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Bei vielen Texten über Hochsensible (HSPs) geht es um Problemlösung und Alltagsbewältigung. Kein Wunder, denn HSPs ticken anders und stoßen im Alltag oft an ihre Grenzen. Wie auch Patrick und ich zweifeln Hochsensible deshalb oft an sich, analysieren ihre Schwächen, lesen Ratgeberliteratur und beschäftigen sich mit Selbstoptimierung. Wir sind gut darin Fehler aufzuspüren, nach Perfektion zu streben und über uns selbst zu reflektieren. Das begünstigt den Fokus auf die eigenen Makel.
Nichts gegen Selbstkritik, nichts gegen Wachsen-wollen – aber das Selbstwertgefühl bleibt irgendwann auf der Strecke. Nicht nur deshalb sollten wir uns zur Abwechslung unsere Stärken vergegenwärtigen – auch wenn sie sich für HSPs selbstverständlich anfühlen.
In diesem Beitrag möchte ich ein paar der zahlreichen Stärken von Hochsensiblen aufzeigen. Ich glaube, die Liste könnte manche HSPs in einem schwachen Moment aufmuntern. Sie könnte zur Aufklärung bei Neulingen in dem Thema oder bei Angehörigen beitragen. Vielleicht erkennst auch du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder.
Manche der folgenden Stärken zeichnen auch Nicht-Hochsensible aus, die sich von diesem Beitrag ebenfalls gern angesprochen fühlen dürfen.
Es würde sich für mich unvollständig anfühlen, wenn ich die Schattenseiten mancher Stärken unerwähnt ließe. Trotzdem bleibt die ausdrücklich positive Botschaft:
Die Stärken von Hochsensiblen sind so vielfältig wie nützlich für die Gesellschaft, auch wenn das im alltäglichen Lärm untergeht.
1. Besondere Sinneswahrnehmung
Es ist die Eigenschaft von Hochsensiblen, die meist zuerst genannt wird: HSPs haben oft besondere Fähigkeiten in Bezug auf ihre Sinneswahrnehmung. Manche verfügen über ein absolutes Gehör (und können deshalb die Höhe eines beliebigen Tones bestimmen). Andere können auf Anhieb eine weit entfernte Geruchsquelle identifizieren. Eine Freundin erzählte mir beispielsweise von jemandem, der geringste Farbabweichungen bei Bildschirmen oder Brillengestellen mit bloßem Auge erkennt.
Nicht immer macht diese Stärke das Leben leichter, denn ein unangenehmer Geruch oder ein noch so leises Fiepen würde man auch gern ausblenden. Trotzdem gibt es viele Gründe diese Eigenschaft zu schätzen, denn beispielsweise ist sie in vielen Berufen ein großer Vorteil.
2. Sinn für Ästhetik
Manche Hochsensible haben ein besonderes Gespür für zusammenpassende Farben, Stile, Schnitte und Muster. Sie wissen instinktiv, welche Schriftart am besten passt, welche Bildaufteilung besonders angenehm für den Betrachter ist, welches Möbelstück das Zimmer vervollkommnen würde usw.
Ich denke bei diesem Punkt sofort an die Instagram-Fotos einer befreundeten Fotografin. Ihre Fotos von anderen, ihrer Wohnung und sich selbst zeigen, dass sie einen außergewöhnlichen Sinn für Ästhetik hat. Für ihre Fotos sind sicher weitere hochsensible Stärken zuträglich, z. B. sich vertiefen zu können und nach Perfektion zu streben. Dazu kommen wir gleich noch.
3. Gutes Zuhören / Merken von Details
HSPs mögen Tiefe – auch bei Gesprächen. Einmal in ein Gespräch verwickelt, merken sie sich oft Details, die anderen entgehen. Sie sind gute Zuhörer, weil sie Reize intensiver verarbeiten als Nicht-Hochsensible. Sie wissen noch Monate später, was jemand gesagt, gegessen oder getragen hat. Das vermittelt dem Gegenüber oft das angenehme Gefühl von Interesse und Anteilnahme.
Manchmal hat diese Gabe den Nachteil, dass HSPs schlecht mit viel Input (z. B. vielen Gesprächen) zurechtkommen. Wenn mein Kopf abends rattert und erst alles einsortieren will, lässt der Schlaf auf sich warten. Außerdem können HSPs wenig mit Small Talk anfangen. Sie unterhalten sich meist lieber (unter vier Augen) über echte Themen, als (in Gruppendiskussionen) an der Oberfläche zu bleiben. Außenstehende nehmen HSPs daher manchmal als unnahbar oder arrogant wahr.
Trotzdem ist das Merken von Details in vielen Bereichen sehr nützlich. Ob im Job oder in zwischenmenschlichen Beziehungen – es gefällt dem Gegenüber, wenn sich der Gesprächspartner noch an die Stories aus den letzten Jahren erinnert.
4. Sich vertiefen können
HSPs beschäftigen sich gern mit einer Sache im Detail und können sich problemlos stundenlang vertiefen. Demgegenüber liegt es Hochsensiblen meist nicht, viele verschiedene Dinge parallel zu machen und für nichts Zeit zu haben (Scanner-Persönlichkeiten ausgenommen).
Ich habe bereits das Flow-Gefühl beschrieben, das ich beim Arbeiten an Herzensprojekten erlebe, z. B. wenn ich einen langen Artikel schreibe, Websites baue oder wie früher Puzzles mache. Obwohl es teilweise geistig anspruchsvolle Tätigkeiten sind, fühle ich mich danach energiegeladen. Andererseits stört es mich unterbrochen zu werden.
Wer sich gern in Dinge vertieft, lernt übrigens auch relativ leicht Neues. Bei Hochsensiblen ist das auch noch im Alter der Fall. Es sind wahrscheinlich viele Hochsensible, die als Rentner in Fremdsprachenkursen sitzen, Zeichen- oder Tanzkurse belegen.
5. Analysieren
Manche Hochsensible haben ein besonderes Talent für Analysetätigkeiten, sei es z. B. als Wirtschaftsprüfer oder Lektor. Dabei hilft die genaue Sinneswahrnehmung und die Fähigkeit sich zu vertiefen.
Patrick ist beispielsweise ein Zahlenmensch. In seiner Agentur war er früher für das Controlling verantwortlich und nahm die Rentabilität der einzelnen Geschäftsbereiche unter die Lupe. Daraufhin sprach er auch unbequeme Wahrheiten aus, wie z. B. das Geschäftsfeld XY lohnt sich nicht. Das ist ein Beispiel für die typischerweise hochsensiblen stillen Berater, die in der HSP-Literatur häufig auftauchen.
Patrick ist aber auch bei Texten sehr genau. Er prüft die Argumentation bei Konzepten, Artikeln oder Manuskripten auf Herz und Nieren. Vielen Nicht-Hochsensiblen würde dafür die Geduld fehlen.
6. Meta-Denken / Reflexion
HSPs sind gut im Nachdenken über ihre und fremde Gedanken. Sie hinterfragen Dinge und können über ein und dasselbe Thema in verschiedene Richtungen argumentieren. Manchmal fallen mir drei verschiedene Begründungen für meinen eigenen Gedankengang ein – ohne gezielt darüber nachzudenken oder eine Verwendung dafür zu haben.
Nicht zuletzt gehör(t)en deshalb auch viele Dichter und Denker zu den Hochsensiblen. Wer sonst hat die Motivation zu philosophischen Diskussionen, die auch ernüchternde Wahrheiten zutage fördern? Mit hochsensiblen Freunden führe ich deshalb die interessantesten Gespräche. Ich will aber auch nicht leugnen, dass Meta-Denken manchmal ein nicht enden wollendes Gedankenkarussell antreibt.
7. Vorstellungskraft
Kreative und Künstler sind meist hochsensibel. Sie können sich (auch ohne bewusstseinsverändernde Substanzen) in Sphären versetzen, die manch Anderem verschlossen bleiben. Aber nicht nur sie profitieren von ihrer außerordentlichen Vorstellungskraft. Auch Wissenschaftler, Entdecker und Erfinder brauchen sie.
Ich weiß noch, wie mein Bruder im Alter von ca. 13 Jahren mir (mit 11 Jahren) eines Abends im Bett die Geometrie von gleichwinkligen Dreiecken erklärte – ohne Licht, Papier oder Stift. In dieser Zeit fing er auch an sich mit Matrizenrechnung zu beschäftigen, lange bevor er es in der Uni lernen würde. Er konnte es sich eben anlernen und irgendwie vorstellen.
8. Empathie
Viele HSPs haben eine besondere Sinneswahrnehmung im zwischenmenschlichen Bereich. Sie spüren sofort, wenn es dem Gegenüber nicht gut geht – auch wenn dieser es vielleicht selbst noch nicht weiß. Sie fühlen, was in einem Raum vor sich geht, auch wenn nicht gesprochen wird.
Klar ist: Wir brauchen Menschen mit Mitgefühl, denn Einfühlungsvermögen ist eine wichtige Gabe u. a. in zwischenmenschlichen Beziehungen, in sozialen, medizinischen und therapeutischen Berufen sowie in der Gesellschaft generell.
Ich weiß noch, wie mir in der Schule eine Mitschülerin leid tat, die immer schlechte Noten samt einer Portion Verachtung durch die Lehrerin kassierte. Ich gab ihr Nachhilfestunden, doch das half nur wenig. Dann erzählte sie mir von ihrer Mutter, die sie misshandelte. Natürlich ließ mir das keine Ruhe. Gemeinsam mit meiner Mutter unterstützte ich das Mädchen dabei sich Hilfe zu suchen und irgendwann die Schule zu wechseln, da sie mit den Noten auf keinen grünen Zweig kam. Letztendlich war diese Geschichte einer der Gründe, weshalb ich keine Lehrerin geworden bin. Ich wusste, dass ich mit solchen schwierigen Fällen nicht zurechtkommen würde, dass sie mich nicht schlafen lassen würden. Aus heutiger Sicht glaube ich, dass ich damit richtig lag.
Empathie ist in meinen Augen der größte HSP-Segen und -Fluch zugleich. Sie belastet, wenn das Abgrenzen gegenüber anderen Menschen schwer bis unmöglich scheint, wenn HSPs ihre eigenen Gefühle mit fremden verwechseln, wenn der Weltschmerz zuschlägt. Vielleicht ist es aber auch das Los der HSPs ein bisschen für andere mitzuleiden, damit solchen Menschen wie der Mitschülerin geholfen wird.
9. Fehler finden / Streben nach Perfektion
Viele HSPs sind besonders begabt darin Fehler bei sich und anderen aufzuspüren. Das ist beispielsweise eine wichtige Fähigkeit eines Software-Entwicklers, der in seitenlangem Quellcode den Tippfehler findet. Die Buchhaltungsabteilung profitiert, wenn der hochsensible Mitarbeiter den Zahlendreher entdeckt. Verlage verlassen sich auf Korrekturleser.
Ein Freund von mir ist beispielsweise Korrektor. Es macht ihm Spaß die Feinheiten der Rechtschreibung und Grammatik zu durchdenken und beispielsweise Wortwitze („Sprachschmankerl“) zu twittern. Den meisten Menschen würden die Kleinigkeiten entgehen, die ihn (und mich manchmal auch) zum Grinsen bringen.
Auf die Gefahren des Perfektionismus brauche ich hier sicher nicht ausführlich eingehen. Darüber habe ich an anderer Stelle geschrieben. Doch erwähnen möchte ich, dass der Fehler-Aufspürmodus das Leben manchmal erschwert, z. B. wenn ein HSP vor lauter Makeln in seiner Umgebung nichts mehr schätzen kann oder wenn er nicht abschalten kann.
In „The Happiness Advantage“ beschreibt Shawn Achor beispielsweise einen Wirtschaftsprüfer, der seine Arbeit auch zu Hause fortsetzte: Er dokumentierte die Fehler seiner Frau mit Excel-Tabellen. Sicher gehörte er zu den besten seines Fachs, überschritt aber die Grenzen seiner Zuständigkeitsbereiche.
10. Gerechtigkeitssinn/Gewissenhaftigkeit
Die meisten HSPs sind von Haus aus mit einem sensiblen moralischen Kompass ausgestattet. Sie handeln äußerst ungern wider ihres Gewissens und kommen nur sehr schwer mit Ungerechtigkeit klar. Klar, dass die Gesellschaft davon profitiert!
Manchmal kann Gewissenhaftigkeit auch zu vorauseilendem Gehorsam werden. Solange sich HSPs davon aber nicht geißeln lassen, hat diese Stärke sehr viele Vorteile.
Mehr über Hochsensibilität hier im Blog:
- Unsere Ressourcen über Hochsensibilität
- Woran es liegen könnte, dass dir manchmal alles zu viel wird
- Warum Hochsensible (besonders) gut für sich sorgen sollten
Vertiefende Buchempfehlungen:
- „Zart besaitet“ von Georg Parlow
- „Hochsensibel – Was tun?“ von Sylvia Harke
- „Sind Sie hochsensibel?“ von Elaine Aron
Foto: Frau sieht aus dem Fenster von Shutterstock
Hey Jasmin,
mal wieder ein toller Artikel. Manchmal erfüllt einen das dann doch mit Stolz, zu den HSPs zu gehören;) Was mich schon länger beschäftigt ist die Frage, wie hoch ein Zusammenfallen von HSPs und INFJ-Persönlichkeiten (nach Myers-Briggs) ist. Einige Eigenschaften sind doch auffallend ähnlich. Weißt du etwas darüber?
Viele Grüße, Lisa
Hi Lisa,
ich habe vor kurzem ein tolles Buch gelesen, dass sich mit Hochsensibilität im Job beschäftigt: „Sensibel kompetent“ von Marianne Skarics.
Dort stellt sie u.a. die verschiedenen Persönlichkeiten nach Myers-Briggs vor (auch mit Test zur Selbsterkennung). Ich bin wie du ein INFJ-Typ, eine der 7 Haupttypen unter den HSP. Es sind sehr detaillierte Beschreibungen zu jedem Typ dabei und ich finde die Erklärungen gut verständlich und hilfreich.
Vielleicht magst du es dir ja mal anschauen.
LG Nina
Danke, Lisa! Ich habe zwar den MBTI im Studium kennengelernt, mich damit aber noch nicht eingehend beschäftigt. Auch das eBook auf meinem Kindle habe ich noch nicht gelesen. Allerdings habe ich auch schon nach anderen Ratgeber-Büchern festgestellt, dass es immer wieder große Überschneidungen gibt. Zuletzt haben Patrick und ich erst darüber geredet, dass Introvertierte, HSPs und Schizoide (was für ein Wort, siehe „Der ganz normale Wahnsinn“ von François Lelord) schon sehr nah beieinander liegen.
Viele Grüße
Jasmin
Danke dafür! Wusste noch gar nicht, dass ich so jemanden kenne: mich.
Wieder ein sehr guter Beitrag von euch. Vielen Dank für diese Zusammenstellung. Ich finde es schön, dass ihr die Stärken mal so in den Vordergrund stellt. Das Ressourcen-orientierte denken kann nämlich meiner Meinung nach gerade den Weltschmerz und das Grübeln etwas lindern.
Danke, Jean!
LG Jasmin
Hallo Jasmin,
wieder ein toller Artikel von dir, vielen Dank! Unglaublich, wie stark ich mich wiedererkenne und sehr schön, dass du die Stärken beschreibst. Ich empfinde meine Empathie zwar eher als belastende Stärke, dafür weiß ich nun, warum manchmal so viel Energie abgeflossen ist und ich lerne mich immer besser abzugrenzen. Hab kürzlich „Zart besaitet“ gelesen, ein tolles Buch, sehr erkenntnisreich bzw. erklärend, wo manche meiner Eigenschaften ihren Ursprung haben.
Lieben Gruß
Alexandra
Hallo Alexandra,
vielen Dank! Ja, phasenweise sehe ich es auch als belastende Stärke – eine schöne Formulierung übrigens :-)
Viele Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin,
schön, dass du wieder zum Thema hochsensibel schreibst. Ich bin auch HSP und kann jeden einzelnen Punkt, den du genannt hast, bestätigen. Aber wie du schon schreibst hat vieles 2 Seiten. Besonders der Punkt „Sinneswahrnehmung“ macht mir extrem zu schaffen. Ich bin sehr lärmempfindlich und das bringt mich immer wieder an meine Grenzen. Seit 6 Wochen habe ich eine Baustelle direkt vor der Wohnung, die alle Nachbarn nervt, mich persönlich aber in den Wahnsinn treibt. Man muss als Hochsensibler wirklich gut aufpassen, dass man nach seinen Bedürfnissen lebt, sonst wird man – so leider meine Erfahrung – langfristig krank.
Freue mich über weitere Artikel zu dem Thema.
Liebe Grüße
Leonie
Super zusammengetragen. Kann es nur bestätigen, gehöre selbst dazu, allerdings auch zu den Scannern.
Wenn andere, bzw. die Gesellschaft unsere besonderen Fähigkeiten schon nicht ausreichend (wert) zu schätzen weiß (und zu schützen…!), dann wenigstens wir selbst.
Trotzdem macht mir die Stumpfheit vieler Menschen, der Lärm, die Verschiebung der Werte, das ganze stressige Gewusel im Alltag echt zu schaffen. Da verfluche ich das HSP-Sein schon manchmal sehr. Aber solche Texte wie der von dir trösten wirklich sehr. Danke für diesen Text!
Ich bin gerade auf euren Blog gestoßen und bin mir nicht sicher, ob ich hochsensibel bin. :-D
Ihr habt das Buch „Sind Sie hochsensibel“ empfohlen, sollte man das also lesen, um es genau zu wissen?
Ich mag eure Themen, Meditation zur Gewohnheit machen, mehr Kochen, genau die Themen, bei denen ich Schwierigkeiten habe :)
Hallo Ingrid,
es gibt diverse Online-Tests und Tests in Büchern. Ich würde mich aber auf mein Gefühl verlassen. Wenn du dich in dem Thema zu Hause fühlst, bist du wahrscheinlich HSP. Egal welches Buch du liest, wahrscheinlich wirst du es danach bzw. währenddessen auch merken.
LG Jasmin
HI Jasmin,
super Zusammenstellung und sehr treffend beschrieben :)
Einzige Anmerkung, die ich noch machen möchte: Gerade HS-Männer sollten sich mehr trauen, ihre Potenziale zu leben und zu zeigen (z. B. in der Kindererziehung). Auf meinem Blog und in meinem E-Book gebe ich dazu Hilfestellungen und eigene Erfahrungen weiter.
Habe den Artikel gleich auf meiner FB-Seite geteilt. :)
Liebe Grüße
Oliver
Hey Oliver,
was sind aus deiner Sicht die speziellen Potentiale von hochsensiblen Männern? Ich habe vielleicht auch noch Potentiale, aus denen ich mehr machen könnte. Kindererziehung ist aber noch in weiter Ferne.
Viele Grüße
Patrick
Hi Jasmin.
Das ist ein sehr schöner Artikel, in vielen der genannten Punkte finde ich mich auch selbst wieder.
Danke =) Paul
Hallo Jasmin,
auch wenn es schon ein Weilchen her ist – danke für diesen Artikel! Seit Monaten und Jahren hadere ich mit mir, meinen Zielen, Vorstellungen und meinem Leben, wie es aktuell aussieht. Ich habe nie gewusst, weshalb ich manchmal so bin und so denke, wie ich es tat. Phasenweise hat mich das sogar in Depressionen gedrängt, da ich mit meinen Gedanken nicht wusste wohin.
In deinem Artikel habe ich mich eins zu eins wieder gefunden und hatte beim Lesen Tränen in den Augen, weil ich endlich erkenne, was mit mir ‚los‘ ist! Besonders ausgeprägt sind bei mir der Perfektionismus, das Vertiefen in eine Arbeit und das tiefe Hineinversetzen in andere Menschen. Auch ist mein Kopf quasi nie still und ich nehme gerade in der Natur wirlich jedes Detail wahr.
Deshalb hoffe ich, dass du mir in einer Sache helfen kannst – ich habe vor 4 Monaten nach einem Einser-Abi eine Ausbildung in der Kundenberatung begonnen, weil ich mich gerne ‚pushen‘ wollte offener auf Menschen zuzugehen und das Reden zu lernen (ich dachte bis vor Kurzem noch, dass ich einfach nnur zu schüchtern und introvertiert bin, für meine 19 Jahre). Mir fiel das anfangs nicht schwer, doch mittlerweile macht es mir immer weniger Spaß. Ich empfinde alles als zu oberflächlich, mich nervt es, wenn Kunden mich in Aufgaben stören und ich kann mich einfach nicht in einen Stereotyp pressen lassen. Doch ich verdiene sehr gut und stehe danke meines Jobs schon fast auf eigenen Beinen – zur Entlastung meiner Eltern.
Ich brauche deinen Rat – was soll ich nur tun? Kann ich als Hsp mit meinen Ansprüchen an mich selbst und mein Leben in diesem Beruf (zumindest für die nächsten drei jahre!) glücklich werden? Ich weiß nicht mehr weiter.
Ganz liebe Grüße
Line
Hallo Line,
vielen Dank für das Feedback und das Vertrauen in uns / mich. Gern würde ich dir einen guten Ratschlag geben, aber es gibt dabei ein paar Probleme: wir kennen uns kaum und aus der Ferne werde ich nie so einen guten Ratschlag geben können, wie dein Bauchgefühl. Niemand wird dir sagen können, was dich glücklich machen wird, außer du selbst. Mir hat vor einer ganzen Weile mal jemand gesagt: „Ich glaube, Sie haben sich schon entschieden. Sie wissen und spüren, was zu tun ist. Aber manchmal dauert es eine Weile, bis es zutage tritt und bis man sich an die Umsetzung macht.“ Genau so glaube ich, dass auch du spürst, was richtig für dich ist. Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und eine starke innere Stimme, die dich auf deinem Weg begleitet. Du findest bei uns auch einige Artikel zum Thema Glück und Selbstverwirklichung, vielleicht helfen die dir auch noch ein bisschen weiter.
Lass es dir gut gehen.
Jasmin
Hallo Jasmin,
vor ca. 5 Jahren habe ich mich schon einmal mit dem Thema HSP beschäftigt, habe mein „Problem“erkannt, akzeptiert und weitergemacht. Es war beruhigend, dass ich anscheinend nicht total verrückt bin…und es tat mir gut, eine Erklärung für vieles gefunden zu haben. Vor kurzem meldete sich das Thema allerdings dermaßen hartnäckig und ich dachte mir: “ Ach ja, da war ja was…google doch noch mal…“
Ich bin erstaunt, wieviel ich mittlerweile im Internet über HSP finde, anscheinend befassen sich viel mehr Menschen damit als noch vor 5 Jahren.
Eure Seite ist herrlich erfrischend! Ich genieße die Leichtigkeit und den Wortwitz, vor allem die Bedienungsanleitung hat mich fasziniert und zum Lachen gebracht, denn genauso ist es :-)! Endlich werden die Dinge mal mit Humor angesprochen und nicht so
dramatisch dargestellt. Vielen Dank für dieses Seite. Ich bin gespannt, was noch zu lesen ist…
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
ganz herzlichen Dank für dieses Feedback! Das ist Balsam für die Schreiberseele :-) Ja, es gibt tatsächlich immer mehr Ressourcen zum Thema HSP. Ich stehe ja auch erst wenige Jahre im Stoff, da warst du sogar früher dran als ich. Aber insgesamt eine schöne Entwicklung. Ich freue mich, dass du unsere Texte magst und als Leserin an Bord bist! Das motiviert zum Weitermachen!
Viele Grüße und alles Gute
Jasmin
Auch wenn der Beitrag schon ein paar Jährchen alt ist: Das ist einer der zutreffendsten und ausführlichsten Texte, die ich jemals zum Thema HSP gelesen habe. Chapeau!
Ich selbst habe schon vor einigen Jahren festgestellt, dass ich hochsensibel bin, kann darin aber kaum einen Segen finden. Was schlicht und ergreifend daran liegt, dass mir die Hochsensibilität meist genau in den Bereichen in die Quere kommt, die mir am wichtigsten sind. Allen voran die Interessen und Leidenschaften. Und mit 45 Jahren ist es eigentlich mein Anspruch, irgendwann auch mal zu mir selbst gefunden zu haben. Mein größtes Problem ist, dass sich meine Interessen zu schnell ändern. Wenn ich das mal so resümiere, kann ich wohl sagen, dass ich hier von einem Jahrestakt reden kann. Das ist vor allem deswegen so ärgerlich, weil es vor allem meine beruflichen Perspektiven immer wieder durcheinanderwürfelt.
Angefangen hat meine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Elektrotechniker – ein Beruf, den ich schon damals abgrundtief gehasst habe, obwohl ich gerne „gebastelt“ habe. Was mitunter die Intention dahinter war, solch einen Beruf zu erlernen. Eine Verkettung verschiedener Umstände hat (leider) dafür gesorgt, dass ich über ein Jahrzehnt unglücklich in diesem Job war. Der Betrieb ging irgendwann den Bach runter, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als zu kündigen – was mir echt nicht schwerfiel. Das ist nun 15 Jahre her. Mittlerweile bin ich in der IT selbstständig und habe vor zwei Jahren ein Fernstudium zum Online-Redakteur gemacht und erfolgreich bestanden, weil ich schon immer gerne geschrieben habe.
Nun ist es so, dass ich überhaupt nicht mehr gerne bastle und schraube und deswegen das Interesse am IT-Gewerbe so gut wie komplett verschwunden ist. Mehr oder weniger parallel zu diesem „Interessens-Abbau“ hatte ich eine eigene Website aufgebaut und schreibe mittlerweile auch für eine andere Seite als Freelancer und verdiene mir damit was dazu. Mit meiner Site verdiene ich nichts, aber die Leidenschaft für das Thema, das ich auf meiner Seite behandle, schwindet immer mehr – sodass ich das Projekt wohl beenden werde. Zumal es mir (Stichwort Hochsensibilität) einfach zu viel geworden ist. Die Seite tagesaktuell mit Content zu füttern, ist für mich schlicht und ergreifend zu viel Stress und Reizüberflutung. Übrigens hatte mich die andere Seite (die übrigens relativ bekannt ist und eine entsprechende Reichweite hat) zum Lektor gemacht, weil ich angeblich einer der besten Autoren für sie sei. Ich habe das eine Weile gemacht, dann aber damit aufgehört, weil es mir eben nicht gefallen hat, da auch noch mit meinem inneren Perfektionisten konfrontiert zu werden – und weil es eindeutig zu wenig Geld dafür gab… ;-)
Lange Rede kurzer Sinn: Für mich ist dieses vielfältige Interessen an allen möglichen Themenfeldern eben kein Segen. Ich merke immer wieder, dass ich an meine persönlichen Interessens-Grenzen stoße und dann einfach dichtmache. Ich beschäftige mich zwar intensiv mit diesem oder jenem Thema, merke dann aber auch, dass irgendwann Schluss ist. Das Interesse bricht dann regelrecht innerhalb kürzester Zeit weg. Das „Problem“ am Ende ist, dass ich mich zwar mit vielen verschiedenen Themenfeldern beschäftigt habe, letztlich aber doch nur Halbwissen bleibt. Mag sein, dass das letztlich mein Problem ist, weil es auf mein eigenes Anspruchsdenken zurückzuführen ist, aber es belastet mich deshalb, weil icih nun mal die Dinge, die ich anpacke, richtig machen und nicht nur ein „Amateur“ bleiben will. Das Problem ist: Am Ende bin ich in nichts richtig gut. Und das schlägt sich für mich sowohl im Beruflichen als auch in den Hobbies negativ nieder.
Ich weiß, ich sollte dankbar dafür sein, dass ich ein so umfangreiches Interesse für alle möglichen Dinge habe und immer wieder aufs Neue für etwas Neues brennen kann. Aber ich würde auch gerne mal bei einer Sache bleiben und diesen dann am Ende richtig gut beherrschen. Aber gut, vielleicht habe ich mein Steckenpferd auch schon mit der Schreiberei gefunden, zumal das das Einzige ist, was sich mehr oder weniger „organisch“ entwickelt hat und bis heute geblieben ist. Ich interessiere mich schon immer für Sprache, fürs Schreiben und Psychologie. Kann natürlich auch sein, dass ich diese Bereiche noch nicht konsequent miteinander verknüpft habe.
Nun ja, so oder so bleibt es spannend – und letztlich entwickelt man sich doch in jedem Alter noch weiter, oder?
Grüsse dich mit nem erfreulichen hii,
lieben dank für die HSPs Ergânzung.
Hat mir zumindest etwas Klarheit zu meinen selbst erwiederung beleuchtet.
Den erst vor 2 Jahren bin ich aufgrund eines Artikels mir bewusst geworden, weshalb ich Probleme mit Sozialerbindung zu anderen Menschen habe. Kaum tue ich mal jemand kennen lernen und nach paar Stunden fâllt es mir auf – jetzt werde ich lustlos und halte ausschau wie ich mich aus seiner Gesllschaft mich entziehen kann.
Wonach ich dich fragen will, hast du auch mal HSPs erfahrung mit der sinnlicher Wahrnehmung der Gedanken wenn jemand an dich denkt bzw. dich grad am andchreiben ist.
ich mache naehmlich an dauernd diese Erfahrung und wenn ich die Personen frauf anspreche, sehe och das schockierendes Gesicht bzw. sms und Sie verschwinden spurlos ohne mich in Kenntnis zusetzen. Mir geht es stets nur darum um die Erfahrung im Rechten oder mich zu irren. Es tut so weh wenn du all deine Gedanken frei und offen darlegst und Sie nicht mal eine Antwort drauf geben.
Wie oft habe ich mich selbst drauf verdammt und ggf. gehasst. Mir geht es seid der Kindheit fast schon so. Bis 13 war alles noch fast schön, doch danach bin ich nur urvh die Hölle gelaufen. Ein komisches Schicksal was ich mit mir trage. Letzendlich hatte ich mal nach langem eine Tâtigkeit – schien alles einen Lauf zu nehmen fing ich an stetts enorm starke Wahrnehmung an Gedanken welches wesentlich intensiever waren als eie bisher. Nach 8 Monaten konnte ich die Person lokalisieren – war meine cheffin. Hatte auch diverse interrese an mir. Und es stellte dich hraus – Sie ist mir mein DualSeele. Anstatt alles besser werden sollte ist ein voll unkontrolerter Chaos entstanden.
ich weiss wirklich nicht was ich falsch mache mit der Person. (Verwitwed)
İch bin komplet offen und durchsichtig förmlich. Spreche Sie ausfürlich detailiert sogar. Sie ist nicht imStande mir eine Antwort zu âussern , anstatt gibts ein emo 🙏 bzw 🥰 diesen . Es liegen soviele Einzelheiten vor – doch sry dass ich mich dir aufdrânge gerade.
Nochmals lieben dank. sofern dir was einfâllt und mich darüber informierst.😊👋✌️