel. Wir werden abhängig von Jobs und nebenbei krank und schwach, weil wir zu viel sitzen.133

Die Lösung liegt darin, die Fallen zu erkennen und „auf intelligente Art und Weise den Belohnungsknopf auf jeder Ebene der Pyramide zu drücken134 Dazu gehört das Wissen, wann genug ist:

  • Die erste Belohnung ist ausreichend nahrhaftes Essen, das uns gesund hält. Ständig essen zu gehen oder jeden Tag Kuchen zu essen, hilft aber nicht weiter (siehe abnehmender Grenznutzen).
  • Die nächste Belohnung kommt durch Sicherheit für uns und unsere Angehörigen. Mehrere Häuser und Boote bringen keine Extrapunkte.
  • Wir können nur einer begrenzten Anzahl an Personen nahe sein. Ruhm fördert unsere engen Beziehungen nicht, obwohl er das Selbstbewusstsein auf der nächsten Ebene erhöhen kann.

Welche Entscheidung wir auch treffen, die Bedürfnispyramide könnte ein geeigneter Maßstab sein. Die Frage ist nicht, ob ein Gegenstand die Zufriedenheit auf einer Ebene erhöht, sondern ob das Leben aufgrund eines Defizits auf dieser Ebene vorher schlecht war. Meistens ist das nicht der Fall. Ein Fitnesstracker verspricht dem Käufer beispielsweise, schneller seinen Puls zu checken. Aber war das Leben vorher schlecht, weil er seinen Puls nicht kannte? Wenn nicht, wird das Gadget nicht glücklicher machen.

In den letzten Jahren verfolge ich einen ähnlichen Ansatz wie Mr Money Mustache und bin relativ streng bei der Frage: „Macht mich XY glücklicher?“ Die meisten Dinge fallen durch.

Dieser Ansatz gilt aber nicht nur für triviale Konsumentscheidungen. Auch in Bezug auf die Karriere und unsere Freizeit können wir dieses Konzept anwenden, wie Mr Money Mustache schreibt: 135

[Mein Blog] war letztendlich eine ziemlich gute Idee und hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Zeitig in Rente zu gehen ist schon großartig, aber einen langen und jugendlichen Ruhestand zu genießen, wobei man das Gefühl hat anderen Leuten zu helfen, ist noch viel besser. […]

Diese gute Idee hat ihm in sechs Jahren viel Aufmerksamkeit und über 25 Millionen Besucher beschert. Die regelmäßigen Besucherzahlen sind siebenstellig. Die Medien reißen sich um ihn. Das alles ist verlockend – auch für jemanden, der eigentlich schon in Rente gegangen ist:

Es ist schwierig, so eine große Chance zu haben und trotzdem überwiegend ein Leben im Ruhestand zu führen.

Es wäre naheliegend, mehr Zeit und Geld in das Projekt zu investieren und Leute einzustellen. So könnte er mehr Geld verdienen und damit wiederum mehr Menschen helfen.

Aber ich mag es nicht wirklich, drinnen zu sitzen und den ganzen Tag zu tippen. Stattdessen entscheide ich mich ständig dafür, nachlässig zu sein und mich Niedriglohn-Do-it-yourself-Bauarbeiten hinzugeben sowie Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen.

Er saniert beispielsweise gerade ein altes Gebäude, das er gekauft hat, fährt in den Urlaub und bastelt mit seinem Sohn selbstgemachte Zielfernrohre für Spielzeugpistolen.

Es gibt so viel zu tun im Leben abseits von der „wichtigsten“ Arbeit. Der selbstauferlegte Druck immer mehr zu tun nervt, aber es wäre albern, wenn ich mich über diese Art von Leben beschweren würde.

Das Problem am Glück ist der ständige Widerspruch zwischen Mehr-wollen und Sich-zufrieden-geben. Vielleicht müssen wir diesen Widerspruch (endlich) akzeptieren, um glücklich zu werden.136

Wir haben allerdings auch einfach nicht die besten Anlagen, um glücklich zu sein, wie das folgende Problem einer 27-Jährigen zeigt, das sie in einem Psychotherapie-Forum schildert:137

Ich bin so glücklich oder zu glücklich und wollte fragen, ob das normal ist? […] Ich bin, seit ich mich erinnern kann, nur glücklich. Alles läuft super. Ich hab ´ne Beziehung, die supertoll läuft, wir haben wahnsinnig viel Sex, der extrem gut ist, ich verstehe mich mit meiner Familie, hab viele Freunde, wohne in einer WG, in der ich mich super wohlfühle und den ganzen Tag Spaß habe und mein Studium macht mir auch enorm viel Spaß […]. Finanziell hab‘ ich auch keine Probleme und auch sonst geht´s mir wirklich gut. Mit meinem Körper bin ich sehr zufrieden, meine Busen sind zwar nicht die größten, aber ich finde sie trotzdem schön. […] Nur dass ich eben keine Probleme hab im Vergleich zu anderen und mir das allmählich komisch vorkommt. Hab ich ein Recht darauf so glücklich zu sein?

Ähnliche Artikel

Quellen

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  2. Die Presse: Britische Lottogewinnerin will Lotterie verklagen
  3. Die Dailymail: From the Canaries to the courtroom: […]
  4. Express: Dann lieber arm! Unglaublich, wie viel Pech diese Lottogewinner am Ende hatten!
  5. Statista: Umfragen und Statistiken zu Lotto und Lotterie
  6. Kelbet: 10 Dinge, die wahrscheinlicher sind als im Lotto zu gewinnen
  7. bigfm: Nappiness: Warum ein Nickerchen uns glücklich macht
  8. ELLE: Neue Studie zum „Tag des Positiven Denkens“: Weinen macht glücklich! Wir erklären, warum
  9. Luzerner Zeitung: Gezwitscher macht glücklich
  10. We love nature: Scharf essen macht glücklich und bei Erkältung warm
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  76. Elizabeth Dunn und Michael Norton: Happy Money: So verwandeln Sie Geld in Glück
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  120. Richard Carlson: Alles kein Problem
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  126. Dalai Lama: Die Regeln des Glücks: Ein Handbuch zum Leben
  127. Shawn Achor: Happiness advantage
  128. Carol Dweck: Selbstbild: Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen bewirkt
  129. John Strelecky: Das Café am Rande der Welt
  130. Richard A. Easterlin: Building a Better Theory of Well-being
  131. James Altucher: How to be the Luckiest Guy on the Planet in 4 Easy Steps
  132. Wikipedia: Maslowsche Bedürfnishierarchie
  133. Peter Adeney alias Mr Money Mustache: Happiness is the Only Logical Pursuit
  134. Peter Adeney alias Mr Money Mustache: Happiness is the Only Logical Pursuit
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  136. Scott H. Young: The problem of happiness
  137. ynk: Ich bin so glücklich, ist das normal?

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