Machen wir uns nichts vor: Fast jeder möchte ein paar Kilo weniger wiegen.
Ob diese Kilos wirklich etwas ändern würden oder nicht – unsere Figur kann uns richtig stressen. Bei mir löste die Waage früher regelmäßig schlechte Laune aus. Ich fühlte mich dann auf Partys, beim Sport und am Strand ziemlich schlecht.
Vielleicht hörst du wie ich früher andere Menschen sagen: „Du musst doch nicht abnehmen!“ Doch das half mir nicht. Ich fühlte mich unverstanden, nicht ernst genommen.
Ich aber will deine Sorgen ernst nehmen. Wenn du abnehmen möchtest oder es dir einfach darum geht, dein Gewicht zu halten, dann erfährst du in diesem Beitrag einen möglichen Weg.
Es soll nicht um Ernährung oder Sport gehen, sondern um einen Ansatz, der von innen zufrieden macht. Das macht ihn mir besonders sympathisch.
Du kennst bestimmt schon unsere (negative) Einstellung zu Diäten und zum Wiegen. Falls nicht, empfehle ich dir diese Artikel:
- Warum Turbo-Diäten nichts bringen
- 10 erfolglose Wege, auf denen Patrick abzunehmen versuchte
- Warum Joggen sich nicht zum Abnehmen eignet
- Essen und Sport – Meine wichtigsten Learnings der letzten Jahren
- Warum du keine Kalorien zählen solltest
Obwohl wir gegen Diäten sind, nenne ich den Ansatz Flow-Diät. Für mich funktioniert sie. In der Vergangenheit habe ich immer dann ein paar Kilo abgenommen, wenn ich in einer Flow-Phase war. Heute hilft mir Flow dabei mein Gewicht zu halten, denn anstatt aus den falschen Gründen zu essen, habe ich ein Herzensprojekt, das mich ablenkt und erfüllt.
Aber fangen wir von vorne an!
Über das Flow-Gefühl
Was ist Flow überhaupt? Wikipedia hilft weiter:
„Flow bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit (Absorption), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.“
Flow erlebst du bei einer Aufgabe, die dich fordert, aber nicht überfordert. Du setzt dabei deine Fähigkeiten ein und siehst in der Regel auch recht schnell ein Ergebnis. Du bist vertieft, die Zeit verfliegt.
Flow wird auch im Zusammenhang mit Programmieren, Tanzen, Computerspielen und Schach beschrieben.
Ich erlebe Flow vor allem beim Basteln an Websites. Ab und zu spüre ich es auch, wenn ich kreativ arbeite, einen Text schreibe oder eine Grafik bastle, wenn ich Sport mache und mich mit Freunden stundenlang über Gott und die Welt unterhalte.
Glaube nicht, dass das Flow-Gefühl tage- oder wochenlang anhält! Es sind eher kurze Episoden, ein paar Stunden, in denen ich alles um mich herum vergesse. Auch das Essen.
Wann der Flow-Ansatz für dich funktionieren könnte:
Ich will keine falschen Hoffnungen in dir wecken. Es kann sein, dass die Flow-Diät bei dir nicht funktioniert. Es gibt aber ein paar Indizien, die dafür sprechen, dass Flow dir helfen könnte:
- Du isst häufig aus Langeweile.
- Dein Selbstwertgefühl ist niedrig.
- Du fühlst dich bzw. bist häufig allein.
- Gerade abends weißt du nicht, wohin mit dir.
- Dir fehlt ein Herzensprojekt.
Jeder Mensch ist anders. Die paar Kilos zu viel, die du loswerden möchtest, hast du aus bestimmten Gründen angesammelt. Wenn es die gleichen Gründe wie bei mir sind, passt die Flow-Diät zu dir.
Woher meine paar Kilos zu viel kamen
Ich habe früher oft aus Langeweile und Heißhunger gegessen. Zu Studienzeiten überkam mich gerade abends eine gewisse Leere. Nach dem Abendbrot konnte ich nicht aufhören zu essen, auch wenn ich längst satt war. Nach und nach ging ich immer wieder zum Kühlschrank und aß, was eben da war.
Manchmal aß ich mein ganzes Obst auf, weil der abendliche Appetit auf Süßes nicht nachließ. Vor diesem Hintergrund schwankte ich immer wieder zwischen „Lieber keine Süßigkeiten zu Hause haben“ und „Dann lieber mal ein bisschen Schokolade essen und gut“.
Eine befreundete Psychologin klärte mich dazu mal auf: Es sei normal, dass wir gerade abends unkontrolliert essen, da die Selbstkontrolle den ganzen Tag über funktioniert, später aber ermüdet und abends in sich zusammenfällt. Erst recht, wenn niemand zusieht!
Auch andere Mahlzeiten, wie z. B. das Frühstück, dehnte ich manchmal ewig aus. Ich zögerte es hinaus aufzustehen und die Gemütlichkeit zu beenden.
Lange Zeit war Essen für mich eine Kompensation von Einsamkeit und Langeweile. Kein Wunder, dass herkömmliche Diätansätze nicht funktionierten.
Warum andere Diäten nie funktionierten
Diäten konzentrieren sich auf ein Lebensmittel (z. B. Kohlenhydrate) oder auf eine bestimmte Tageszeit (nach 18 Uhr). Sie vernachlässigen die psychische Seite unseres Essens.
Doch es fängt im Kopf an!
Die Ursachen für mein falsches Essen waren Einsamkeit, Langeweile, Leere, eine fehlende sinnvolle Beschäftigung am Abend, ein Ausgleich, Entspannung.
Wenn du mit dir unzufrieden bist, abends nicht runterfahren kannst und Probleme mit Knabbern kompensierst, wirst du eine Schlank-im-Schlaf-Diät nie packen. Auch ein eiweißhaltiger Diätdrink setzt nicht an der Wurzel allen Übels an.
Lieber etwas wollen, statt alles nicht zu wollen
Es half mir früher nicht, dies und jenes nicht zu wollen: Brot, Pasta, zu große Portionen, Süßigkeiten. Der (geplante) Verzicht erzeugte erst recht ein großes Verlangen. Mit relativ viel Sport versuchte ich gegenzusteuern, doch nach längeren Jogging-Runden hatte ich Riesenhunger und aß zu große Portionen. Das nicht zu wollen, schaffte ich nicht.
Es ist anstrengend, 100 Dinge gleichzeitig nicht zu wollen, zu dürfen, sich zu verbieten.
Wenn du dir ständig etwas verbietest, dann schwach wirst und dich dafür innerlich beschimpfst, kannst du dich selbst zugrunde richten. Es zermürbt. Ich hatte ein ziemlich negatives Bild von mir selbst.
Statt alles nicht zu wollen, half es mir, etwas zu wollen. Ich kam mehr oder weniger zufällig zu einem Projekt, in dem ich mich verwirklichen und vertiefen konnte. Es half mir den Fokus auf positive Dinge zu richten: meine Fähigkeiten, Kreativität, Flow.
Warum Flow sich positiv auswirkt
1. Flow lenkt ab
Gegen Heißhunger hilft sich 15 Minuten abzulenken. Einmal vertieft, ist das Flow-Gefühl eine der besten Ablenkungen.
Erstmals erlebte ich das vor ein paar Jahren, als ich ein Website-Projekt startete. Es machte mir Spaß die Website zu bauen, am Design zu feilen und Texte zu schreiben.
Ich war im Flow. Währenddessen verflogen die Zeit und jeglicher Hunger. Genau so geht es mir heute immer noch, wenn ich an einer Seite bastle.
Doch es geht nicht nur um die Ablenkung. Du sollst schließlich nicht nur vor deinem Appetit oder Hunger davonrennen!
2. Flow kommt bei sinnvollen Tätigkeiten
Ist dir aufgefallen, dass Fernsehen und im Internet surfen kein Flow-Gefühl erzeugen? Du magst versunken sein, die Zeit mag verfliegen, aber diese passiven Beschäftigungen fordern dich nicht und rufen auch kein Wohlbefinden hervor.
Flow-Aktivitäten sind in der Regel sinnvoll, d.h. sie tragen etwas zu deinem Wohlbefinden bei. (Ausnahme: Computerspiel-Flow entwickelt sich zur Sucht.)
3. Flow macht zufrieden und steigert das Selbstwertgefühl
Flow-Tätigkeiten sind eine Quelle für Selbstwertgefühl und Zufriedenheit: Du vertiefst dich und erreichst etwas, weil du etwas kannst oder lange genug übst.
Wenn du stundenlang etwas gekocht, gebacken, geputzt oder gehäkelt hast, bist du zurecht stolz auf dich – auch wenn du es nicht zugibst. Selbermachen macht zufrieden!
Ich habe selbst oft mit meinem Selbstwert zu kämpfen. Doch nach ein paar Bastelstunden an meiner Seite bin ich schon ein bisschen stolz. Zumindest für einen kurzen Moment fühle ich mich gut (bevor ich mir sofort das nächste To Do suche).
Na gut, wir reden jetzt doch mal kurz über Sport: Bewegung erzeugt Glücksgefühle und baut Spannungen ab. Da ich mich bei dem Training konzentrieren muss, gefordert bin und nicht auf die Uhr gucke, bin ich im Flow. Das ist mir wichtiger als die Kalorienkomponente an diesem Hobby. Sie macht mich zufrieden und ich esse danach nicht aus Frust oder Langeweile.
Wenn ich mit Freunden stundelang quatsche, tue ich nicht nur etwas für mein Sozialleben. Ich bin im Flow. Es macht mich ebenfalls zufrieden und lässt mich ein Zugehörigkeitsgefühl spüren.
Wobei du Flow erleben kannst
Egal, welchen Bereich du dir für dein Flow-Gefühl aussuchst, das Ziel ist, dass du dich gut fühlst. Viele Probleme verschwinden, wenn du mit dir zufrieden bist und aufhörst auf dir herumzutrampeln. Statt dich an Kalorien aufzuhängen, solltest du an deinem Wohlbefinden ansetzen.
Wobei kannst du dich so richtig vertiefen und die Zeit vergessen? Wenn du das Gefühl nicht (mehr) kennst, könntest du dich an deine Kindheit erinnern und überlegen, wobei du damals versunken bist.
Ein paar weitere Ideen:
- Lesen
- Gartenarbeit
- Hausarbeit
- Kochen
- Handarbeit
- Spaziergänge
- Meditation
- Sex
- Musik hören/machen
- …
Dies sind nur Anregungen. Was dich versinken lässt, kannst nur du wissen oder ausprobieren.
Fazit
Klar, mittlerweile hat sich mein Gewicht nicht nur wegen meinen Website-Projekten eingepegelt. Ich halte mein Gewicht auch, weil ich echtes Essen esse und mich möglichst viel bewege. Doch wenn du meinen größten Tipp wissen willst, wie du grundlegend an deinem Essen etwas ändern kannst, dann ist es der Flow-Ansatz.
Gerade wenn abends die Leere kommt oder du dich schlecht fühlst, kann dir ein Herzensprojekt helfen. Es wächst mit dir zusammen und lenkt dich von einem sinnlosen Ersatz, dem Essen, ab.
Ich würde dir wünschen, dass du den Flow für dich (wieder-) entdeckst.
Wobei versinkst du? Was erzeugt bei dir ein Flow-Gefühl? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Nähen und Schreiben hilft bei mir ganz besonders. Aber ich bin auch so eine kleine Webseitenbastlerin. Als ich vor Jahren damit anfing, konnte ich gut und gerne Stunden mit dem Design verbringen. Aber man muss dann vorsichtig sein, dass man nicht nach Ende des Projekts alle Mahlzeiten aufholt ;) Auch das ist mir schon oft passiert.
Hallo Care,
danke für deinen Kommentar! Ja, das stimmt. Das Risiko ist da. Ausgehungert sein kann immer nach hinten losgehen.
VG Jasmin
Hallo Jasmin, Du sprichst mir aus dem Herzen. Gerade abends kommt die Lust auf Süßes. Ich habe keinen Frust und mir geht es gut, ich bin nicht einsam etc. Ich denke, das kommt daher, dass am Tag so viel los war und ich zum „Runterkommen“ zum Essen greife oder zu einem Glas Wein und anschließend noch was esse. Daher kommen auch meine zusätzlichen Pfunde. Im Internet surfen ist zwar interessant, aber nicht erfüllend. Ich weiß das alles, nur die Gewohnheit läßt mich des Öfteren in diese Falle tappen. Danke für den guten Artikel! Lieben Gruß, Brigitte
Hallo Brigitte,
vielen Dank für deinen Kommentar und das Lob – darüber freue ich mich sehr. Ja, ich denke, es geht vielen so. Wir versprechen uns Entspannung und Abschaltenkönnen vom Surfen und Fernsehen, aber es klappt nicht. Ich hoffe, die Denkanstöße helfen dir ein klein wenig!
Liebe Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin,
ich verliere mich gerne in spanneden Geschichten. Brauch nur ein gutes Buch und eine gemütliche Leseecke und bin glücklich. Auch Kochen habe ich seit ein paar Jahren für mich entdeckt und probiere gerne neue Rezepte, Zutaten und spontane Ideen aus…. Plötzlich wird Zeit und Raum völlig nebensächlich und man konzentriert sich nur noch auf die eine Sache und wundert sich dann wenn man kurz wieder zurück in die Gegenwart kommt wie die Zeit rumgegangen ist :-)
Hatte es auch mal mit Stricken versucht aber daran bin ich kläglich gescheitert… Die Geduld am Anfang wollte einfach mit kommen und daher war es eher Frust als Entspannung.
Dieses Frühjahr habe ich neue Projekte im Garten gestartet (Brokkoli, Zucchini und Kürbis im Beet gepflanzt)… bin gespannt ob das alles so funktioniert :-)
LG
Hallo Victoria,
ja, beim Lesen kann ich die Zeit auch vergessen, aber dafür muss es ein richtig gutes Buch sein. Bei der Gartenarbeit verliere ich dagegen schnell die Geduld. Es kommt mir oft sehr sinnlos vor, aber ich kann gut nachvollziehen, dass du dich darin auch verlieren kannst.
Viel Erfolg dabei!
LG Jasmin
Ich kann die Abende gut mit Nähen verbringen. Der Vorteil beim Nähen ist, dass man nicht mal eben zu einer fettigen Nascherei wie Chips oder Schokolade greift, weil man gleich dreckige Finger bekommt :) Oft vergeht die Zeit dann wie im Flug und es ist oft so spät, dass ich fast direkt ins Bett gehen kann. Leider ist mir nicht jeden Tag nach nähen zumute und die Versuchung, den Tag auf dem Sofa mit Sachen zum Schnabüseln zu beenden, ist doch sehr groß. Oft unterliege ich ihr dann leider auch.
Hallo Jasmin,
danke für die Inspirationen. Ich habe nicht mit dem Gewicht zu tun (hab eher Mühe, nicht zu WENIG zu wiegen ;-). Dennoch kann ich deine Gedanken gut nachvollziehen. Bei mir ist das Glas Wein am Abend. Das kann für mich schon zum „Tröster“ werden, ich fühl mich dann einfach wohl und kann gut abspannen. Wenn ich mich in diesem Sinne JEDEN Abend „wohlfühle“ muss ich die Notbremse ziehen. Flow erlebe ich dann als Hilfe – und zwar beim Malen. Da kann ich dann die Zeit vergessen – sie ist keine Kategorie mehr.
Und als Grundlage: ausreichend Sport, bei dem ich richtig an die Grenzen komme.
LG
Jan
Vielen vielen Dank für den interessanten Beitrag, ich habe noch nie einen Beitrag gelesen, der so gut auf mein „Problem“ zutrifft wie dieser hier.
Ich finde es sehr schwer in den Flow zu kommen und es klappt auch nicht immer – bei weitem auch nicht bei allem, aber wenn es mal gelingt, tut es unheimlich gut.
Aber ist dieser Flow denn auch eine Dauerlösung? Es ist ja doch sehr schwierig, immer wenn es zu Heißhungerattacken oder ähnlichem in den Flow zu kommen, weil es doch nicht selten vorkommt. Hmm
Ich habe das so verstanden, dass man sich bemühen sollte, möglichst im Flow zu bleiben und sich immer wieder zurückzuholen. Man kann das auch mit Achtsamkeit bezeichnen. Dann kommt es immer seltener zu irgendwelchen Ersatzhandlungen …
Hallo Brigitte,
ja, entweder im Flow bleiben, wenn wir von einem Abend reden, bzw. versuchen, wieder in den Flow zu kommen, wenn wir über mehrere Abende in Folge reden. Ich habe Flow-Phasen, die ein paar Stunden anhalten können. Aber ich bin nie tagelang im Flow. Wem das Gefühl neu ist, für den ist vielleicht auch eine 30-minütige Flow-Phase ein Anfang. Das schwierigste ist sicher, erstmal rauszukriegen, wobei man in den Flow kommt.
LG Jasmin
Hallo philbriel,
vielen Dank für dieses Feedback! Das hat mich sehr gefreut. Es klappt sicher nicht immer. Aber aller Anfang ist schwer. Selbst wenn du es vielleicht nur ab und zu schaffst, dich mit einem positiven Projekt abzulenken, wirst du merken, dass es dir hilft und dir ein gutes Gefühl gibt. Das wird dich beim nächsten oder übernächsten Mal motivieren. Ich denke, du könntest es einfach mal ausprobieren. Ich würde dir wünschen, dass es dir hilft!
Liebe Grüße
Jasmin
Vielen Dank, das werde ich definitiv mal ausprobieren. Ist mir ja in dieser Art auch schon aufgefallen, dass diese positive Ablenkung wahre Wunder wirkt :) Aber wie bereits erwähnt ist es wirklich schwer erstmal herauszufinden, was einen überhaupt in diesen Flow bringen kann – und diesen dann auch am nächsten Tag wieder hinzubekommen. Ich werde es auf jeden Fall versuchen.
Liebe Grüße
Philipp
Wenn ich Motorrad fahre, bin ich ganz bei mir, voll Konzentration, die mit einer großen Freude einhergeht. Ich schaue auf bei anderen Dingen, die ich mache, bei mir zu sein und nicht mehr wie früher stolz auf meine „Multitasking-Fähigkeit zu sein. Ungeliebte Dinge wie Hausarbeit mit Freude tun, das geht …
Hallo Jasmin,
Ich kenne niemanden den das Thema nicht betrifft. Ich glaube auch,dass es etwas die frühkindliche Erziehung betrifft. Zuerst war es das Stillen/oder Flasche zur Beruhigung, später ein Stück Schokolade von der Oma,wenn das Kind vom Klettergerüst runtergefallen ist. Essen tröstet über etwas hinweg. Da ist auch ein Ansatz sich über die eigenen Gefühle klar zu werden. Obwohl Ablenkung auch gut hilft.
Liebe Grüße
MV
Ich habe mich in letzter Zeit öfters gefragt, warum ich den ganzen Tag diszipliniert essen kann und Abends dann das große Futtern beginnt!? Der Ansatz des Psychologen klingt einleuchtend!
Aber im Grunde weiß ich ja, das Ablenkung dagegen helfen würde. Das Problem ist, dass der innere Schweinehund einen Abends oft an die Couch fesselt!
Die Kraft den Schweinehund zu überwinden schwindet am Abend also genau so wie die Selbstbeherrschung beim Essen!
;(
da haben wir mein Problem: Ich bin Hausfrau und esse jedesmal was, wenn ich in der Küche vorbeikomme, also ständig. Bei einer Großfamilie fallen 1 Std. Büroarbeit und 1 Std. Wäsche, 1 Std. Kochen täglich an.
Als ich als Ingenieuse gearbeitet habe, hatte ich die ersten Wochen vormittags riesigen Hunger, bis ich mich dran gewöhnt hatte, vormittags einfach nichts zu essen, so wie früher in der Schule.
Hausarbeit ist leider kein Flow für mich, obwohl ich extra auf einer Hauswirtschaftsschule war, um ihn rationell hinter mich bringen zu können. Und obwohl ich sehr kreativ bin. Was tun? Die Arbeit wechseln kann ich nicht.
Mit Geboten (nur Gesundes essen) oder Verboten (nicht Naschen) komme ich nur weiter, wenn ich ausgeglichen bin – danke, daß Du das so schön in Worte gefaßt hast.
Hallo Viola,
danke für dein Lob! Wenn in der Küche nur gesunde Snacks bereitliegen würden, z. B. Gemüse und Obst, wäre das Naschen vielleicht nicht so fatal?
Hausarbeit versetzt mich auch nur bei guter Laune in Flow. Trotzdem muss sie gemacht werden. Mir hilft nur, mich auf das Ergebnis zu freuen, denn dann fühle ich mich einfach wohler.
LG Jasmin
Hallo Viola,
das „Hausfrauenproblem“ kenne ich, habe es allerdings schon etwas länger hinter mir. Was mir damals gut getan hat, war die Mitgliedschaft in einer Gymnastikgruppe, wir Frauen haben uns auch privat zum Nordic Walken getroffen. Das hat mich in den Flow gebracht, musste mich zwar abends aufraffen, aber da wir uns gegenseitig angerufen haben, hat das immer gut funktioniert.
LG Brigitte
Hi Jasmin,
Janas Text kann ich voll unterschreiben. Nähen (und quilten) ist für mich die ideale Abendbeschäftigung, weil ich da tatsächlich in den Flow komme und nicht mal ans Essen denke.
Was aber neben nähen, Sport und Freunden auch gut hilft, ist die Beschäftigung mit Babys und Kleinkindern (bei meinen Nachbarn und jetzt ganz neu als Ehrenamtliche). Sie geben so offen und ehrlich, dass ich mich jedes Mal so rundherum zufrieden fühle, dass ich tatsächlich erst ans Essen denke, wenn echter, körperlicher Hunger auftaucht.
LG Katharina
Hey Katharina,
danke für deinen Kommentar. Mir persönlich ginge es wahrscheinlich nicht so, da mich Kinder und Babys eher nervös machen, aber ich kenne das von anderen. Vielleicht kommt das irgendwann :-)
LG Jasmin
Hallo Jasmin,
mit einem Satz hast Du es wirklich auf den Punkt gebracht: „Doch es fängt im Kopf an.“
Das ist der Dreh- und Angelpunkt wenn wir essen ohne körperlichen Hunger zu haben. Letztlich will sich jeder Mensch gut fühlen und wie oben schon erklärt wurde ist es in unserem Kulturkreis sehr verbreitet sich mit Essen zu belohnen, zu beruhigen oder durch Essen runterzukommen.
Ich bin zur Zeit auch gerade am abnehmen, 11 kg hatte ich bereits geschafft nun geht es geradewegs in die andere Richtung. 4kg zugenommen.
Ich arbeite gerade daran meine Einstellung zum Essen grundsätzlich zu ändern, d.h. Nur noch zu essen wenn ich körperlichen Hunger habe und aufzuhören, wenn ich satt bin.
Dein Artikel ist ein Fingerzeig in die richtige Richtung, andere Wege finden um sich gut zu Fühlen. Im Flow sein ist da mit Sicherheit eine gute Variante.
Hallo Jens,
für dein Abnehmprojekt findest du hier bei uns im Blog viele Anregungen. Bin gespannt, wie es läuft bei dir. Viel Erfogl!
LG Jasmin
Hallo Jens,
ich kenne dein Problem nur all zu gut. Ich glaube, wenn man sich zu sehr auf sein Abnehmprogramm konzentriert, benötigt es zu viel psychische Energien. Und obwohl wir wissen, was gesund ist und was unser Körper benötigt, scheint unser Unterbewusstsein oft das Gegenteil zu wollen. Konzentrier dich nicht zu sehr auf dein Essen – sondern such dir Lebensbereiche, die du optimieren kannst.
Übrigens: Ich bin tendenziell auch ein Zu-viel-Esser. Ich esse meinen Teller immer auf. Der Trick: Nur einen kleinen Teller benutzen, und das restliche Essen gleich in die Tupperdose packen. So kannst du den Teil, den du zu viel gekocht hast, am Abend oder am nächsten Tag noch essen.
LG Rina
Hey Jasmin,
ein toller Artikel über Flow. Ich muss dir zustimmen. Seit ich mich intensiv mit dem Thema „Produktivität“ beschäftige, laufen viele positiven Gewohnheitsänderungen wie von alleine. Auch die Ernährung optimiert sich immer weiter. Momentan hoffe ich auf einen festen Job, der noch mehr Struktur in mein Leben (und somit mein Ernährungs- und Sportverhalten) bringt. Doch bis dahin beschäftige ich mich mit dem Thema „Produktivität“. Ich möchte es einfach nur vollständig erfassen. Es ist momentan der Grund, warum ich morgens sofort aufstehe, wieder richtig viel lese und bis nachts Grafiken bastele. Ich bin so was von im Flow.
Ich hatte mal einen Artikel zu einem ähnlichen Thema geschrieben. Es ging darum, nicht seine ganze Energie auf die Ernährungsumstellung zu lenken. Sondern die Lebensbereiche so zu optimieren, dass man zufriedener ist. Die Sache mit der gesunden Ernährung kommt dann fast von ganz allein. Schau doch mal rein: http://new-habits.de/lebenskreis/
Liebe Grüße
Rina